29.05.2015 - 05:25 Uhr

Achilles
82 Rezensionen

Achilles
Top Rezension
47
Frankly my dear, I don´t give a damn....
Wer kennt ihn nicht, Captain Rhett Butler aus "Gone with the Wind"/ "Vom Winde verweht". Unter den Dixie-Gentlemen der Querschläger, der Ausreisser- aber trotzdem, zu 100 % ein Gentleman, wie dieser Duft.
Herb, kraftvoll, mitreißend. Journey Man ist geladene, gepfefferte Romantik, eingebettet in ein Meer aus Wacholder und Weihrauch, würzig und aromatisch. Der Charakter Rhett ist ein Gentle- aber auch ein vollends prädestinierter Journeyman!
Der passende Duft, der sich definitv abhebt aus der Masse von Schönlingen, wie einer mit einer markanten Narbe, aber einer magnetischen Anziehungskraft, wild und ungezähmt, einer der nicht passen will und sich nicht darum schert, ein Misfit.
Aber, das macht er wenigstens charmant und mit einem unwiderstehlichen Lächeln. Genauso wie dieser Duft nicht gefällig ist, genauso wird er auch nicht auf jeden passen - schon garnicht auf selbsternannte "Player". Der Duft ist sehr erwachsen und edel, mit der nötigen Tiefe und Eleganz. Für einen, der weiss, wann er zu gehen oder zu bleiben hat - und für jemanden, der weiss, wann eher Worte oder Taten angemessen sind. Knowing when to talk and when to touch. Der auch geniessen kann, einer Frau beim anziehen zuzusehen, statt nur anders herum.
Die Kopfnote ist ganz kurz sehr leicht zitrisch, Bergamotte oder Zitrone, aber Kardamom kommt hier schon sehr deutlich hervor, deutet die cremige Dichte und Komplexität in der Herznote an. Aber das wesentliche ist der Szechuanpfeffer: Aromatische Schärfe, Pfeffer mit erstaunlich scharfem Zitrusaroma, unverwechselbar, ironischerweise noch kürzlich durch ein Einfuhrverbot in die USA gestraft, eine persona non grata.
Die Herznote ist klar bestimmt von Weihrauch und Tabak, aromatischen Wacholderbeeren, in keinem Moment übertrieben, dunkel und von einer faszinierenden Tiefe. Die dunkelrote Farbe für den Flakon wurde hier schon passend gewählt, die Farbassoziation ist kräftiges, glänzendes Schwarz oder Kirschrot- vermutlich am besten Scharlachrot. Wen wunderts, das Scarlett hier mit mischt.
Die Basis ist erdiges, holziges Cypriol, oder anders genannt, Nagarmotha - mit viel Leder und der aromatischen Tonkabohne, dem einzig gefälligen hier. Ambrox übernimmt das ambrieren, was sollte es auch sonst tun.
Weihrauch und Pfeffer durchziehen den gesamten Duft, scharf-stechend, ölig und bittersüß. Er hat das gewisse Etwas, aber so, wie man es wirklich sagen kann. Er kommt erstaunlich gut an, bei Männern und Frauen gleichermaßen.
Die Haltbarkeit ist grenzenlos, mit wenig kommt man den ganzen Tag bis in den Abend und tief in die Nacht aus, qualitativ sehr hochwertig, die Sillage ist bahnbrechend. Der Duft ist elegant, aber gleichzeitig wild, sexy und ungewöhnlich. Eine seltene Kombination, streng genommen in dieser Perfektion der einzige, den ich kenne.
Der passende Spruch ist: "Sag nicht ich hätte Dich nicht gewarnt".
Vom Winde verweht ist "nur" die monumentale Geschichte zweier Außenseiter, die verzweifelt versuchen, das Glück an sich zu reissen, aber dennoch scheitern -
und was sagt der lange gedemütigte, aufrichtige, geduldige und stolze Rhett, als er Scarlett endlich verlässt, die nach jahrelanger Ehe und heimlicher Schwärmerei für den Waschlappen Ashley nun doch erkannt hat, wen sie liebt und immer geliebt hat?
"Offen gestanden, ist mir das gleichgültig."
Nimmt seinen Hut und geht. Denn: Für eine Frau ist die Liebe die Welt, aber für einen Mann ist die Welt die Liebe.
