19.08.2023 - 04:30 Uhr

Pollita
373 Rezensionen

Pollita
Top Rezension
58
Wenn die Sanierung zum Alptraum wird
Dass das Renovieren nicht immer unbedingt Spaß macht, hatte ich in einer anderen Rezension bereits durchblicken lassen. Doch mit Guidance habe ich mal wieder einen Duft zum Testen hier, der präsentiert mir die unangenehmsten Seiten der Sanierung nochmals in Reinform. Und in der Lautstärke einer Marschkapelle.
Ich hatte mir ein Pröbchen bestellt, da dieser Duft sehr gelobt, von vielen geliebt und vom einen oder anderen Nutzer sogar mit meinem kleinen Liebling Cašmir verglichen wurde. Nougat ist zudem eine Süßigkeit, bei der mir seit frühester Kindheit das Wasser im Munde zusammenläuft. Bis heute. Ein Reizwort für mich. Also Testen.
Schon das Röhrchen roch nicht gut. Sehr holzig, sehr süß, sehr künstlich. Ich traute mich erst nicht so recht ran. Doch die Neugier gewann und ich nahm dann doch den Mut auf und probierte ihn. Homöopathisch natürlich. Man weiß ja nie, was kommt. Und es kam genau das, was das Röhrchen bereits angekündigt hatte, nur leider noch schlimmer, als ich vermutet hatte.
Ich weiß nicht, ob Akigalawood oder das künstliche Sandelholz, welches auch immer hier verwendet wurde, der Übeltäter war, aber ich roch Schimmel. Durchgeschimmeltes Holz. Und genau das hatte ich selbst beim Renovieren meiner Küche erlebt. Meine Eltern hatten beim Renovieren immer nur oberflächlich ein bisschen was gemacht. Da ein Schränkchen, da ein Türchen. Und als wir dann die ganze Küche, die hier länger als 40 Jahre ihren Dienst getan hatte, herausgerissen hatten, da entdeckten wir ihn. Den Schimmel. Fast der ganze Korpus war schimmlig. Das war einfach nur eklig. Und genau dieses Bild ist mit Guidance jetzt wieder da.
Dazu die Süße, die prinzipiell ganz schön sein könnte, wobei ich das von mir ebenfalls nicht sehr geliebte Ethylmaltol hier ebenfalls wahrnehme. Doch das benimmt sich hier ganz ordentlich. Über alles legt sich diese schimmlig-süße Holznote meiner alten Küche. Als ob sie in einem Alptraum zu mir zurückgekehrt wäre.
Natürlich hat jetzt nicht jeder diese Bilder im Kopf. Aber ich bin schon überrascht, wie künstlich dieser neue Duft von Amouage daherkommt. Die Marke konnte immer schon laut und präsent, aber die Düfte waren dennoch (die Interludes vielleicht einmal ausgenommen), recht filigran in ihrer Machart. Ich denke da an einen Dia Woman, einen Reflection Man, einen Lyric Woman. Selbst die Memoir-Reihe mit ihrem Weihrauch hat zwar Wucht, aber auch eine edle, zarte Schönheit mit vielen Details, die ich sehr schätze. Hier bekomme ich nur die volle synthetische Wucht. Diesen Riechstoff kannte ich so zwar noch nicht, aber ich bin mir sicher, dass wir ihn bei dem gegenwärtigen Erfolg von Guidance noch öfter unters Näschen bekommen werden.
Ich verstehe, dass auch ein Haus Amouage mit der Zeit gehen muss. Und der Erfolg des Dufts spricht ja auch dafür. Ich selbst kann dieser Komposition leider nichts abgewinnen und packe sie, nur zur Sicherheit, damit ich sie nicht noch einmal probiere, zu meinen „No-Gos“ und schließe das Türchen mal besser zu.
Ich hatte mir ein Pröbchen bestellt, da dieser Duft sehr gelobt, von vielen geliebt und vom einen oder anderen Nutzer sogar mit meinem kleinen Liebling Cašmir verglichen wurde. Nougat ist zudem eine Süßigkeit, bei der mir seit frühester Kindheit das Wasser im Munde zusammenläuft. Bis heute. Ein Reizwort für mich. Also Testen.
Schon das Röhrchen roch nicht gut. Sehr holzig, sehr süß, sehr künstlich. Ich traute mich erst nicht so recht ran. Doch die Neugier gewann und ich nahm dann doch den Mut auf und probierte ihn. Homöopathisch natürlich. Man weiß ja nie, was kommt. Und es kam genau das, was das Röhrchen bereits angekündigt hatte, nur leider noch schlimmer, als ich vermutet hatte.
Ich weiß nicht, ob Akigalawood oder das künstliche Sandelholz, welches auch immer hier verwendet wurde, der Übeltäter war, aber ich roch Schimmel. Durchgeschimmeltes Holz. Und genau das hatte ich selbst beim Renovieren meiner Küche erlebt. Meine Eltern hatten beim Renovieren immer nur oberflächlich ein bisschen was gemacht. Da ein Schränkchen, da ein Türchen. Und als wir dann die ganze Küche, die hier länger als 40 Jahre ihren Dienst getan hatte, herausgerissen hatten, da entdeckten wir ihn. Den Schimmel. Fast der ganze Korpus war schimmlig. Das war einfach nur eklig. Und genau dieses Bild ist mit Guidance jetzt wieder da.
Dazu die Süße, die prinzipiell ganz schön sein könnte, wobei ich das von mir ebenfalls nicht sehr geliebte Ethylmaltol hier ebenfalls wahrnehme. Doch das benimmt sich hier ganz ordentlich. Über alles legt sich diese schimmlig-süße Holznote meiner alten Küche. Als ob sie in einem Alptraum zu mir zurückgekehrt wäre.
Natürlich hat jetzt nicht jeder diese Bilder im Kopf. Aber ich bin schon überrascht, wie künstlich dieser neue Duft von Amouage daherkommt. Die Marke konnte immer schon laut und präsent, aber die Düfte waren dennoch (die Interludes vielleicht einmal ausgenommen), recht filigran in ihrer Machart. Ich denke da an einen Dia Woman, einen Reflection Man, einen Lyric Woman. Selbst die Memoir-Reihe mit ihrem Weihrauch hat zwar Wucht, aber auch eine edle, zarte Schönheit mit vielen Details, die ich sehr schätze. Hier bekomme ich nur die volle synthetische Wucht. Diesen Riechstoff kannte ich so zwar noch nicht, aber ich bin mir sicher, dass wir ihn bei dem gegenwärtigen Erfolg von Guidance noch öfter unters Näschen bekommen werden.
Ich verstehe, dass auch ein Haus Amouage mit der Zeit gehen muss. Und der Erfolg des Dufts spricht ja auch dafür. Ich selbst kann dieser Komposition leider nichts abgewinnen und packe sie, nur zur Sicherheit, damit ich sie nicht noch einmal probiere, zu meinen „No-Gos“ und schließe das Türchen mal besser zu.
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