Creativ

Cartiers Pasha ist ein Duft, der seines Gleichen sucht.
Der erste Eindruck, den man leider zu häufig mit einem stück Papier erhält, trübt den Blick auf das wahre Vergnügen. Auf der Haut entwickeln sich Welten und Schichten, während das Papier eine bunte Mischung aus verschiedenen und wahllos zusammengekippten Aromen vermuten lässt.

Zu Beginn ist Pasha ein sehr frischer Zeitgenosse, der mit einer recht ausgeprägten Minze ins Spiel kommt und einem leichten Drang zum Fruchtigen. Nach einer vergleichsweise kurzen Zeit geht die anfängliche Frische in einen kräftigeren und kräuterartigen Zustand über, dem eine leichte Holznote folgt.
Es erscheint der Eindruck, als wäre der Träger eben erst aus dem hauseigenen Garten/Kräutergarten gestiegen. Alles wirkt sehr natürlich und keinesfalls künstlich oder übertrieben.
Die Basisnote zeigt sich erst nach ca. 1,5 Std. und beendet den Tagesausflug im Garten. Eichenmoos, Patchouli und Sandelholz dominieren zunächst, was aber mit der Zeit (ca. 4 Std.) allmählich in einen Harzig/Holzigen Ausklang übergeht, der weit mehr als 10 Std. anhält.
Der Träger erhält den Eindruck, er würde sich in einem Wald befinden und den Tag ausklingen lassen, nachdem er sich tagsüber im Garten "ausgetobt" hat.

Cartiers Pasha ist kein Duft, den man aufträgt und erwarten kann, dass er riecht wie Armani, Dior, BOSS oder Diesel. Er ist viel mehr der "etwas andere" Konkurrent zu Chanels Antaeus. Er erzählt eine Geschichte und lässt den Träger/dessen Umfeld daran teilhaben.
Ja, er hat einen ausgeprägten Radius und dennoch wird er niemals aufdringlich oder laut. Er ist ein Nasenschmeichler, wenn er richtig angewendet wird und die Körperchemie zu ihm passt.

Man kann auch sagen, dass der Duft nicht vom Tragenden ausgesucht wird. Der Duft sucht den Tragenden aus und entscheidet, ob er bei dem Tragenden bleiben will oder ihm Kummer bereiten wird.

Der Duft ist, im Großen und Ganzen, Cartiers bestes Werk!

Da dies mein erster Kommentar zu einem Parfüm ist bitte ich um Nachsicht, wenn dieser den Nagel nicht auf den Kopf treffen sollte.
——————————————————
Wie kommt man ausgerechnet auf die Idee einen Duft zu kaufen von einer Firma, die für ihre wunderschönen Schreibgeräte bekannt ist?

Eben genau aus diesem Grund wird man erst auf die Düfte aufmerksam!
Fast jeder kennt den Namen und verbindet ihn automatisch mit der stolzen Hamburger Luxusmarke.


Auch ich habe den schönen und hochwertigen Flakon von Montblancs Emblem eher zufällig bei Müller entdeckt. Zugegebenermaßen bewirkt ausgerechnet das ausgefallene und edle Design, dass man das Parfum testen will und erwartet mit gleicher Euphorie einen besonders ausgefallenen Duft. Um es vorweg zu sagen: Der Duft ist nicht ausgefallen. Er ist kein Antaeus (Chanel), kein Pasha (Cartier) und auch kein Safari (Ralph Lauren).
Jedoch muss man dem Duft eines lassen: Er wird dem Flakon und dem Namen gerecht!
‚Warum?‘
Jeder kennt den Duft irgendwie und vergleicht ihn mit anderen Herstellern und Düften, aber trotzdem wirkt er sehr edel und er hält ausgesprochen lange auf der Haut (10Std +).

Man kann ihn auch irgendwie mit den dazugehörigen Schreibgeräten vergleichen.
Ein Kugelschreiber ist nunmal ein Kugelschreiber. Es gibt ihn von vielen hundert Herstellern und jeder macht ihn anders. Montblanc hat es geschafft das selbe Produkt hochwertiger zu gestalten und es richtig zu vermarkten.

Für den Duft gilt eigentlich nichts anderes.

Der Duftbeschreibung von Leimbacher ist nichts hinzuzufügen, weswegen ich sie auch entsprechend zitiere (Ich hoffe, dass das akzeptabel ist) . Er ist „super zart, cremig, bürotauglich und tut keiner Fliege was“.

Natürlich erkennt man auch Verwandtschaften zu anderen Düften, wie Fahrenheit oder Armani Code. Jedoch ist der größte Unterschied zu den beiden Düften, dass Emblem mit meiner persönlichen Körperchemie funktioniert und nicht anfängt nach einer halben Stunde zu stinken.

Die Sillage ist auch sehr angenehm. Nicht zu stark, nicht zu schwach und hält den ganzen Tag über an.


Kurzum: Der Duft ist besser, als man anfangs denkt.