12.10.2022 - 09:57 Uhr
3lbows
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SWYI's wohl bester Flanker
Wie konnte es diesem Trend-Designer gelingen, sich dem Parfum-Influencer-Hype praktisch gänzlich zu entziehen, und unbehelligt unter dem Radar der Sauvage EdT-Rezensentenarmee durchzutauchen?
Hab ich da was verpasst? Ist Hilfiger denn kein angesagtes Label mehr? Ist der zu teuer, oder muss ich mich in der Drogerie zu weit bücken? Liegt´s an der Abwesenheit eines bekannten Models und der eher unauffälligen Vermarktung?
OK, der Flakon mit der wackelig einrastenden, T-förmigen Kappe – wohl einem Poller zum Überhaken der Bootsleine nachempfunden um zusammen mit dem Farbspiel ein nautisches Flair zu vermitteln – spaltet wohl die Gemüter, sollte aber kein Grund für das Mauerblümchendasein dieses Duftwassers darstellen, zumal dessen Glasteil durchaus schwer und geschmeidig in der Hand liegt.
Also liegt´s am Duft selbst?
Impact Intense startet holzig, süß und harzig, mit einer nur angedeuteten Weihrauchnote. Letzterer ist in der Pyramide ohnehin nicht aufgeführt. Kastanie mit einer toffeeartigen Süße ist ebenso eine Note, die sich mir aufdrängt. Der von der Community beschworene Apfel hingegen entzieht sich – abgesehen von einer hauchzarten Fruchtigkeit – wie kandiertes Obst - praktisch komplett meiner Wahrnehmung. Für mich daher keine Spur von Layton , dafür aber volle Kanne Emporio Armani - Stronger With You Intensely . Und das im besten Sinne, denn was mir an SWYI nicht zusagt, macht Hilfiger richtig. Obst- und Weihrauch schaffen einen kontrastierenden Rahmen für SWYIs Karamellsüße und machen den Duft damit tiefer, facettenreicher und interessanter. Projektion und Sillage spielen immer noch in der ersten Liga, im Gegensatz zu SWYI muss ich mir Impact Intense aber nicht vom Dermatologen operativ entfernen lassen, um einen anderen Duft auflegen zu können. Und um noch einmal auf Layton zurück zu kommen (obwohl ich hier – wie gesagt – kaum Parallelen sehe): Impact Intense kolportiert auch nicht diese aufsässig-narzistische Andrew-Tate-Aura des PdM-Zugpferdes. Zurückhaltung ist in Zeiten der Inszenierung in sozialen Netzwerken nicht mehr gefragt und ich stelle jetzt mal in den Raum, dass das der Grund ist, warum Hilfiger mit seiner Kreation bei der Layton/Sauvage-Kundschaft nicht ankommt. Und nicht zuletzt darum gefällt er mir außerordentlich gut. Mit ihm fühle ich mich sowohl zu Hause vor dem Kamin, als auch im Büro wohl. Süße Kastanie, kandiertes Obst und etwas Weihrauch erzeugen eine wunderbar spätherbstliche Atmosphäre. Die gourmandige Seite erdet Hilfiger dennoch ausreichend mit männlich holzigen Noten, um, wem das wichtig ist, mit dem Duft auch ein paar Komplimente abzugreifen zu können. Nicht wirklich ähnlich, weil weniger süß, aber in ihrer holzig-harzigen Würzigkeit ein ähnliches Konzept verfolgend, fallen mir sofort die von mir ebenfalls geschätzten Au Coeur du Désert und № 02 - L'Air du Désert Marocain Eau de Toilette Intense als Alternativen ein. Oder besser gesagt Impact Intense als Alternative zu den Tauers. Denn wo letztere schwer tragbar sind und ich mich auch schnell wieder an ihnen satt rieche, lässt sich der Hilfiger praktisch überall hin ausführen und geht mir auch nach längerem Tragen nicht auf die Nerven.
Handwerklich zwar bestenfalls solide, finde ich mich in dieser Komposition so dermaßen wieder, dass ich eine 9 zücke, auch auf die Gefahr hin, mich unter den kritischen Augen meiner Mit-Parfumaficionados hier wegducken zu müssen.
