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Was die Bloggers schreiben

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Was die Bloggers schreiben vor 10 Jahren
Kafka, in ihrem Blog, schrieb ausfuehrlich ueber die Situation.

Die nicht Englisch lesenden Mitglieder koennen den wertvollen Artikel durch einen Komputer Translator jagen, wie

www.bing.com/translator.

Besonders interessant sind die Spaltungen in der Industrie.

akafkaesquelife.wordpress.com/2014/02/14/the-e u-proposes-to-act-on-perfume/
Zuletzt bearbeitet von Pipette am 15.02.2014, 20:07, insgesamt einmal bearbeitet
vor 10 Jahren
EI-CHEN-MOOS! EI-CHEN-MOOS!
vor 10 Jahren
@zaphod:
...ich mus mich stark zusammreißen, um jetzt nicht unsachlich zu werden, aber wenn Dich das so wenig tangiert: dann bist Du hier fehl am Platz.
vor 10 Jahren
DrPablo:
@zaphod:
...ich mus mich stark zusammreißen, um jetzt nicht unsachlich zu werden, aber wenn Dich das so wenig tangiert: dann bist Du hier fehl am Platz.


Lasst uns ein gutes Parfumo Klima aufrecht erhalten.
vor 10 Jahren
Ist das nicht Eichenmoos auf Pipettes Bild?
vor 10 Jahren
ich bekomme immer allergische reaktionen,wenn ich höre,was die eu wieder ausgebrütet hat


Ich denke dem ist nichts hinzuzufügen.

Absoluter Blödsinn. Es soll Leute geben die auf Nüsse allergisch sind. Soll deren Verkauf jetzt auch verboten werden?

Wer allergisch auf etwas reagiert soll es einfach nicht benutzen.

Die deutlichere Deklaration des Inhalts halte ich für gut, dann können die Leute sehen ob sie allergisch auf den Duft reagieren würden und diesen meiden. Ich sehe nicht ein auf etwas zu verzichten, nur weil ein paar Prozent der Bevölkerung allergisch auf dessen Inhalt reagiert.
vor 10 Jahren
Spannend finde ich ja auch, dass man offenbar meint, die Empfehlung sei eine taugliche Grundlage für das Verbot von Eichenmoos, Baummoos und diesem anderen Zeugs, andererseits aber bei den anderen Stoffen zögert... Laughing

Danke, Pipette!
vor 10 Jahren
Danke, sehr ausgewogener Blogartikel zum Thema. Die Differenzierung tut gut. Hier scheint es keine „hidden agenda“ zu geben, wo jemand mit seiner Berichterstattung versucht, eigene Interessen oder Weltanschauung zu positionieren.

Wer sich versucht, zu dem Thema der Anpassung der EU-Kosmetikverordnung zu informieren, sollte sich darüber im Klaren sein, wer welche Interessen verfolgt:

Die Gutachter des SCCS (Scientific Committee on Consumer Safety) haben im Jahre 2012 eine Studie (genauer gesagt Metastudie, also Einzelstudien wurden zusammengefasst und ausgewertet) vorgelegt zur Beurteilung des allergischen Potentials von Duftstoffen in Kosmetik inklusive Parfums. Die Studie endete mit der Empfehlung, Eichenmoos, Baummoos und Lyral (HICC) für die Verwendung in Kosmetik und Parfums zu verbieten – die Erkenntnisse aus den Einzelstudien legten dieses Verbot aufgrund der Höhe der Kontaktallergien nahe.
Darüber hinaus wurden 11 chemische Substanzen identifiziert, die ein allergenes Risiko bei Hautkontakt darstellen. Für diese konnte kein sinnvoller Grenzwert definiert werden, also ist das SCCS-Team auf Nummer sicher gegangen und hat als oberen Grenzwert 0,001 % festgelegt. Was sie dabei nicht berücksichtigt haben: in dieser Konzentration sind die 11 chemischen Substanzen gar nicht zu riechen, also als Parfuminhaltsstoff völlig wertlos. Also soll(t)en auch diese quasi verboten werden. 11 klingt nicht so viel … aber: neben den 11 genannten sollten auch Derivate mit diesem Grenzwert unterliegen. Und die Substanzen sind in zahlreichsten natürlichen Riechstoffen enthalten, die dann natürlich auch nicht mehr verwendet werden dürften: Geraniol ist nicht nur als synthetischer Riechstoff ein wichtiger Bestandteil von Rosenakkorden, sondern kommt auch in Koriander, Lorbeer, Muskat, Rose und – natürlich – Geranie vor. De facto würden also bei einem Grenzwert von 0,001 % diese Öle nicht mehr eingesetzt werden können. Weiter auf der Liste ist Cumarin, womit ergo auch Tonka nicht mehr eingesetzt werden könnte. Linalool ist vielen Gewürzen enthalten und der Hauptbestandteil des Rosenholzes. Das Linaloolderivat Linalylacetat fällt unter den gleichen Grenzwert von 0,001 %. Linalylacetat ist der Hauptbestandteil von Lavendel-, Muskatellersalbei und Bergamottenöl und kommt in vielen anderen ätherischen Ölen vor. Ich könnte jetzt weiter ausholen, aber nur mit der Nennung von 3 der 11 Substanzen ist klar, dass quasi sämtliche Parfums reformuliert werden müssten. Und ich erwähnte noch gar nicht Limonen, das laut Wikipedia „in Pflanzen am häufigsten vorkommende Monoterpen“ – von den ganzen Agrumen- über Muskatnuss- bis Fichtennadelöl. Wohlgemerkt, an sich sollen chemische Einzelsubstanzen eingeschränkt werden, de facto würden diese verboten und alle Naturstoffe, die diese enthalten, gleich mit. Hätten die Gutachter vor dem Veröffentlichen ihres Berichtes mit Leuten gesprochen, die ihren Horizont über den Tellerrand gehoben hätten – z.B. Parfumeuren – sähe dieser vermutlich anders aus. Das taten sie anscheinend nicht – mit entsprechenden, meist nicht-öffentlichen Reaktionen.

