Miserabel

Eben schlenderte ich durch Lidl und wühlte mich also durch die "Aktionsdüfte", (die allesamt auf den ersten Riecher durchgefallen sind). In Richtung Kasse war noch ein kleiner Aufsteller aufgebaut, auf dem ich dann noch mehr Tester erspähte - mein Einsatz ;)

Den klassischen Suddenly Madame Glamour kennt man ja schon, dieser wurde dort neben dem neueren Suddenly Summer präsentiert. Dann war ich sehr blauäugig und dachte, was in einem ähnlichen Flakon und auf einem Aufsteller daher kommt, wird ein ganz ähnlicher aber sommerlicher Duft sein. Also Feuer frei!

Es wird für euch nichts Neues sein, aber auch hier handelt es sich wieder um ein fast 1:1 Dupe, nämlich zu Sun. Leider also keine Sommerversion vom Coco-Klon.

Suddenly Summer ist in der Sillage etwas stärker als Sun, in der Haltbarkeit mE aber schlechter. Ansonsten eine sehr gute Annäherung an das Original, eine Pampe aus Vanille und Creme, sehr süß, sehr schwer und einlullend. Einzig habe ich Sun als ein klein wenig "krautiger" im Gedächtnis; nicht grün-krautig natürlich, aber Sun vermittelt mir immer den Eindruck, als säße ich in einem Raum mit 12 grasrauchenden Jugendlichen. Der Joint-Charakter fehlt bei der Lidl-Version, die ist etwas chemischer und pappiger.

Ich hätte es lieber nicht mehr auf meinem Handgelenk, weil ich Sun einfach schon nicht leiden kann. Dafür kann der Duft an sich aber nichts.

Gespannt bin ich auf den Kommentar von jemandem, der Sun liebt und/oder die Düfte im direkten Vergleich mal auseinander nehmen kann...das fällt bei mir an dieser Stelle leider aus.

Ich kann kaum glauben, dass es in all den Jahren erst 4 (sogar sehr kurze und knappe) Kommentare zu diesem Schätzchen gibt. Da muss ich sofort einschreiten :)

Als ich anfing, mich intensiver mit Parfum zu beschäftigen, da benutzte ich schon eine Weile Flowerbomb (den normalen!) und konnte da auch nur Zuckerwatte riechen. Das war lecker und es hat mich gedanklich sehr zufrieden gestellt, nach Zucker zu riechen. Mittlerweile erkenne ich, wieso es keine "Sugarbomb", sondern eine "Flowerbomb" sein soll - ich rieche ganz eindeutig die blumigen Bestandteile raus. Bei Flowerbomb Extrême sogar noch viel eindeutiger, als beim Original. Aber dazu später mehr.

Zunächst mal: das "Extrême" ist etwas irreführend, weil es sich nicht um eine noch heftigere, langanhaltendere oder stärker konzentrierte Version handelt. Dieser Flanker treibt den Blumengedanken allerdings auf die Spitze.

Für mich dominiert in der Kopfnote ganz eindeutig der Jasmin, er ist höchst präsent und macht eine schwere, düstere Erscheinung. Leider bin ich nicht ganz entschlossen, ob ich Jasmin nun leiden kann oder eben nicht. Wenn ich vergleiche - linke Hand Flowerbomb, rechte Hand Extrême - gefällt es mir links um Längen besser. Der Jasmin zieht sich meines Erachtens auch ein wenig durch die Herznote, harmoniert dort sehr gut mit dem Osmanthus. Auf das Palmblatt wäre ich nicht gekommen, es leuchtet aber ein, dass die Schwere und Süße etwas zurück genommen werden muss. Sonst ginge es schnell Richtung Brechreizfaktor.
In der Basis dominiert Patchouli. Auch das muss man mögen, weil hier wieder ein schwerer Duftbestandteil im Vordergrund steht. Vanillig wird es gar nicht, auch nicht am Ende-Ende.

Die Haltbarkeit finde ich sehr gut, wenn ich mich morgens ansprühe, kann man ihn abends im Bett noch gut wahrnehmen.

