Atr0p0s

Atr0p0s

Rezensionen
Atr0p0s vor 7 Monaten 6 1
6
Flakon
6
Sillage
6
Haltbarkeit
10
Duft
die Feldiris
Wie der Name es vermuten lässt dreht sich hier alles um die Iris. Das Opening beginnt für mich mit Iris, wie sie (in niedrigen Konzentrationen) riechen muss. Die angegebenen Kopfnoten vernehme ich nicht einzeln. Sie sind für mich gut miteinander verwoben um den natürlichen Duft der Iris darzustellen. Veilchenblätter, zwar nicht gelistet aber vorhanden, runden den leicht grünen Eindruck ab.

Für mich ist der Duft floral, trocken, pudrig und eher frisch. Er gibt mir ein natürliches Gefühl von Leichtigkeit und Wohlbehagen und auch Sauberkeit. Er ist dezent und nicht aufdringlich, strahlt sehr sanft.

Nach ca. 2 Stunden ist er auf meiner Haut nur mehr dezent wahrnehmbar. Die grünliche Note verschwindet und die „Feldiris“ ist nicht mehr allein. Es wird blumiger und süßlicher. Ein Hauch Rose, ein Hauch Vanille, ein Hauch Jasmin. Alles sanft miteinander verwoben. Der Duft wirkt fragil.

Nach ca. 6 Stunden ist er bei mir nur mehr hautnah wahrzunehmen. Die Iris wird vom Sandelholz, der Vanille und dem Moschus abgelöst.

Negativ viel mir nur der billige Kunststoff-Deckel auf, der hätte ruhig aus Glas sein können. Und die geringe Haltbarkeit, aber dafür passt der Preis. Eine Extrait de Parfum Version gibt’s auch noch. Die wäre noch eine Alternative.

Auch wenn's Verrückt klingt: Einige Sprüher aufs Kopfkissen lassen mich gut einschlafen und träumen. Auch so hin und wieder ein Sprüher hebt die Laune. Ein super Duft.
1 Antwort
Atr0p0s vor 7 Monaten 7 2
10
Flakon
7
Haltbarkeit
9
Duft
Eine besondere Illusion von Lilien
Ich konnte noch einen Restflakon ergattern. Die Produktion wurde leider vorerst eingestellt. Im Opening dominieren für mich hauptsächlich Gardenie, Tuberose, Jasmin und Zimt. Eine sehr interessant umgesetzte Komposition mit weißen Blüten die etwas Würze mitbringt. Mit dem Papyrus zusammen wirkt der Duft auch ein klein wenig grün und geerdet. Er ist sehr floral, jedoch nicht zu cremig oder zu süß. Die Blüten wirken auf mich reif und genau in der Hochblüte befindlich. Sie wollen dich betören. Sie stehen aber irgendwie wie in einem diffusen Licht oder hinter einem Schleier. Nicht ganz greifbar. Oder ist das das doch nur ein „Hirngespinst“ – da ist die Verbindung zum Namen. Das führe ich auf die Kombination mit Zimt/Papyrus zurück. Die Projektion ist ganz gut.

Nach ca. 3 Stunden lichtet sich der Nebel um die Blumen etwas. Es sind plötzlich ganz andere Blumen riechbar. Vielleicht auch wieder nur eine Einbildung? Jedenfalls erinnert es mich an den Duft der Madonnenlilie mit den leuchtend gelb/orangen Staubgefäßen (oder anderen Lilienhybriden die ich im Garten habe). Ich muss das Parfum im Sommer unbedingt noch mit meinen Lilien im Garten vergleichen, wenn ich es nicht vergesse. Auch etwas Tagetes kann ich im Hintergrund vernehmen, obwohl nicht gelistet. Ich fühle mich in meinen Garten versetzt, indem die Lilien nach einem Sommerregen aufgeblüht sind. Eine dezent grüne und erdige Note, unterstreichen die Natürlichkeit des Duftes.

Etwa nach 5 Stunden kommt bei mir ein süßlicher Weihrauch hinzu. Ansonsten verläuft er eher linear bis zum Ende. Die Projektion ist deutlich geringer als von Amouage gewohnt. Und bereits nach 6 Stunden ist der Duft nur mehr hautnah. Leider geht es mir öfters so, dass die Hautchemie einen Strich durch die Rechnung macht.

Nichtsdestotrotz ein schönes blumiges „Hirngespinst“ welches für mich künstlerisch originell umgesetzt wurde. Ich trage den Duft (trotz der geringeren Langlebigkeit) gerne, es muss ja nicht jeder Duft 12h und mehr halten. Figment Woman ist auf jeden Fall super tragbar, auch als Mann. Für Figment Man gilt das nicht unbedingt.
2 Antworten
Atr0p0s vor 7 Monaten 4
10
Flakon
8
Sillage
10
Haltbarkeit
9
Duft
Massentauglicher Oud von Amouage
King Blue polarisiert, das kann ich mir vorstellen. Man muss sich schon etwas mit Oud beschäftigt haben um diesen Inhaltsstoff schätzen zu können. Das kann man nicht oft genug betonen. Jedes natürlich gewonnene Oud riecht selbstverständlich anders, das hängt von verschiedenen Faktoren ab.

