Bernadette16
Rezensionen
Bernadette16
Mode-Morgenmuffel-Parfum
Wenn man meine Arbeitskolleginnen fragen würde, dann würde man erfahren, dass ich einen durchaus guten, leicht overdressed-wirkenden Kleidungsstil habe. Vor allem die Kleider, die ich gerne in der eher casual Umgebung trage, die sind toll.
Wenn man mich fragen würde, würde man erfahren, dass mein Sinn für Stil etwa 2 bis 3 Stunden nach mir aufwacht. Ich bin ein früher Vogel, mein Modegeschmack ist es nicht. Und somit muss ich entweder am Abend mein Outfit herrichten. Oder ich wähle am Morgen einfach ein Kleid - da kann man wenigstens keine falsche Kombination von Ober- und Unterteil wählen.
Mein morgendlichens Fehlen von Stilbewusstsein führt auch dazu, dass "spontan ein Parfum auswählen" irgendwie nicht klappt. Es stehen zwar ein paar Fläschchen in meinem Badezimmer. Aber wenn ich nicht wirklich mit einem "So, das trage ich morgen" ins Bett gegangen bin, sehen mich die Flakons am Morgen höhnisch und wie Fremde an.
In diesen Situationen greife ich immer zu Paris-Venise.
Gekauft habe ich diesen, wie es das Klischee will, in Paris. Mitten in der Opulenz und im übertriebenen Überfluss eines Kaufhauses fand ich ihn - und war verliebt.
Denn er ist so schön wie langweilig. Es ist kein "wow, so etwas habe ich noch nie gerochen" oder "wie geil ist der denn?"-Duft, aber er kann nicht anecken.
Blumig, cremig, unauffällig, leicht süsslich und einfach nur schön. Ändert sich nicht viel, ist nicht laut, nicht zu präsent, aber hat eine Aura, in der man sich einfach nicht unwohl fühlen kann.
Eine geniale Sicherheitsvariante, die meinen Langschläfer-Stilgeschmack mit eleganter Langeweile von höchster Schönheit überdeckt. Und mir somit schon viele, viele Tage gerettet hat.
Wenn man mich fragen würde, würde man erfahren, dass mein Sinn für Stil etwa 2 bis 3 Stunden nach mir aufwacht. Ich bin ein früher Vogel, mein Modegeschmack ist es nicht. Und somit muss ich entweder am Abend mein Outfit herrichten. Oder ich wähle am Morgen einfach ein Kleid - da kann man wenigstens keine falsche Kombination von Ober- und Unterteil wählen.
Mein morgendlichens Fehlen von Stilbewusstsein führt auch dazu, dass "spontan ein Parfum auswählen" irgendwie nicht klappt. Es stehen zwar ein paar Fläschchen in meinem Badezimmer. Aber wenn ich nicht wirklich mit einem "So, das trage ich morgen" ins Bett gegangen bin, sehen mich die Flakons am Morgen höhnisch und wie Fremde an.
In diesen Situationen greife ich immer zu Paris-Venise.
Gekauft habe ich diesen, wie es das Klischee will, in Paris. Mitten in der Opulenz und im übertriebenen Überfluss eines Kaufhauses fand ich ihn - und war verliebt.
Denn er ist so schön wie langweilig. Es ist kein "wow, so etwas habe ich noch nie gerochen" oder "wie geil ist der denn?"-Duft, aber er kann nicht anecken.
Blumig, cremig, unauffällig, leicht süsslich und einfach nur schön. Ändert sich nicht viel, ist nicht laut, nicht zu präsent, aber hat eine Aura, in der man sich einfach nicht unwohl fühlen kann.
Eine geniale Sicherheitsvariante, die meinen Langschläfer-Stilgeschmack mit eleganter Langeweile von höchster Schönheit überdeckt. Und mir somit schon viele, viele Tage gerettet hat.
4 Antworten
Bad Girl Gone Good
Dass "Bad Girls" eine gewisse Anziehungskraft haben, das kann man schon aus all den Kommentaren (und den enttäuschten Hoffnungen in diesen) erkennen.
Dies musste wohl auch Alberto Morillas feststellen. Klar, er schätzte das Bad Girl seiner Gruppe. Aber manchmal, da trieb sie es zu weit. Mittlerweile hatte sie sich immerhin schon so weit in Griff, dass sie nicht mehr Lederröcke zu wichtigen Meetings trug, sondern massentauglichere Ware. Und dass sie nun auch mehr verbarg als sie zeigte. Aber bei dem Parfum, da war er ratlos. Wie konnte er nur einen Kompromiss finden.
Klar, er fand ihre übliche Parfumwahl spannend. Aber eben auch sehr, sehr eigenwillig. Und genau klar war, dass sie alles Gewöhnliche einfach langweilig fand. Oder in manchen Blümchen-Wässerchen schrecklich deplatziert wirkte.
