Saisonale Duftwahrnehmung

Guten Tag liebe Parfumos,

ich hatte vor ein paar Tagen bereits einen Beitrag verfasst bei dem es darum ging, dass ich innerhalb kurzer Zeit mein Dior Sauvage EdP anders wahrgenommen habe, als es sonst der Fall war. Dabei bin ich zu dem Schluss gekommen, der Sauvage könnte gekippt sein bzw. ich hätte eine plötzliche Abneigung gegenüber Ambroxan entwickelt. Bereits unter diesem Beitrag wurde kommentiert, dass sich die Duftwahrnehmung nun mal mit der Zeit verändern kann.

Ich habe mich daher gefragt, inwiefern ihr eure Düfte im saisonalen Verlauf unterschiedlich wahrnehmt und ob eine Veränderung nur an der eigenen Wahrnehmung liegt oder ob ein Duft im Winter tatsächlich anders riechen kann, als er es beispielsweise im Sommer tut. Mich würden eure Meinungen und Erfahrungen dazu mal sehr interessieren. Hattet ihr bereits Parfüms, die ihr in einer Jahreszeit sehr mochtet und in einer Anderen überhaupt nicht? Freue mich schon auf eure Beiträge

Liebe Grüße,

WhyAge

Interessantes Thema! Einer meiner liebsten Düfte ist "Vol de Nuit (Eau de Toilette)". Allerdings trage ich ihn nicht im Sommer, da ich ihn bei warmen Temperaturen irgendwie als unangenehm empfinde. Das Galbanum erscheint mir zu harsch und übertönt alles andere. Wenn's kühler ist, wird es dann wieder zum gewohnten Chypre-Ambra-Traum.

Manche Inhaltsstoffe reagieren mit Schweiss und werden dann teilweise als sehr unangenehm wahrgenommen.

Darüber hinaus hängt unsere Wahrnehmung wirklich von verdammt vielen Umgebungsvariablen ab. Ich habe mal gelesen, dass Frauen unterschiedliche Düfte abhängig von ihrem Zyklus mögen oder nicht mögen. Kann ich als Mann natürlich nicht beurteilen.

Ich bin davon überzeugt, dass unterschiedliche Witterungsverhältnisse verschiedene Duftentwicklungen mit sich bringen. Jedenfalls geht es mir so - bei feuchtem Wetter trage ich z.B. ungern Vetiver-Düfte, da sie dann zu penetrant und süss werden und mir schnell Kopfschmerzen bereiten.

Interessanterweise entwickelt sich z.B. "Desert Gold" an mir nicht bei trockenem Sonnenwetter am schönsten - dorthin würde man ihn ja aufgrund seiner Assoziation gern verorten - sondern bei feuchtem Wetter. Hier entfällt dann nämlich die stechende Haarspraynote, die ihn bei Trockenheit und Wärme leider an mir begleitet.

Es gibt viele Beispiele... Diese fallen mir spontan ein.

Der User loewenherz hatte mal einen kleinen Blog zum Thema "Regen und Duftentwicklung" hier geschrieben, den ich auch recht aufschlussreich fand https://www.parfumo.de/Benutze...

Und ja, ich als Frau kann bestätigen: das Duftempfinden ist für eine Frau durchaus hormon-/zyklusabhängig. Auf konkrete Beispiele verzichte ich jetzt aber hier mal ^^

Ja, subjektiv würde ich dies bestätigen, dass die Duftwahrnehmung wohl jahreszeit-/wetterabhängig ist.

Mir ist öfters aufgefallen, dass ich bestimmte - eher schwere, dunkle - Düfte bei einem Test im Sommer nicht so gut finde. Dann wird es im November/Dezember kälter, man testet wieder die Proben und auf einmal entdeckt man echte Perle! Umgekehrt kann es übrigens auch mal sein, dass ein leichter Duft im Herbst/Winter vielleicht nicht so gut ankommt, aber im Frühling/Sommer findet man ihn richtig klasse. Da ich dies weiß, bin ich auch mit Bewertungen und Statements vorsichtiger geworden; wenn mir ein zitrischer Duft im Winter nicht gefällt, warte ich lieber, bis ich den Duft im Sommer nochmal testen kann.

Ja klar ist die Duftwahrnehmung in den Jahreszeiten unterschiedlich, die Temperatur und Luftfeuchtigkeit wurde schon öfter angesprochen.

Aber mir fällt auch auf, dass die Gerüche der jeweiligen Jahreszeiten mit meinen Düften harmonieren müssen. Wenn draußen also z. B. viele unterschiedliche Blumen zu riechen sind, kann ich nur sehr schlecht ein explizit synthetisches Parfum tragen, sondern brauche ein möglichst natürlich riechendes Blumenparfum, das zu den Umweltgerüchen passt, während ich im Winter keine Probleme mit künstlichen Düften habe. 🙂