Ich behaupte mal dass in King Blue kein echtes Oud verwendet wurde, auch wenn es danach riecht. Der Preis von reinem Oud ist ja mittlerweile explodiert, daher sehr unwahrscheinlich dass hier solches enthalten ist. Deswegen bin ich mit dem Preis der hier aufgerufen wird gar nicht einverstanden.

Der Duft ist aber meiner Meinung genau für diejenigen geeignet die sich schon mal etwas durch geschnuppert haben. Vielleicht aber noch Anfänger bei Oud sind.

King Blue startet für mich fruchtig, tiefgründig und süßlich. Durch den Pfeffer projiziert er anfänglich ordentlich, das legt sich aber schnell. Hier hat man außerdem eine hohe Ölkonzentration, das merkt man direkt beim Aufsprühen auf der Haut. Von Anfang an merkt man, dass die animalische Note gekonnt im Hintergrund gehalten wird. Vielleicht dem Zusammenspiel von Sandelholz, Mandarine, Amber und Ribisel (Johannisbeere) geschuldet?

Direkt an der Haut gerochen kann man die Animalik vom Oud etwas riechen, in der Projektion nach etwas Abstand zur Haut jedoch gar nicht mehr. Das Umfeld merkt gar nichts davon, man bekommt eher Komplimente.

Nach ca. 1,5 Stunden kommt der Rauch vom Weihrauch dazu, die Aromatik der Beeren geht zurück. Der Duft ändert sich, wird interessanter. Nach ca. 3 Stunden bekommt man den Weihrauch sehr deutlich zu riechen, von den fruchtigen Aromen ist nichts mehr übrig.

Jetzt kommt der Mittelteil der sehr lange anhält. Manchmal kam eine gewisse Kühle durch all den Weihrauch, den Hölzern – was der Link zum „blue“ im Namen wäre? All dies zusammen mit dem Amber und Patschuli ist jedenfalls ein schöner Mittelteil.

Nach 6 Stunden ist die Projektion immer noch gut vorhanden, der Duft wird dann aber abgedämpft und bleibt bis zum Ende eher linear. Das Zusammenspiel im Drydown von etwas fruchtig ledrig, holzig ist genauso gut umgesetzt wie zu Beginn. Bei mit hält er locker 12 h und an Kleidung tagelang im Winter.

Lasst ihm etwas Zeit sich zu entwickeln, riecht nicht direkt an der Haut sondern nur mit Abstand zur Haut, keine Sprüher am Teststreifen und tragt ihn einige Tage lang, ihr werdet belohnt von einem super schönen Verlauf. Der hat viel zu bieten und es gibt in ihm viel zu entdecken.
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Atr0p0s vor 7 Monaten 4 4
10
Flakon
10
Haltbarkeit
10
Duft
Alles begann mit Gold...
Meine erste Rezension soll sich auch dem Duft widmen der meiner Meinung zu wenig Beachtung findet. Ihr sollt wissen dass ich keine großen Kenntnisse mitbringe, es gibt hier viel qualifiziertere Menschen als mich, man möge mir verzeihen. Ich kann nur ganz subjektiv berichten.

Ich war schon vor über 20 Jahren an natürlichen Essenzen interessiert. Hatte mir eine umfangreiche Sammlung aufgebaut. Designerdüfte haben mich nie wirklich gereizt. Was ab den 90-er am Lande in Parfümerien so erhältlich war, erweckte einfach kein Interesse in mir.

Bis ich in Dubai Gold Man von Amouage roch – ich kann gar nicht in Worte fassen, was der alles in mir auslöste. Jedenfalls ging er mir nicht mehr aus dem Kopf. Zu Hause bestellte ich ihn mir einfach online. Christopher Chong fing da bei Amouage an und ich war sehr gespannt ob man noch was besseres als Gold machen kann? Seither verfolgte ich fast jeden Release.

Ich war relativ jung, trug Gold aber oft auch im Büro (gering dosiert) und in der Freizeit (da gerne mehr), Sommer wie Winter. Meiner Meinung nach passt der immer und überall. Traut euch Leute – wenn euch ein Duft gefällt trägt ihn, ihr müsst ja nicht übertreiben und euch darin baden.

Es ist schon so viel zu dem Duft geschrieben worden. Keine Beschreibung kann diesem Duft jemals gerecht werden. Für mich das ultimative Meisterwerk von Amouage. Man muss ihn einfach auf der Haut testen.

Er verkörpert für mich irgendwie Opulenz und auch Luxus zu einem guten Preis/Leistungsverhältnis. Er gibt mir ein unglaublich gutes Gefühl beim Tragen. Für mich ist er hell, strahlend, floral und nicht so animalisch wie schon öfters gelesen. Man muss auch nicht jeden einzelnen Inhaltsstoff heraus riechen können. Hier zählt für mich die gesamte Komposition.

Dem Träger von Gold ist auch bewusst das Düfte kein Geschlecht haben und er ist sich seiner Selbst sicher. Natürlich ist der Duft ursprünglich aus einer anderen Zeit aber trotzdem mittlerweile doch zeitlos und universell einsetzbar.

Gebt Gold eine Chance! Und an die Männer unter euch: schaut auch mal über den Tellerrand und riecht euch durch die „woman“ Kollektion von Amouage.
4 Antworten