Eine Schlüsselrolle fällt dabei der IFRA (International Fragrance Association) zu – dem zweiten Spieler, der hier seine eigenen Interessen hat. Diese sind in erster Linie die der großen Riechstoffhersteller und ständigen Mitglieder der IFRA Givaudan, IFF, Takasago, Robertet, Symrise und Firmenich. Denen wird gerne unterstellt, ihnen käme ein Verbot natürlicher Riechstoffe sehr gelegen, weil sie ihre synthetisch hergestellten Aromastoffe dann besser verkaufen könnten. Nun, so ganz rund ist es nicht, denn Parfums leben an sich vom Wechselspiel natürlicher und synthetischer Rohstoffe und Givaudan macht auch erheblichen Umsatz mit natürlichen Rohstoffen, Robertet hat sich auf Naturstoffextraktion spezialisiert und bietet meines Wissens gar keine synthetischen Duftstoffe an.
Vermutlich war es die IFRA, die dafür gesorgt hat, dass es das SCCS-Gutachten nicht 1:1 bis in die öffentliche Konsultation, die jetzt startet, geschafft hat. Im Gegenteil: von den Vorschlägen des Gutachtens ist das Verbot von Eichenmoos, Baummoos und Lyral geblieben. Die wirre (sorry) 0,001 %-Begrenzung weiterer Duftstoffe wurde gekippt. Stattdessen soll eine Deklarationspflicht kommen, die irgendwas zwischen 11 und 81 (?) potenziell allergene Stoffe umfasst. Schaut man sich an, was jetzt auf den OVP-Etiketten der Parfums steht, kann man sich ungefähr ausmalen, dass sich das Design doch deutlich verändern dürfte. Hauptargumente gegen eine Deklarationspflicht, die aus dem Umfeld der Parfumhersteller immer wieder zu hören sind, ist die Behauptung, dass damit Rezepturen offengelegt werden würden, die – da nicht rechtlich zu schützen – einfach kopiert werden. Ehrlich gesagt, das verstehe ich nicht: es würden keine Konzentrationen angegeben, sondern nur die Angabe „enthält …“. Ist diese Information auch nur halbwegs hilfreich für kopierwillige Konkurrenten in Zeiten von moderner Analytik (GC/MS)?
Mit diesem Vorschlag– Verbot der drei genannten Substanzen, umfangreiche Deklarationspflicht – startet nun die öffentliche Konsultation. Es kann theoretisch noch in alle Richtungen gehen, praktisch haben IFRA und SCCS wohl schon ihre Claims abgesteckt.

