Allgäuer
Rezensionen
Allgäuer vor 1 Monat
Geht auch im Winter
Direkt nach Erhalt per Post dachte ich überteuert, überbewertet, synthetisch, scharf, wie ein Drogeriemarktduft.
Angesichts der Bewertungen hier und meiner manchmal nicht belastbaren Ersteinschätzungen habe ich ihm am nächsten Tag noch eine zweite Chance gegeben. Und voila, Grapefruit, grün, Guajak. Es duftet spritzig frisch, zitrisch und würzig, leicht, samtig-herb, anschmiegsam und dabei nicht aufringlich.
Angesichts der Bewertungen hier und meiner manchmal nicht belastbaren Ersteinschätzungen habe ich ihm am nächsten Tag noch eine zweite Chance gegeben. Und voila, Grapefruit, grün, Guajak. Es duftet spritzig frisch, zitrisch und würzig, leicht, samtig-herb, anschmiegsam und dabei nicht aufringlich.
So kann man sich täuschen. Eine Vorweihnachtsgeschichte
Vor einigen Wochen hatte ich den Einfall, ich lass mir in einer Parfümerie am Wegesrand einfach mal den berühmten und mir unbekannten (Asche auf mein Haupt) Reflection Man aufsprühen.
Wie es der Zufall wollte (verdammt!), war es eine recht kleine Parfümerie, es war 2 Wochen vor Weihnachten und es war Freitag Nachmittag. Ok, der Zufall hatte nicht die gesamte Verantwortung.
Jedenfalls kann sich wohl jeder ausrechnen, dass ich an diesem Tag nicht der Erste war, der dort um den einen oder anderen Sprüher gebeten hatte. Natürlich auch nicht der hundertste, denn der Laden war voll. Sehr voll. Vielleicht aber einer unter den ersten fünfhundert, zumal es noch früher Nachmittag war. Geschenkt.
Langsam rückte ich unter geschickter Ausnützung aller Tricks, die man sonst nur in einer langen Skiliftschlange braucht, zur Verkaufstheke vor und irgendwie konnte ich mich in einer Zehntelsekunde Aufmerksamkeit des umherschweifenden Kontrollblicks der genervten, schon etwas gesetzteren Verkäuferin einklinken und die Frage anbringen, ob sie denn Amouage führten. Ihre Gesichtszüge entspannten sich etwas. Wir schlugen uns unter ihrer Führung quer in die andere Ecke durch, was durch die Autorität der Verkäuferin gar nicht so schwer war wie befürchtet. Dann stieg sie auf eine Leiter (Reflektierte schweigen hierzu…), holte den angefragten Duft herunter und besprühte 4 bis 5 mal einen Papierstreifen, um ihn mir dann zu präsentieren. Meine Aufregung am Höhepunkt. Teststreifen unter die Nase und …Seife. Nochmal vorbeigeschwenkt: Seife. Gewedelt: Seife. Gefächert: Seife. Geschüttelt: Seife. Bitte einmal auf meinen Handrücken: Seife.
Gibts nicht, dachte ich. Das soll der berühmte RM sein? Ich schwieg. Die erfahrene Verkäuferin schwenkte um: Hier hätten wir noch den x Man , den y Man usw. Jedesmal 4 bis 5 Sprüher , aber jedesmal Seife, lediglich beim Epic Man noch Würzigkeit dazu.
So , was sag ich jetzt der Verkäuferin? Denn ich musste raus. Schnell. Ich bat noch um einen weiteren Sprüher Reflection Man auf den Handrücken und schob mich hinaus.
Frische Luft, was war ich froh. Und irgenwie, nach der ersten und absoluten Enttäuschtheit, auch etwas erleichtert angesichts der pekuniären Möglichkeiten, die der soeben beschlossene Schlussstrich unter sämtliche Amouagehoffnungen in Aussicht stellte. War ja nur Parfüm.
