Sandalwood Taylor of Old Bond Street Cologne

Wahrscheinlich ist Sandalwood Cologne ein typischer Vetreter dieser Gattung. Viele Marken, die den alten englischen Barber-Shop Stil pflegen, haben so was im Programm. Ich denke, wie ein Russisch Juchten, ein Fougère oder ein Bay Rhum hat ein Sandalwood Cologne viel mit Tradition, solidem Handwerk, aber vielleicht weniger mit künstlerischem Ausdruck zu tun.

Sandalwood Colognes zeichnen sich offenbar dadurch aus, dass sie gar nicht so dominierend nach Sandelholz riechen. Ein rosenartiges Herz ist der Kern der Sache, in diesem Fall kann man das Geranium fast greifen. So kenne ich das von dem wunderbaren Sandelholz-Parfum von Harry Lehmann, das hier als Vergleichsduft herhalten muss.

Bei Taylors Sandalwood fällt mir die kräftige Opulenz auf. Es ist richtig schwer, auch etwas süß. Ich vermute hier Ambratisches, das die bekannten Duftnoten nicht wiedergeben, aber auch eine Rum-Note mag hier eine alkoholische Rolle spielen. Somit ist Sandalwood keinesfalls ein frischer Duft. Eher was fürs Kaminzimmer im Winter. Wenn überhaupt.

Denn einem Vergleich mit dem Sandelholz von Harry Lehmann hält es nicht stand. Das ist nicht nur komplexer; es fehlt ganz die klebrige Opulenz. Harry Lehmanns Sandelholz ist energetisierend und macht gute Laune. Doch mit diesem Sandalwood fühle ich mich wie nach dem Verzehr von vier Stück Buttercremetorte.