Um noch einmal dem Bogen zum "Extrême" zu schlagen: Insgesamt betrachtet ist das hier die gehaltvollere, blumigere (und irgendwie gruftigere ;) ) Version des original Flowerbomb, für mich vor allem auf den Jasmin zurück zu führen, der zwar auch in die Ursprungsform eingebaut ist, aber offenbar viel zurückhaltender dosiert. Das merkt man erst im direkten Vergleich, dann aber wird es recht deutlich. Dafür habe ich aber auch den Eindruck, geht die Zuckersüße zu Gunsten einer herberen Note verloren...was einige freuen dürfte.

Am Abend kann ich ihn gut tragen, außer an heißen Tagen. Da ist er mir einfach zu drückend und es erzeugt so eine Art Gewächshaus-Schwüle um mich herum, die ich gar nicht leiden mag. Deswegen habe ich meine Gesamtbewertung von 90% auf 80% runtergestuft.

Ich bin riesiger, bekennender Fan von Flowerbomb. Ich trage den Duft seit Jahr und Tag und könnte mich immer noch darin baden. Deswegen hab ich mich ganz besonders auf Bonbon gefreut, da ja hier und da Stimmen laut wurden, die meinten, Bonbon sei ein fruchtiges Flowerbomb.

Also zwei ordentliche Testsprüher auf die Handgelenke, und... :'( "Was ist das denn?"
Ich bin ganz ehrlich, ich kann nicht eine der Duftkomponenten wirklich erriechen. Bonbon ist ein "Einheitsbrei", absolut fruchtig auf jeden Fall. Süß irgendwie auch, aber gar nicht zuckrig-süß, sondern fruchtig-süß. Ich bin nicht mal dazu gekommen, einen Duftverlauf wahrzunehmen.

Eine Weile hab ich warten wollen, weil ich Bonbon eine Chance geben wollte, sich schön zu entwickeln. Aber dann war er weg. Er war wirklich einfach weg! Aufgesprüht gegen halb 4 und um 8 konnte ich nichts mehr riechen - das ist ziemlich mau.

Egal wie ich es drehe und wende, ich finde nichts Gutes an ihm. Nicht mal der Flakon sieht hochwertig aus, fasst sich auch komisch an.

Unter dem Label V&R erwartet man nach Flowerbomb einfach etwas anderes, mehr "Hochwertigkeit". Das hier ist leider nix. Der Duft würde allerdings sehr gut unter der Marke Escada funktionieren - ohne damit jetzt anmaßend klingen zu wollen -, aber er passt bestens in deren Duftschema. Genau das war meine erste Assoziation nach dem Riechen. Da wäre ich vielleicht auch nicht enttäuscht gewesen, sondern positiv überrascht, weil ich einen fruchtig-quietschigen Duft erwartet hätte. Wer also auf die Escadas steht, der sollte vielleicht mal an Bonbon schnuppern.

Ich habe mich bisher nie wirklich mit den Düften von Mugler anfreunden können. Angel besitze ich zwar, der schlägt mir aber sehr aufs Gemüt. Wahrscheinlich passt er doch nicht zu mir. Und Alien empfand ich bisher immer als zu blumig-gefällig (trotz seiner Neigung, sich nur in Höchstdosierung zu zeigen).
Wäre der Flakon nicht so wunderschön, hätte ich diesen Alien-Flanker sicher auch nie in die Hand genommen zum Testen.

Der Auftakt ist schön und man kann die Verbindung zum Ur-Alien durchaus erkennen; etwas blumig-oppulentes schlägt einem entgegen. Ich habe mich gefragt, wie viele User hier auf die Hustenbonbon-Assoziation kommen, denn Menthol oder Minze und dergleichen sind auf gar keinen Fall als Dufteindruck präsent. Meine Mutter hat mir dann den entscheidenden Hinweis gegeben: "Hast du was getrunken? Du riechst nach Weinbrand!".
Und tatsächlich stellt sich ein leichter Alkoholgeruch ein. Ob es jetzt Cognac oder Whisky ist (das wäre mein Tipp gewesen) sei dahin gestellt und auch, wie die Duftnote zustande kommt. Mir reicht es zu wissen, dass ich mich nicht durch eine Schachtel Weinbrandbohnen rollen muss, um so zu riechen - denn ich mag es :) Was ich allerdings nach wie vor suchen gehe ist die Vanille. In der Basis rieche ich hauptsächlich Amber, das Vanille-Absolue unterstützt höchstens ganz im Hintergrund.