2 Stunden später im Restaurant. Eine jüngere Kellnerin möchte die Bestellung aufnehmen, aber zuerst platzt aus ihr heraus, dass hier irgendwas unheimlich gut riecht, dabei eine Art Radarblick über meinen Kopf hinweg. Überrascht und unsicher strecke ich ihr meinen Handrücken hin. „Das isses“ ruft sie verzückt. Ich hatte noch nie solch spontane Komplimente bekommen. Aber es dämmerte mir leider schnell, dass das Kompliment nicht mir, sondern dem Duft galt.
Hmmh, sollte ich meinen Schlussstrich überdenken? Immerhin, jetzt empfand ich die Seife als weich und cremig, die Schärfe war weg.
Im Laufe des restlichen Tages gefiel mir der Duft immer mehr. Seife war schließlich gar nicht mehr vorhanden. Und als der Duft am nächsten Tag noch gut und nun auch mit blumigen Noten wahrnehmbar war, war ich entflammt und überzeugt, eine Abfüllung musste her.
Der aufmerksame Leser hat schon längst gemerkt, und ich schließlich auch, dass meine Nase durch den olfaktorischen Overkill in der Parfümerie für einige Stunden betäubt worden war.
Und die Moral von der Geschicht? Im Vorbeigehn Testen bringt es nicht (zwinker).
Nun, die Testabfüllung war schnell geordert.
Aber HALT! Halt, halt, halt!
Da gab es doch auch diesen Reflection 45. Den Nachfolger. Das Upgrade. Den großen Bruder. Ähnlich, aber besser als das Original. Erwachsener. Maskuliner. Luxus. Powerhouse. Die Legende. Und sexy!!!
Also auch Abfüllung R45 geordert. Links RM, rechts R45.
Tja, was soll ich noch sagen, ich machs kurz. Alles Lob, was in den bisherigen Rezessionen der beiden schon beschrieben worden ist, empfinde ich ebenso. Beide sind ganz hervorragende Düfte, für die ich mich sehr begeistert habe. Sie sind im Duftverlauf ähnlich, und doch verschieden.
Zwei Hinweise für den ein oder anderen Leser (oder Leserin) habe ich aber doch noch.
Allen weiblichen Personen, deren Expertise ich zu diesem Vergleich angefragt habe, gefällt der RM deutlich besser, mir der R45 (etwas).
Und schließlich möchte ich zum Layern beider noch sagen, dass ich das beim Lesen der Rezensionen für einen abwegigen, dekadenten Vorschlag gehalten hatte. Aber das muss ich jetzt relativieren: Wer schon beide besitzt, sollte es unbedingt ausprobieren.
Zu guter Letzt, beim direkten Vergleich beider ist mehrmals ein herrlicher, sehr diskreter Hauch von Hubbabubba ganz kurz vorbeigeschwebt. Ich habe da einen Verdacht.
Wie es der Zufall wollte (verdammt!), war es eine recht kleine Parfümerie, es war 2 Wochen vor Weihnachten und es war Freitag Nachmittag. Ok, der Zufall hatte nicht die gesamte Verantwortung.
Jedenfalls kann sich wohl jeder ausrechnen, dass ich an diesem Tag nicht der Erste war, der dort um den einen oder anderen Sprüher gebeten hatte. Natürlich auch nicht der hundertste, denn der Laden war voll. Sehr voll. Vielleicht aber einer unter den ersten fünfhundert, zumal es noch früher Nachmittag war. Geschenkt.
Langsam rückte ich unter geschickter Ausnützung aller Tricks, die man sonst nur in einer langen Skiliftschlange braucht, zur Verkaufstheke vor und irgendwie konnte ich mich in einer Zehntelsekunde Aufmerksamkeit des umherschweifenden Kontrollblicks der genervten, schon etwas gesetzteren Verkäuferin einklinken und die Frage anbringen, ob sie denn Amouage führten. Ihre Gesichtszüge entspannten sich etwas. Wir schlugen uns unter ihrer Führung quer in die andere Ecke durch, was durch die Autorität der Verkäuferin gar nicht so schwer war wie befürchtet. Dann stieg sie auf eine Leiter (Reflektierte schweigen hierzu…), holte den angefragten Duft herunter und besprühte 4 bis 5 mal einen Papierstreifen, um ihn mir dann zu präsentieren. Meine Aufregung am Höhepunkt. Teststreifen unter die Nase und …Seife. Nochmal vorbeigeschwenkt: Seife. Gewedelt: Seife. Gefächert: Seife. Geschüttelt: Seife. Bitte einmal auf meinen Handrücken: Seife.
