
DireLlama
Rezensionen
Detailliert
Marthes Lippen
Es ist 2002, ich bin Mitte 20 und verliebt. Sie heißt Marthe, ist dramatisch, geheimnisvoll, aufregend, hat einen Freund, Paule, aber: Es ist kompliziert. Mal Ja, mal Nein, viel Vielleicht und Ungewissheit. Sie weint viel, braucht eine starke Schulter - meine Schulter, klar.
Ich trage meinen Duft, wenn ich sie sehe, will ja schließlich beeindrucken. Mein einziger Duft, meine Eltern haben ihn mir geschenkt, ich bin Student und kann mir sonst kein Parfüm leisten. Es ist Hugo Dark Blue, es riecht nach Nacht, Abenteuer, Meerwasser und Patchouli-Räucherstäbchen. Irgendwie gefährlich. Frauen lieben so etwas, nicht wahr?
Wir kommen uns näher und mit Paule ist Schluss. Ich sage ihr, was ich fühle, sie lacht und küsst mich, wie ich nie geküsst worden bin. Im Regen an der Bushaltestelle, wie in einer fucking Romcom. Wir sehen uns morgen, sagt sie, steigt in den Bus. Ich bleibe ein bisschen, fahre dann heim in die andere Richtung. Hugo Dark Blue riecht wie Herzklopfen, Zukunft und Ekstase, wie Marthes Lippen und der Regen.
Morgen sagt sie, Paule ist wieder da. Hab ich eine Chance, frag ich. In einem anderen Leben, sagt sie, und es tut mir leid aber ich hasse dein Parfüm. Ich sitze am Elbstrand und sehe ihr nach wie den Schiffen auf dem Fluss. Es beginnt zu regnen, wie in einer fucking Romcom. Hugo Dark Blue riecht wie gebrochene Herzen, Tränen und Depression, wie Elbwasser und der Regen. Am nächsten Morgen kippe ich es in die Toilette, schwöre mir, nie wieder Parfüms zu tragen.
Es ist 2025, Marthe lebt jetzt in einer anderen Stadt und schreibt Bücher. Sie und Paule sind verheiratet, haben ein Haus und zwei Kinder; es war Schicksal: ich hatte nie eine Chance. Ich habe meinen Schwur gebrochen und kann mir jetzt eigene Düfte leisten. Vor jeder Neuanschaffung frage ich meine Frau, ob sie ihr gefällt. An dir riecht alles gut, lacht sie. Und küsst mich, wie ich noch nie geküsst worden bin.
Ich trage meinen Duft, wenn ich sie sehe, will ja schließlich beeindrucken. Mein einziger Duft, meine Eltern haben ihn mir geschenkt, ich bin Student und kann mir sonst kein Parfüm leisten. Es ist Hugo Dark Blue, es riecht nach Nacht, Abenteuer, Meerwasser und Patchouli-Räucherstäbchen. Irgendwie gefährlich. Frauen lieben so etwas, nicht wahr?
Wir kommen uns näher und mit Paule ist Schluss. Ich sage ihr, was ich fühle, sie lacht und küsst mich, wie ich nie geküsst worden bin. Im Regen an der Bushaltestelle, wie in einer fucking Romcom. Wir sehen uns morgen, sagt sie, steigt in den Bus. Ich bleibe ein bisschen, fahre dann heim in die andere Richtung. Hugo Dark Blue riecht wie Herzklopfen, Zukunft und Ekstase, wie Marthes Lippen und der Regen.
Morgen sagt sie, Paule ist wieder da. Hab ich eine Chance, frag ich. In einem anderen Leben, sagt sie, und es tut mir leid aber ich hasse dein Parfüm. Ich sitze am Elbstrand und sehe ihr nach wie den Schiffen auf dem Fluss. Es beginnt zu regnen, wie in einer fucking Romcom. Hugo Dark Blue riecht wie gebrochene Herzen, Tränen und Depression, wie Elbwasser und der Regen. Am nächsten Morgen kippe ich es in die Toilette, schwöre mir, nie wieder Parfüms zu tragen.
Es ist 2025, Marthe lebt jetzt in einer anderen Stadt und schreibt Bücher. Sie und Paule sind verheiratet, haben ein Haus und zwei Kinder; es war Schicksal: ich hatte nie eine Chance. Ich habe meinen Schwur gebrochen und kann mir jetzt eigene Düfte leisten. Vor jeder Neuanschaffung frage ich meine Frau, ob sie ihr gefällt. An dir riecht alles gut, lacht sie. Und küsst mich, wie ich noch nie geküsst worden bin.
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