Was würde das bedeuten für Allergikerinnen und Allergiker? Für die ist die Deklarationspflicht ohne Verbot hervorragend. Ich erinnere mich noch an eine Diskussion vor 20 Jahren mit einem Paraben-Allergiker: der musste in unangenehmen Selbsttests herausfinden, in welchen kosmetischen Produkten Parabene als Konservierungsmittel enthalten sind. Heute steht das auf den Verpackungen. Ein Verbot würde tatsächlich weniger bringen als eine Deklarationspflicht, denn das Blöde bei Allergien ist, dass sich diese bei vielen Betroffenen immer wieder verändern

Und wir, die Konsumierenden (ich blende mal kurz aus, dass viele von uns Allergien haben dürften, komme aber zu diesem Punkt zurück)? Nun, das Verbot von Eichenmoos, Baummoos und Lyral ist hart zu schlucken, sogar sehr. Durch die IFRA-Sebstverpflichtung wurden diese Substanzen eh schon in den letzten Jahren praktisch nicht mehr eingesetzt. Jetzt könnte aus den freiwilligen Selbstverpflichtung ein Gesetz werden. Können wir das verhindern? Schwierig. Die SCCS wird, nachdem alle ihre anderen Vorschläge zerrupft wurden, diesen letzten Punkt mit Zähnen und Klauen verteidigen. Schließlich stellt sich sonst schon irgendwie die Frage nach der Daseinsberechtigung dieses Gremiums. Die Position der IFRA wurde durch die Anpassung der Vorlage sehr gestärkt. Selbst wenn es Kräfte innerhalb der IFRA geben sollte, die dieses Verbot bedauern sollten - die konnten sich schon bisher nicht durchsetzen. Cropwatch hat sich selbst als Partner diskreditiert, als sie von "toxikologischen Imperialismus" sprachen. Wie soll man mit solcher Argumentation Toxikologen und Verbraucherschützer (bzw. Politiker, die sich für Verbraucherschutz stark machen) überzeugen? Das ist dann weniger der Wunsch, gestaltend mitzuwirken, als Profilierung.

Wie sieht es mit der Deklarationspflicht aus? Eine Deklarationspflicht ist zunächst einmal sehr im Sinne des/r mündigen Konsumenten/in, ob nun allergiegeplagt oder nicht. Die Zunahme an Transparenz wäre äußerst positiv. Mittelbar sind wir allerdings durchaus von einer Deklarationspflicht betroffen: für die kleinen Häuser und selbstständigen Parfumeure bedeutet es einen erheblichen zusätzlichen Aufwand zusammenzustellen, was alles deklariert werden muss. Zum Teil dürften sie auch von manchen ihrer Rohstofflieferanten gar nicht alle relevanten Informationen zur Zusammensetzung erhalten. Die großen Häuser haben es da einfacher mit ihren "Regulatory Affairs"-Abteilungen und entsprechendem Druck auf ihre Lieferanten, an alle Informationen zu kommen. Aber gerade die großen Häuser pflegen den Mythos des ganz natürlichen Parfums, was sich mit einer Ausweitung der Deklarationspflicht kaum aufrechterhalten ließe. Unsere Schadenfreude sollte aber nicht allzu groß sein, denn vermutlich werden die Häuser so reagieren, dass sie sich so sehr in ihren Mitteln/Werkzeugen einschränken werden, dass sie wenig deklarieren müssen. Ob das pro oder contra einer Deklarationspflicht mehr wiegt, muss jede/r für sich selbst entscheiden. In der Realität können wir wohl kaum gegen eine Deklarationspflicht argumentieren, ohne Verbote von potentiell allergenen Stoffen zu riskieren.

Wenn wir nun aber eh auf Linie des aktuell zur Debatte stehenden Entwurfes liegen - macht es dann überhaupt Sinn, sich in diese Debatte einzubringen? Ich denke unbedingt - zum einen wissen wir nicht, was mit dem aktuellen Entwurf noch alles passiert. Zum anderen ist davon auszugehen, dass die Position von den Verbraucherinnen und Verbrauchern noch gar nicht gehört wurde - bei dem Thema Verbraucherschutz! Es dürften die toxikologischen, allergologischen und wirtschaftlichen Aspekte ausgetauscht und gegeneinander abgewogen worden sein. Aber das Konsumierende nicht nur unter Parfums leiden, sondern als Kulturgut schätzen, dass es eine starke Stimme gegen eine weitere Einschränkung der Parfumeurspalette in der Zukunft gibt, dass es für undifferenziert gehalten wird, nicht zwischen Parfums und anderer Kosmetik zu unterscheiden, dass es für unverhältnismäßig empfunden wird, an Parfums unter Allergieaspekten ungleich höhere Anforderungen zu stellen als an Lebensmittel: dieser Stimme Gehör zu verschaffen, dafür könnte die öffentliche Konsultation die perfekte Plattform sein - und ich setze meine Hoffnung auf die Petitions-AG.
Zuletzt bearbeitet von Ronin am 18.02.2014, 06:12, insgesamt 3-mal bearbeitet
vor 10 Jahren
Vielen Dank, Ronin. Es tut sich auch bei den Herstellern gerade was. Der CEO von The Different Company, Luc Gabriel, sieht sich offenbar nicht wirklich auf Linie des Entwurfs. Und er versucht auch andere (Nischen-?) Hersteller zu mobilisieren. Hier zB nachzulesen. Offenbar ein offener Brief, ein Aufruf, den er sowohl der Presse, als auch Bloggern zugespielt hat.