Da gab es nur eine Lösung: Ab ins Labor und basteln. Madames Wünsche mussten mit den eigenen Vorstellungen von Businesslady vereinbart werden. Arbeitstitel "Bad Girl Gone Good"
Also mal für die Herznote eine brave Narzisse mit der schwülstigen Tuberose kombiniert. Zwar so, dass zu viel davon gemeingefährlich und viel zu verführerisch wäre. Doch er wusste gut - zu viel würde sie nie aufsprühen, um nur ja nicht wie der Narzissenstrauss fürs Osterfest bei Oma zu riechen.
Zu Beginn? Hilfe, was denn da? Weissblüher. Blumen. Süsslich, fast schon klebrig. Aber auch ein wenig frivol. Dass genau hierfür auch die Pflaume Pate stehen durfte, darüber machen wir uns lieber keine tieferen Gedanken. Aber egal. Macht Spass und riecht ja ohnehin nur sie. Hoffentlich.
Und dann noch eine cremige, sichere Basis. Doch auch ein bisschen zu cremig. Zu snobby. Einfach die Nase 1cm zu hoch getragen. Aber hey, sie hat Stil. Bei ihr wirkt es fast wie normal. Sie darf das.
Nach einer Weile war klar - das funktioniert gut. Das kommt auf den Markt. Eigentlich hätte man hier eine riesige Szene erwartet, weil der Meister ihren privaten Duft so schamlos kommerzialisieren will. Aber nichts da.
Also folgt die Belohnung. Bad Girl darf ihre Duftverkleidung für "Ich kann auch alltagstauglich und nice, also zumindest fast" für die Markteinführung vorbereiten.
Doch als Alberto Morillas dann das Ergebnis sah, da kam es zu einem der Momente, wo dem Meister der Atem stockte. Da stand doch auf allen Flakons "Good Girl Gone Bad".
Dass es ein Versehen war, das hat sie übrigens nie behauptet. Dass sie Stil hat, hat sie aber damit einmal mehr bewiesen. Und so würde sie einfach immer das Bad Girl bleiben, das jeder in seinem Leben braucht.
Dies musste wohl auch Alberto Morillas feststellen. Klar, er schätzte das Bad Girl seiner Gruppe. Aber manchmal, da trieb sie es zu weit. Mittlerweile hatte sie sich immerhin schon so weit in Griff, dass sie nicht mehr Lederröcke zu wichtigen Meetings trug, sondern massentauglichere Ware. Und dass sie nun auch mehr verbarg als sie zeigte. Aber bei dem Parfum, da war er ratlos. Wie konnte er nur einen Kompromiss finden.
Klar, er fand ihre übliche Parfumwahl spannend. Aber eben auch sehr, sehr eigenwillig. Und genau klar war, dass sie alles Gewöhnliche einfach langweilig fand. Oder in manchen Blümchen-Wässerchen schrecklich deplatziert wirkte.
Da gab es nur eine Lösung: Ab ins Labor und basteln. Madames Wünsche mussten mit den eigenen Vorstellungen von Businesslady vereinbart werden. Arbeitstitel "Bad Girl Gone Good"
Also mal für die Herznote eine brave Narzisse mit der schwülstigen Tuberose kombiniert. Zwar so, dass zu viel davon gemeingefährlich und viel zu verführerisch wäre. Doch er wusste gut - zu viel würde sie nie aufsprühen, um nur ja nicht wie der Narzissenstrauss fürs Osterfest bei Oma zu riechen.
Zu Beginn? Hilfe, was denn da? Weissblüher. Blumen. Süsslich, fast schon klebrig. Aber auch ein wenig frivol. Dass genau hierfür auch die Pflaume Pate stehen durfte, darüber machen wir uns lieber keine tieferen Gedanken. Aber egal. Macht Spass und riecht ja ohnehin nur sie. Hoffentlich.
Und dann noch eine cremige, sichere Basis. Doch auch ein bisschen zu cremig. Zu snobby. Einfach die Nase 1cm zu hoch getragen. Aber hey, sie hat Stil. Bei ihr wirkt es fast wie normal. Sie darf das.
Nach einer Weile war klar - das funktioniert gut. Das kommt auf den Markt. Eigentlich hätte man hier eine riesige Szene erwartet, weil der Meister ihren privaten Duft so schamlos kommerzialisieren will. Aber nichts da.
Also folgt die Belohnung. Bad Girl darf ihre Duftverkleidung für "Ich kann auch alltagstauglich und nice, also zumindest fast" für die Markteinführung vorbereiten.
Doch als Alberto Morillas dann das Ergebnis sah, da kam es zu einem der Momente, wo dem Meister der Atem stockte. Da stand doch auf allen Flakons "Good Girl Gone Bad".
Dass es ein Versehen war, das hat sie übrigens nie behauptet. Dass sie Stil hat, hat sie aber damit einmal mehr bewiesen. Und so würde sie einfach immer das Bad Girl bleiben, das jeder in seinem Leben braucht.
2 Antworten