Gibts nicht, dachte ich. Das soll der berühmte RM sein? Ich schwieg. Die erfahrene Verkäuferin schwenkte um: Hier hätten wir noch den x Man , den y Man usw. Jedesmal 4 bis 5 Sprüher , aber jedesmal Seife, lediglich beim Epic Man noch Würzigkeit dazu.
So , was sag ich jetzt der Verkäuferin? Denn ich musste raus. Schnell. Ich bat noch um einen weiteren Sprüher Reflection Man auf den Handrücken und schob mich hinaus.
Frische Luft, was war ich froh. Und irgenwie, nach der ersten und absoluten Enttäuschtheit, auch etwas erleichtert angesichts der pekuniären Möglichkeiten, die der soeben beschlossene Schlussstrich unter sämtliche Amouagehoffnungen in Aussicht stellte. War ja nur Parfüm.
2 Stunden später im Restaurant. Eine jüngere Kellnerin möchte die Bestellung aufnehmen, aber zuerst platzt aus ihr heraus, dass hier irgendwas unheimlich gut riecht, dabei eine Art Radarblick über meinen Kopf hinweg. Überrascht und unsicher strecke ich ihr meinen Handrücken hin. „Das isses“ ruft sie verzückt. Ich hatte noch nie solch spontane Komplimente bekommen. Aber es dämmerte mir leider schnell, dass das Kompliment nicht mir, sondern dem Duft galt.
Hmmh, sollte ich meinen Schlussstrich überdenken? Immerhin, jetzt empfand ich die Seife als weich und cremig, die Schärfe war weg.
Im Laufe des restlichen Tages gefiel mir der Duft immer mehr. Seife war schließlich gar nicht mehr vorhanden. Und als der Duft am nächsten Tag noch gut und nun auch mit blumigen Noten wahrnehmbar war, war ich entflammt und überzeugt, eine Abfüllung musste her.
Der aufmerksame Leser hat schon längst gemerkt, und ich schließlich auch, dass meine Nase durch den olfaktorischen Overkill in der Parfümerie für einige Stunden betäubt worden war.
Und die Moral von der Geschicht? Im Vorbeigehn Testen bringt es nicht (zwinker).
Nun, die Testabfüllung war schnell geordert.
Aber HALT! Halt, halt, halt!
Da gab es doch auch diesen Reflection 45. Den Nachfolger. Das Upgrade. Den großen Bruder. Ähnlich, aber besser als das Original. Erwachsener. Maskuliner. Luxus. Powerhouse. Die Legende. Und sexy!!!
Also auch Abfüllung R45 geordert. Links RM, rechts R45.
Tja, was soll ich noch sagen, ich machs kurz. Alles Lob, was in den bisherigen Rezessionen der beiden schon beschrieben worden ist, empfinde ich ebenso. Beide sind ganz hervorragende Düfte, für die ich mich sehr begeistert habe. Sie sind im Duftverlauf ähnlich, und doch verschieden.
Zwei Hinweise für den ein oder anderen Leser (oder Leserin) habe ich aber doch noch.
Allen weiblichen Personen, deren Expertise ich zu diesem Vergleich angefragt habe, gefällt der RM deutlich besser, mir der R45 (etwas).
Und schließlich möchte ich zum Layern beider noch sagen, dass ich das beim Lesen der Rezensionen für einen abwegigen, dekadenten Vorschlag gehalten hatte. Aber das muss ich jetzt relativieren: Wer schon beide besitzt, sollte es unbedingt ausprobieren.
Zu guter Letzt, beim direkten Vergleich beider ist mehrmals ein herrlicher, sehr diskreter Hauch von Hubbabubba ganz kurz vorbeigeschwebt. Ich habe da einen Verdacht.