Ich bin auf das Ergebnis der AG gespannt, hoffe - lasst mir das! *g* - aber nach wie vor auf die Chance, mehr zu bewegen, als nur eine Unverhältnismäßigkeit, die noch unverhältnismäßiger werden soll, etwas weniger unverhältnismäßig zu machen. Richtig, die Konsumenteninteressen spielen überhaupt keine Rolle. Und diese darf man ruhig offensiv formulieren, finde ich. Und ich denke mal, so werde ich das für mich auch handhaben, sobald ich etwas mehr Zeit habe - auch den Herstellern gegenüber. Wink

edit: Nicht, dass ich die Wortwahl von Herrn Burfield gut heißen möchte *g*, aber kann es sein, dass diese Äußerung nach der Anhörung stattgefunden hat?^^
vor 10 Jahren
Danke Ronin, sehr informative Posting. Smile
vor 10 Jahren
Kann es sein, dass im letzten Moment sich doch noch Stimmen regen? Warum nicht vorher? Ich bin wirklich gespannt, wie sich das alles entwickeln wird.

Werden dann die Parfums, die noch die drei (3) verbotenen Stoffe enthalten, von dem Markt genommen? (Und vielleicht auf "dem schwarzen Markt" sehr teuer verkauft?)
vor 10 Jahren
@Ronin:
Wunderbarer Artkiel, danke.
Wir haben lange gestritten, was "..if no adequate data are available...", oder .."insufficient data.." in der Opinion bedeutet, gerade weil sie daraus besonders niedriege Grenzwerte, bzw. Verbote von Stoffen ableiten, weil sie daraus per se auf ein hohes Gefährdungspotential schließen und, dass weiterer Forschungbedarf besteht.

@Alle
Alle genannten Stoffe sind aber bereits seit Jahrzehnten, Jahrhunderten oder Jahrtausenden sicher im Einsatz. Weder eine akute, noch eine chronische Toxizität (Giftgkeit) beim Menschen unter den Anwendungsbedingungen (Parfüm, Kosmetik) wurde bekannt.
Wieviele "Daten" zur Sicherheit brauchen sie noch? Und wieviele Mäuse, Ratten und Kanninchen müssen nocht gequält werden und sterben, bis einige Toxikologen begreifen, dass man tiereperimentell toxikologische gewonnene Daten nicht 1:1 auf den Menschen übertragen kann?
Zuletzt bearbeitet von DrPablo am 19.02.2014, 07:11, insgesamt 3-mal bearbeitet
vor 10 Jahren
Hallo,

super, vielen Dank für die vielen Infos!

Ronin:
Zum Teil dürften sie auch von manchen ihrer Rohstofflieferanten gar nicht alle relevanten Informationen zur Zusammensetzung erhalten.


Ist zwar nur ein kleiner Punkt, möchte ich aber doch gerne richtigstellen. Die Lieferanten sind verpflichtet, zu den gelieferten Rohstoffen die Datenblätter mitzuliefern und tun dies auch - egal wie klein die belieferte Firma ist (weiß ich aus eigener Erfahrung).

DrPablo:
Und wieviele Mäuse, Ratten und Kanninchen müssen nocht gequält werden und sterben, bis einige Toxikologen begreifen, dass man tiereperimentell toxikologische Date gewonnene Daten nicht 1:1 auf den Menschen übertragen kann?

Sehr wahr! Und dann auch noch "Ratte anal", wer nochmal sprüht sich sein Parfum aufs Arschloch? Rolling Eyes

oYo
vor 10 Jahren
oYo:
Hallo,

super, vielen Dank für die vielen Infos!

Ronin:
Zum Teil dürften sie auch von manchen ihrer Rohstofflieferanten gar nicht alle relevanten Informationen zur Zusammensetzung erhalten.