Was auch hier leider bei mir wieder Abzüge gibt...die Haltbarkeit. So langsam glaube ich, dass ich zum duftfressenden Monster mutiert bin, denn viele bekannte Kracher haben an mir nur eine mittlere Halbwertszeit. So muss ich den Alien am Tag ein bis zwei mal nachlegen, um immer gut zu duften - nach etwa 5 Stunden ist der Zauber vorbei (auf der Haut etwas früher, Kleidung und Haare halten den Duft über diese Zeitspanne aber gut).
Was mich hingegen positiv überrascht: ich finde, dass man ihn nicht leicht überdosieren kann, die Sillage ist angenehm wahrnehmbar aber nie erschlagend.

Meiner ist noch kaum zwei Monate in Gebraucht, da hab ich mir schon ein Backup für schlechte Zeiten zugelegt. Das muss schon was heißen, ich bekomme fast keinen Duft leer :) Unterm Strich kann ich für den Alien Essence Absolue wirklich eine Schnupperempfehlung aussprechen, es lohnt sich.

Black Orchid scheint ein ziemlicher Kracher zu sein, der die Menge spaltet. Einige lieben ihn, andere finden ihn eher durchschnittlich. Was mich betrifft, so bin ich mir jetzt zu Anfang des Kommentars noch gar nicht sicher, wie mein Resumee ausfällt.

Erwartet habe ich einen Duft mit sehr starker Sillage, deswegen habe ich auch eher sparsam dosiert - 2 Spritzer sollten reichen. Ich hätte vermutet, dass er sich in dem Punkt mit Düften wie Coco Mademoiselle oder Hypnotic Poison messen kann, ich empfand ihn aber als dezenter und daher viel angenehmer. Pluspunkt.

Die Kopfnote hat mich auch positiv überrascht: Obwohl ich blumige Düfte eigentlich nicht so mag, ist der dunkel-blumige Anfang durchaus gefällig.
Das Schönste ist für mich allerdings die Herznote. Da kann ich vor allem einige milde Gewürze rausriechen, aber auch erste Anklänge von Patchouli und irgendeine blumige Komponente. Aber obs die Orchidee ist? Man weiß es nicht ;)
Leider geht es recht fix zur Basis über, ich denke dass die vielen gefallen dürfte. Mir persönlich ist sie recht unangenehm, denn bei mir entwickelt sich alles in Richtung süßes Puder. Zusammen mit dem Weihrauch-Unterton wird mir davon in geschlossenen Räumen schnell schlecht, an der frischen Luft konnte ich damit aber sehr gut leben.

Die Haltbarkeit ist recht gut, aber nicht überragend an mir und meinem Schal. 6-8 Stunden schafft er schon, danach ist nur noch ein sehr beliebiger Teil der Basis vorhanden und es müsste aufgefrischt werden.

Flakon ist super, Gesamteindruck insgesamt auch. Ein etwas anderer Duft, der zwar mittlerweile auch viel getragen wird, aber an dem man sich noch nicht satt gerochen hat.

edit: nach 3 Tagen rieche ich den letzten Rest vom Black Orchid immer noch an meiner Jacke, die ich gar nicht besprüht habe. Und dieser Rest treibt mir echt das Wasser in die Augen...ich hab mehr als einmal gedacht: Ist das widerlich! Eine sehr penetrante Note von Weihrauch/Patchouli, wer das nicht so mag: auf jeden Fall die Finger davon lassen!! Deshalb passe ich meine Bewertung noch mal an.