Wiederentdeckung eines Vergnügens

Mein erstes Parfum kaufte ich mir mit 16 Jahren. Ich war auf einem Schüleraustausch in Südfrankreich und wir machten einen Ausflug, es ging nach Grasse...bei Fragonard schnupperte ich mich durch, fand Maiglöckchen schön und nahm ein kleines Fläschchen mit nach Hause.

Dort hütete ich meinen Schatz, steckte oft meine Nase hinein, schnüffelte mehr als dass ich den Duft trug. Wenig später entdeckte ich bei meiner Mutter im Schrank ein Parfum von Dior in schwarz-weißem Hahnentrittmuster und merkte, es duftete vertraut. Und schwatzte es ihr ab.

Als Studentin machte ich dann mit dem schwerverdienten Geld sehr selten einen Besuch bei einer Parfümerie in der Stadt, ich sehe sie heute noch vor mir. Es war immer ein Vergnügen, dort zu stöbern. Meist kaufte ich Geschenke für andere, ab und an etwas für mich, was dann zu besonderen Anlässen ausgeführt wurde.

Im Berufsleben später war Parfum weiterhin ein Vergnügen, wenn auch nur für die Freizeit. Wenige Düfte sind mir im Gedächtnis geblieben. Aber ich merke, beim Stöbern hier kehren die (Duft)Bilder zurück. Aber immer standen mehrere Fläschchen bei mir und wurden geliebt.

Ich lernte meinen Mann kennen...und er hat eine super "Nase". Überempfindlich schnuppert er allerhand heraus, um ein Vielfaches besser als ich. Sei es in einem guten Essen oder nur einen simplen Deo. Das Problem...er mag es nicht, Düfte sind ihm oft zuviel. Er sagte mir zwar, wenn es  mir gefalle, solle ich ruhig Parfum tragen. Aber ich gab meine geliebten Flakons ab und trug nichts.

Nun, nach vielen Jahren habe ich die Duftwelt für mich wieder entdeckt. Da muss mein Mann nun durch. Die Düfte, die jetzt bei mir im Schrank stehen, habe ich mir nicht selber gekauft, die kamen als Geschenke. Aber ich bin bereit für meinen ersten neuen, eigenen Duft. Und bin mit großem Vergnügen in der Meinungsbildung. Dank Parfumo und seinen Mitgliedern ist es mir auch jetzt möglich, Probe zu schnuppern.

Ich freue mich! Auf mehr!