08.09.2023 - 06:38 Uhr
TristanKalus
126 Rezensionen
TristanKalus
Sehr hilfreiche Rezension
10
Out of the Blue
Aufgegriffen das Konzept der heiß geliebten blauen Düfte,
Doch nach dem ersten Hinweis, diese Idee löst sich auf in Lüfte.
Spritzig, süßer Mandarinensaft serviert in einem silbernen Pokal,
Dieser nachgebildet einem Khanjar, in seiner Aufmachung ganz royal.
Kleine, herbe Beeren des Johannis auf der Oberfläche schwimmend,
Eine Prise rosa Pfeffer sich entzündet und sogleich verglimmend.
Die Szenerie verändert sich, der Kelch in den Händen eines weisen Sultans,
Unvermittelt öffnen sich die Tore und herbeigeführt eine Karawane mit den Schätzen des Omans.
Den Raum erfüllen Düfte feinster Hölzer, doch auch die beladenen Tiere duften fein,
Doch warte! Nein! Feinstes Oud kredenzt dem Sultan, mit mehr Qualität als Schein.
Die schweren Ledersättel zieren gülden feine Amber-Ornamente,
An diesen hänge Säcke voller Weihrauch, Sandel, Oud - ganz frei von Exkremente.
Der Sultan ist verzückt über die unerwartet kostbaren Geschenke,
So lädt er ein die Karawane und lässt servieren Schokolade und Mandarinensaftgetränke.
Wo zuerst die Richtung ward gegeben eine andere, ergab doch ein Clou,
Sanfte Hölzer, schönes Oud, feine Süße - so ganz „Out of the Blue“.
Fin.
________________________
Was für ein schönes Release! Hinter dieser Aussage stehe ich mittlerweile nach ausgiebigem Testen des neusten Werks von Amouage. Ich bin mir nicht zu hundert Prozent sicher was das genaue Konzept für den Duft war, aber die Beschreibung seitens der Parfümeure lässt auf zweierlei Dinge schließen. Erstens gehe ich tatsächlich davon aus, dass hier mit dem Konzept eines „blauen“ Duftes gespielt worden ist - nur nicht so, wie viele hier es erwartet haben. Ehrlich gesagt, hätte ich mich auch stark gewundert, wenn Amouage wirklich diesen Weg einschlägt. Viel mehr finden sich nur Anleihen in der Kopfnote, welche mit süßer Zitrik, herben Johannisbeeren und etwas rosa Pfeffer spielen. Durchaus zeigen sich hier in den ersten Sekunden gewisse Parallelen zu den altbekannten „blauen“ Düften. Doch nach diesem kurzen Auftakt kommen wir schon zu Punkt zwei meiner Vermutungen - Out of the Blue. Der gefällige Schleier fällt und wie aus dem Nichts präsentiert sich wunderschönes, dezent stalliges Oud, derbes Leder, Weihrauch und eine so subtile Süße, dass man fast nicht mehr von seinem Handgelenk lassen kann. Im weiteren Verlauf ebbt die Kopfnote immer weiter ab, Oud, Hölzer, Weihrauch und Leder verschmelzen zu einer sinnlichen Masse durchzogen von güldenem Amber und schokoladigem Patchouli. So schokoladig, dass ich schon fast von einem Oud-Gourmand im Drydown sprechen würde. Die stallige Note des Ouds nimmt im Verlauf immer mehr ab und zuletzt bleibt ein feines, holziges und gut ausbalanciertes Oud, welches die feine Süße und das derbe Leder ausgesprochen gut kontrastiert. Alles in allem überzeugt Amouage mit seinem neusten Release und ergänzt seine Library Collections um einen wunderschönen, tragbaren Oud-Duft.
Doch nach dem ersten Hinweis, diese Idee löst sich auf in Lüfte.
Spritzig, süßer Mandarinensaft serviert in einem silbernen Pokal,
Dieser nachgebildet einem Khanjar, in seiner Aufmachung ganz royal.
Kleine, herbe Beeren des Johannis auf der Oberfläche schwimmend,
Eine Prise rosa Pfeffer sich entzündet und sogleich verglimmend.
Die Szenerie verändert sich, der Kelch in den Händen eines weisen Sultans,
Unvermittelt öffnen sich die Tore und herbeigeführt eine Karawane mit den Schätzen des Omans.
Den Raum erfüllen Düfte feinster Hölzer, doch auch die beladenen Tiere duften fein,
Doch warte! Nein! Feinstes Oud kredenzt dem Sultan, mit mehr Qualität als Schein.
Die schweren Ledersättel zieren gülden feine Amber-Ornamente,
An diesen hänge Säcke voller Weihrauch, Sandel, Oud - ganz frei von Exkremente.
Der Sultan ist verzückt über die unerwartet kostbaren Geschenke,
So lädt er ein die Karawane und lässt servieren Schokolade und Mandarinensaftgetränke.
Wo zuerst die Richtung ward gegeben eine andere, ergab doch ein Clou,
Sanfte Hölzer, schönes Oud, feine Süße - so ganz „Out of the Blue“.
Fin.
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Was für ein schönes Release! Hinter dieser Aussage stehe ich mittlerweile nach ausgiebigem Testen des neusten Werks von Amouage. Ich bin mir nicht zu hundert Prozent sicher was das genaue Konzept für den Duft war, aber die Beschreibung seitens der Parfümeure lässt auf zweierlei Dinge schließen. Erstens gehe ich tatsächlich davon aus, dass hier mit dem Konzept eines „blauen“ Duftes gespielt worden ist - nur nicht so, wie viele hier es erwartet haben. Ehrlich gesagt, hätte ich mich auch stark gewundert, wenn Amouage wirklich diesen Weg einschlägt. Viel mehr finden sich nur Anleihen in der Kopfnote, welche mit süßer Zitrik, herben Johannisbeeren und etwas rosa Pfeffer spielen. Durchaus zeigen sich hier in den ersten Sekunden gewisse Parallelen zu den altbekannten „blauen“ Düften. Doch nach diesem kurzen Auftakt kommen wir schon zu Punkt zwei meiner Vermutungen - Out of the Blue. Der gefällige Schleier fällt und wie aus dem Nichts präsentiert sich wunderschönes, dezent stalliges Oud, derbes Leder, Weihrauch und eine so subtile Süße, dass man fast nicht mehr von seinem Handgelenk lassen kann. Im weiteren Verlauf ebbt die Kopfnote immer weiter ab, Oud, Hölzer, Weihrauch und Leder verschmelzen zu einer sinnlichen Masse durchzogen von güldenem Amber und schokoladigem Patchouli. So schokoladig, dass ich schon fast von einem Oud-Gourmand im Drydown sprechen würde. Die stallige Note des Ouds nimmt im Verlauf immer mehr ab und zuletzt bleibt ein feines, holziges und gut ausbalanciertes Oud, welches die feine Süße und das derbe Leder ausgesprochen gut kontrastiert. Alles in allem überzeugt Amouage mit seinem neusten Release und ergänzt seine Library Collections um einen wunderschönen, tragbaren Oud-Duft.
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