vor 8 Jahren
@Videx: Das Problem mit den "jungen" Leuten scheint wohl darin zu liegen, immer möglichst angepasst und uniformiert zu sein: Dresscode, selbst beim Sport, in der Freizeit und wahrscheinlich sogar auf der Toilette.
Wie sagte der "alte" Freigeist Schiller einst? - "Kannst du nicht allen gefallen durch deine Tat und dein Kunstwerk, mach' es wenigen recht; vielen gefallen ist schlimm." Das scheint heute, in unserer Popkultur, kaum noch Beachtung zu finden.
Ob ein Duft bei wildfremden Frauen ankommt sollte dir eigentlich total egal sein. Wenn du schon anderen gefallen willst, dann solltest du in deinem Umfeld nachfragen, wie der Duft ankommt und ob er nach deren Empfinden zu dir passt.
Manche Düfte fallen durchaus etwas aus der Zeit und können sicherlich eher "älteren" Leuten zugeordnet werden (z.B. Polo Ralph Lauren, Aramis). Doch warum sollten jüngere Männer, die diese Düfte mögen, darauf verzichten? Wegen einem Dogma, welches von der Menge bestimmt wird? Burberry London zähle ich übrigens nicht dazu. Dieser geht eher in den Bereich "moderner Fougère".
Da im Moment der Mainstream, der von jüngeren Leuten dominiert wird, ohnehin das gourmandig-süße Wässerchen bevorzugt und im eleganten Bereich der Oud-Hype kaum zu bremsen ist, sollte man Burberry London unbedingt im Regal stehen lassen, wenn man von dieser Gruppe "geliked" werden will. Wer hingegen Gefallen an etwas Eigenständigkeit findet und einer zeitgemäßen Interpretation des Themas Fougère olfaktorisch folgen möchte, ist mit Burberry London vielleicht ganz gut beraten.
Du solltest dir demnach erst einmal klar werden, was du von deinem Duft erwartest. Bist du auf der Suche nach Anerkennung? Soll dir dein Duft ein gewisses Prestige verleihen? Soll er dir einfach nur gefallen und gute Laune beim Aufsprühen verbreiten (wie bei einer Aromatherapie)? Möchtest du einem Trend folgen und dich uniformieren? Vielleicht entdeckst du sogar den Freigeist in dir, der mit Tabus und Dogmen bricht.