Meine bedingungslose Kaufempfehlung für alle, denen SWYI gefällt, diesen aber gerne in etwas reifer und tragbarer hätten. Definitiv dessen bester Flanker, auch wenn er nicht von Armani kommt.
Hab ich da was verpasst? Ist Hilfiger denn kein angesagtes Label mehr? Ist der zu teuer, oder muss ich mich in der Drogerie zu weit bücken? Liegt´s an der Abwesenheit eines bekannten Models und der eher unauffälligen Vermarktung?
OK, der Flakon mit der wackelig einrastenden, T-förmigen Kappe – wohl einem Poller zum Überhaken der Bootsleine nachempfunden um zusammen mit dem Farbspiel ein nautisches Flair zu vermitteln – spaltet wohl die Gemüter, sollte aber kein Grund für das Mauerblümchendasein dieses Duftwassers darstellen, zumal dessen Glasteil durchaus schwer und geschmeidig in der Hand liegt.
Also liegt´s am Duft selbst?
Impact Intense startet holzig, süß und harzig, mit einer nur angedeuteten Weihrauchnote. Letzterer ist in der Pyramide ohnehin nicht aufgeführt. Kastanie mit einer toffeeartigen Süße ist ebenso eine Note, die sich mir aufdrängt. Der von der Community beschworene Apfel hingegen entzieht sich – abgesehen von einer hauchzarten Fruchtigkeit – wie kandiertes Obst - praktisch komplett meiner Wahrnehmung. Für mich daher keine Spur von Layton , dafür aber volle Kanne Emporio Armani - Stronger With You Intensely . Und das im besten Sinne, denn was mir an SWYI nicht zusagt, macht Hilfiger richtig. Obst- und Weihrauch schaffen einen kontrastierenden Rahmen für SWYIs Karamellsüße und machen den Duft damit tiefer, facettenreicher und interessanter. Projektion und Sillage spielen immer noch in der ersten Liga, im Gegensatz zu SWYI muss ich mir Impact Intense aber nicht vom Dermatologen operativ entfernen lassen, um einen anderen Duft auflegen zu können. Und um noch einmal auf Layton zurück zu kommen (obwohl ich hier – wie gesagt – kaum Parallelen sehe): Impact Intense kolportiert auch nicht diese aufsässig-narzistische Andrew-Tate-Aura des PdM-Zugpferdes. Zurückhaltung ist in Zeiten der Inszenierung in sozialen Netzwerken nicht mehr gefragt und ich stelle jetzt mal in den Raum, dass das der Grund ist, warum Hilfiger mit seiner Kreation bei der Layton/Sauvage-Kundschaft nicht ankommt. Und nicht zuletzt darum gefällt er mir außerordentlich gut. Mit ihm fühle ich mich sowohl zu Hause vor dem Kamin, als auch im Büro wohl. Süße Kastanie, kandiertes Obst und etwas Weihrauch erzeugen eine wunderbar spätherbstliche Atmosphäre. Die gourmandige Seite erdet Hilfiger dennoch ausreichend mit männlich holzigen Noten, um, wem das wichtig ist, mit dem Duft auch ein paar Komplimente abzugreifen zu können. Nicht wirklich ähnlich, weil weniger süß, aber in ihrer holzig-harzigen Würzigkeit ein ähnliches Konzept verfolgend, fallen mir sofort die von mir ebenfalls geschätzten Au Coeur du Désert und № 02 - L'Air du Désert Marocain Eau de Toilette Intense als Alternativen ein. Oder besser gesagt Impact Intense als Alternative zu den Tauers. Denn wo letztere schwer tragbar sind und ich mich auch schnell wieder an ihnen satt rieche, lässt sich der Hilfiger praktisch überall hin ausführen und geht mir auch nach längerem Tragen nicht auf die Nerven.
Handwerklich zwar bestenfalls solide, finde ich mich in dieser Komposition so dermaßen wieder, dass ich eine 9 zücke, auch auf die Gefahr hin, mich unter den kritischen Augen meiner Mit-Parfumaficionados hier wegducken zu müssen.
Meine bedingungslose Kaufempfehlung für alle, denen SWYI gefällt, diesen aber gerne in etwas reifer und tragbarer hätten. Definitiv dessen bester Flanker, auch wenn er nicht von Armani kommt.
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