Ist zwar nur ein kleiner Punkt, möchte ich aber doch gerne richtigstellen. Die Lieferanten sind verpflichtet, zu den gelieferten Rohstoffen die Datenblätter mitzuliefern und tun dies auch - egal wie klein die belieferte Firma ist (weiß ich aus eigener Erfahrung).(...)
Ja klar. Mein Punkt war ein anderer: damit ein Parfumhaus weiß, was es wie deklarieren muss, reicht es nicht, wenn sie die Information bekommen "Muskatnussöl - myristica fragrans houtt.- enthält > 98 % CAS 8008-45-5", sondern die exakten Gehalte im Öl an Limonen, Eugenol, Isoeugenol, Geraniol , Safrol usw. um zu wissen, ob es im fertigen Parfum jeweils oberhalb der Deklarationspflichtgrenze liegt oder nicht. Und diese Infos sind nicht in den Datenblättern, oder? Zumindest vor einigen Jahren waren sie es noch nicht ...
vor 10 Jahren
Hallo Ronin,

alle unsere Rohstoffhändler haben die einzelnen Allergene immer prozentual mit aufgelistet, obwohl wir nur recht kleine Mengen bestellt haben. Sie waren in den Sicherheitsdatenblättern allerdings nicht angegeben, aber es gab immer eine gesonderte Liste für die Allergene. Ist wie gesagt auch Pflicht, da man sonst, wie Du schon schreibst, ja nicht die Werte ausrechnen könnte. Wink

Das ist bei mir jetzt auch schon 3 oder 4 Jahre her. Aber vielleicht kommen manche Rohstoffhändler dieser Pflicht ja auch nicht so gewissenhaft nach. Ich denke, wenn man Parfums herstellt - auch im Nischenmarkt - sind die Mengen an Rohstoffen ohnehin so groß, daß zumindest dieses Prozedere wohl reibungslos laufen sollte...

Lieben Gruß, oYo
vor 10 Jahren
Die Hersteller der Parfümöle sind gemäß KVO ihren Kunden gegenüber verpflichtet, ein Dokument über die enthaltenen fraglichen "gefährlichen" Inhaltsstoffe zu geben. Dabei werden mit einem Sicherheitsspielraum versehene zu erwartende Maximalkonzentrationen angegeben. Diese Angaben sind dann auch Grundlage für die Erstellung der letzendlich auf dem Endprodukt zu deklarierenden "allergenen" Riechstoffe (die Allergenliste). Die Deklaration ist aber äbhängig von der Konzentration (des Parfümöls im Endprodukt) und dem Typ des Kosmetikproduktes ("leave on" oder "rinse off").
Ausserdem gibt es zu jedem Produkt bzw. Rohstoff noch ein sog. MSDS (Material Safety Data Sheet), das ebenfalls Angaben zu enthaltenen "Gefahrstoffen" beinhaltet, so sie eine (vom Chemiekaliengesetz - REACH) gesetzlich festgelegte Konzentration überschreiten. Diese Angaben bewirken dann, wie das Parfüm(öl) gemäß Gefahrstoffordnung zu kennzeichnen ist, und welche "Gefahrenymbole" auf der Verpackung erscheinen müssen. Auch ein großes Problem - bisher waren Feinparfüms eine Art "Grauzone". Da das nun nicht mehr möglich ist und natürlich kein Hersteller auf seiner Parfümflasche, z. Bsp. das Symbol für "hautreizend" drucken möchte, müssen of auch aus diesem Grunde Parfüms "reformuliert" werden...
Den Kunden ist nicht zwingend vorgegeben, diese Angaben zu überprüfen, sie sind aber im Rahmen einer "gewissen gesetzlichen Sorgfaltspflicht" dazu angehalten. Die "Verantwortung" wird gewissermaßen von oben nach unten "durchgereicht". Es wird zunhemend wichtig, das die "Papiere" stimmen: Geruch - egal....
Zuletzt bearbeitet von DrPablo am 20.02.2014, 05:42, insgesamt 5-mal bearbeitet
vor 10 Jahren
Ah, danke Euch beiden! Wieder was gelernt.
vor 10 Jahren
Es kommt aber öfter vor, das gerade große Firmen einfach keine Papiere für "zu kleine" Kunden ausstellen.
So wird man die kleinen Kunden leicht los, weil sie ohne die Dokumente, die das Amt u. U. sehen will, nicht arbeiten können....
vor 10 Jahren
vor 10 Jahren
Ich kann dazu nur sagen, dass ich in der gesamten Zeit, die ich mehr oder weniger in der Branche tätig bin (seit 1984) ist es noch niemals vorgekommen, das irgendeine Restriktion (Höchstmengenbegrenzung) oder irgendein Verbot einer Substanz aufgehoben, zurückgenommen oder deren Limit (Höchstmengenbegrenzung) erhöht wurde.
Soll heißen: wer es glaubt wird selig....
vor 10 Jahren
Sie rudern nur zurück, um den weltweiten Protest, der der Kommission gerade entgegenschlägt den Wind aus den Segeln zu nehmen:
akafkaesquelife.wordpress.com/2014/02/14/the-e u-proposes-to-act-on-perfume/

