16.05.2020 - 14:12 Uhr
SvenScent
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SvenScent
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Ein moderner und maskuliner Designer Duft
Ich hatte, ehrlich gesagt, keinerlei Erwartungen an diesen Duft. Tommy Hilfiger, nun ja, man denkt sofort, was soll da schon Großartiges kommen, obschon Hilfiger mit 'Tommy' einst ein äußerst gefälliger, recht guter und zeitloser Duft gelang. Und, ja, auch durch das Pröbchen des Impact entdeckte ich ein doch überraschend gut gemachtes Parfum, welches, und das muss an dieser Stelle der Transparenz wegen angemerkt werden. meinen Duftvorlieben doch recht stark entgegenkommt.
Wenn ich allerdings die ersten hier verfassten Statements lese, dann bin ich mir nicht so ganz sicher, ob die Rezensenten den Duft gerochen oder sich an der vorgegebenen Duftpyramide abgearbeitet haben. Oder ob ich meiner Nase nicht mehr trauen kann. Frisch, fruchtig, süß, jung, so würde ich den Duft jedenfalls nicht charakterisieren.
Fruchtig ist er überhaupt nur in den ersten Sekunden des Openings. Hier ist ganz kurz der Apfel und die Orange herauszuriechen. Hier, und nur hier zu Beginn, liegt ein bisschen der Vibe von Boss Bottled und auch von D&G's The One in der Luft. Doch abgesehen von diesen ersten Sekunden ist Impact ein äußerst maskuliner Duft, bei dem dann für mich eindeutig der Geruch von rauchigem Leder dominiert, auch wenn beides in den hier genannten Duftnoten so explizit nicht vorkommt. Dieser Akkord wird offensichtlich durch die verwendeten Harze und Hölzer gewonnen. Meine erste Assoziation war sofort Ambré von Baldessarini, den ich gut kenne, weil ich ihn lange Zeit trug. Dies nicht zuletzt auch deshalb, weil auch Hilfigers Impact so eine leichte Boozyness wie der Ambré aufweist, als wäre der Apfel des Anfangs zur Mitte hin leicht vergoren. Ich habe beide nochmal gegeneinander gerochen und die Übereinstimmung der Herzen ist schon frappant. Erst zum Ende hin wird Impact dann etwas süßlicher, wärmer, sehr benzoeartig, eher Bentley for Men Intense ähnlich.
Letztlich wurde hier nichts, aber auch gar nichts neu erfunden, doch ist vieles Bekannte auf gelungene Art und Weise miteinander verbunden. Außerdem hat Mann es mal wieder mit einem sehr maskulinen Duft zu tun, was in den letzten Jahren bei all den süßlichen, den aquatischen und den floral-orientalen Düften doch eher selten der Fall war.
Und ja, ich spielte sogar - vor allem aus zuletzt genanntem Grund - mit dem Gedanken, mir diesen Duft zuzulegen, auch als etwas modernere Alternativen zu Baldessarinis Ambré, den ich, wie schon angedeutet, immer sehr gemocht habe, der aber nicht mehr so ganz zeitgemäß ist und auch deutliche Schwächen in der Performance offenbart. Doch ich muss leider sagen, dass die Performance des Impact auch nicht viel besser ist. Die Sillage empfinde ich als eher zurückhaltend und die Haltbarkeit ist auch nicht mehr als durchschnittlich. Deshalb wird es wohl beim reinen Gedanken bleiben...
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