Epilog: Die Geschichte lässt offen, was passiert. Nun ist es an Scarlett, ihm hinterher zu laufen und zurück zu erobern. Den Reisenden, den will sie aber doch aufhalten.
Herb, kraftvoll, mitreißend. Journey Man ist geladene, gepfefferte Romantik, eingebettet in ein Meer aus Wacholder und Weihrauch, würzig und aromatisch. Der Charakter Rhett ist ein Gentle- aber auch ein vollends prädestinierter Journeyman!
Der passende Duft, der sich definitv abhebt aus der Masse von Schönlingen, wie einer mit einer markanten Narbe, aber einer magnetischen Anziehungskraft, wild und ungezähmt, einer der nicht passen will und sich nicht darum schert, ein Misfit.
Aber, das macht er wenigstens charmant und mit einem unwiderstehlichen Lächeln. Genauso wie dieser Duft nicht gefällig ist, genauso wird er auch nicht auf jeden passen - schon garnicht auf selbsternannte "Player". Der Duft ist sehr erwachsen und edel, mit der nötigen Tiefe und Eleganz. Für einen, der weiss, wann er zu gehen oder zu bleiben hat - und für jemanden, der weiss, wann eher Worte oder Taten angemessen sind. Knowing when to talk and when to touch. Der auch geniessen kann, einer Frau beim anziehen zuzusehen, statt nur anders herum.
Die Kopfnote ist ganz kurz sehr leicht zitrisch, Bergamotte oder Zitrone, aber Kardamom kommt hier schon sehr deutlich hervor, deutet die cremige Dichte und Komplexität in der Herznote an. Aber das wesentliche ist der Szechuanpfeffer: Aromatische Schärfe, Pfeffer mit erstaunlich scharfem Zitrusaroma, unverwechselbar, ironischerweise noch kürzlich durch ein Einfuhrverbot in die USA gestraft, eine persona non grata.
Die Herznote ist klar bestimmt von Weihrauch und Tabak, aromatischen Wacholderbeeren, in keinem Moment übertrieben, dunkel und von einer faszinierenden Tiefe. Die dunkelrote Farbe für den Flakon wurde hier schon passend gewählt, die Farbassoziation ist kräftiges, glänzendes Schwarz oder Kirschrot- vermutlich am besten Scharlachrot. Wen wunderts, das Scarlett hier mit mischt.
Die Basis ist erdiges, holziges Cypriol, oder anders genannt, Nagarmotha - mit viel Leder und der aromatischen Tonkabohne, dem einzig gefälligen hier. Ambrox übernimmt das ambrieren, was sollte es auch sonst tun.
Weihrauch und Pfeffer durchziehen den gesamten Duft, scharf-stechend, ölig und bittersüß. Er hat das gewisse Etwas, aber so, wie man es wirklich sagen kann. Er kommt erstaunlich gut an, bei Männern und Frauen gleichermaßen.
Die Haltbarkeit ist grenzenlos, mit wenig kommt man den ganzen Tag bis in den Abend und tief in die Nacht aus, qualitativ sehr hochwertig, die Sillage ist bahnbrechend. Der Duft ist elegant, aber gleichzeitig wild, sexy und ungewöhnlich. Eine seltene Kombination, streng genommen in dieser Perfektion der einzige, den ich kenne.
Der passende Spruch ist: "Sag nicht ich hätte Dich nicht gewarnt".
Vom Winde verweht ist "nur" die monumentale Geschichte zweier Außenseiter, die verzweifelt versuchen, das Glück an sich zu reissen, aber dennoch scheitern -
und was sagt der lange gedemütigte, aufrichtige, geduldige und stolze Rhett, als er Scarlett endlich verlässt, die nach jahrelanger Ehe und heimlicher Schwärmerei für den Waschlappen Ashley nun doch erkannt hat, wen sie liebt und immer geliebt hat?
"Offen gestanden, ist mir das gleichgültig."
Nimmt seinen Hut und geht. Denn: Für eine Frau ist die Liebe die Welt, aber für einen Mann ist die Welt die Liebe.
Epilog: Die Geschichte lässt offen, was passiert. Nun ist es an Scarlett, ihm hinterher zu laufen und zurück zu erobern. Den Reisenden, den will sie aber doch aufhalten.
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