Mich beruhigt das über haupt nicht.
vor 10 Jahren
DrPablo:
Ich kann dazu nur sagen, dass ich in der gesamten Zeit, die ich mehr oder weniger in der Branche tätig bin (seit 1984) ist es noch niemals vorgekommen, das irgendeine Restriktion (Höchstmengenbegrenzung) oder irgendein Verbot einer Substanz aufgehoben, zurückgenommen oder deren Limit (Höchstmengenbegrenzung) erhöht wurde.
Soll heißen: wer es glaubt wird selig....
Nun, zumindest wird mit der IDEA eine Institution geschaffen, die wissenschaftlich belegte Grenzwerte für Allergene ermitteln soll. Ansonsten gilt doch das Procedere, dass bei nicht ausreichenden Daten das Schlimmstmögliche angenommen wird - eine unbekannte Substanz gilt so lange als toxisch, bis das Gegenteil bewiesen ist. Dieser Vorgehensweise sind die SCCS-Gutachten-Ersteller so konsequent gefolgt, dass ein vollkommen absurder, unverhältnismäßiger Vorschlag entstanden ist. Wenn jetzt wissenschaftlicher und weniger nach Bauchgefühl Grenzwerte ermitteln werden sollen - was soll dagegen sprechen?
vor 10 Jahren
-
Zuletzt bearbeitet von Porcelain am 08.04.2018, 10:06, insgesamt einmal bearbeitet
vor 10 Jahren
Ronin:
"Ansonsten gilt doch das Procedere, dass bei nicht ausreichenden Daten das Schlimmstmögliche angenommen wird - eine unbekannte Substanz gilt so lange als toxisch, bis das Gegenteil bewiesen ist. Dieser Vorgehensweise sind die SCCS-Gutachten-Ersteller so konsequent gefolgt, dass ein vollkommen absurder, unverhältnismäßiger Vorschlag entstanden ist. Wenn jetzt wissenschaftlicher und weniger nach Bauchgefühl Grenzwerte ermitteln werden sollen - was soll dagegen sprechen?"

Ich verstehe wie gesagt nicht, wieviele "Daten" zur Unbedenklichkeit sie eigentlich noch wollen:
"Alle genannten Stoffe sind bereits seit Jahrzehnten, Jahrhunderten oder Jahrtausenden sicher im Einsatz. Weder eine akute, noch eine chronische Toxizität (Giftgkeit) beim Menschen unter den Anwendungsbedingungen (Parfüm, Kosmetik) wurde bekannt.
Wieviele "Daten" zur Sicherheit brauchen sie noch? Und wieviele Mäuse, Ratten und Kanninchen müssen nocht gequält werden und sterben, bis einige Toxikologen begreifen, dass man tiereperimentell toxikologische gewonnene Daten nicht 1:1 auf den Menschen übertragen kann?"
(s.o.)
vor 10 Jahren
Ich denke, man kann der Kommission schwerlich mangelnde Wissenschaftlichkeit vorwerfen, wenn die dabei angeführten "Daten" nicht einmal die Kriterien einer Feldstudie erfüllen - nur son Gedanke.

Auch Äußerungen zu einem vermeintlichen IFRA-Kartell scheinen mir hier nicht wirlich hilfreich, sorry Porcelain. Ein näherer Blick auf die Mitglieder der IFRA lässt klar erkennen, dass z.B. Chanel und LVMH bei Dufstoffen ganz andere Ziele verfolgen als etwa L'Oreal und Unilever.
Ganz sicher kann man die IFRA begründet kritisch sehen, aber ein wenig Differnziertheit schadet der eigenen Argumentation i.d.R. nicht. Der Eingangs von Pipette gelinkten Blog von Kafkaesque, The EU Proposes to Act on Perfume, scheint mir beim Thema wirtschaftliche Interessen ganz brauchbar zu sein.
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