Doando

Es war Dezember 2023, als ich Ambra Aurea von Profumum Roma in mein Leben ließ. Ein Jahr später halte ich den Flakon in den Händen, halb leer. Und ich denke: „Ein schweres Jahr war das…“ – und schwer war es wirklich. Krankenhäuser, Genesung, Tage voller Schmerz und Stille.

Doch in diesem Jahr wurde Ambra Aurea zu meiner Zuflucht. Es ist kein bloßes Parfum, sondern ein Ritual, ein heiliger Moment. Immer dann, wenn der Tag dunkel war, wenn Kummer, Wut oder Enttäuschung schwer auf mir lagen, kam ich nach Hause, duschte, sprühte es einmal auf meine Haut. Dann wickelte ich mich in eine Kuscheldecke, legte mich hin – und ließ los.

Schon beim ersten Hauch entfaltet sich der Duft wie ein stiller Zauber: ein kurzes Aufflackern von Amber und Azeton, doch das Azeton verfliegt so schnell, dass es fast wie ein flüchtiger Gedanke ist. Zurück bleibt eine warme, rauchige Amber, tief, balsamisch, wie eine tröstende Stimme, die sagt: „Es wird gut.“ Der Duft ist linear, konstant, verändert sich nicht – und das ist sein Geschenk. Er bleibt bei mir, unverändert, unerschütterlich. Im Hintergrund schimmern leise Gewürze, kaum wahrnehmbar, wie ein ferner Hauch, der mich nicht ablenkt, sondern mich trägt.
Während die Stunden vergehen, bleibe ich in dieser Umarmung. Meine Wut zerfließt, die Traurigkeit löst sich, die Enttäuschung verblasst. Ich spüre, wie sich meine Seele beruhigt, wie sie weich wird, friedlich, dankbar. Ich bin wieder ganz bei mir, geheilt – von was auch immer.

Ambra Aurea ist kein Duft für den Alltag, keine Begleitung für die leichte Stunde. Es ist ein Engel in Flakongestalt, ein Schutzschild, ein Balsam. Es hüllt mich ein wie eine sanfte Decke, unerschütterlich, treu, heilend. Ein Duft, der nicht nur die Haut, sondern das Herz berührt.

Ich blicke auf das vergangene Jahr, auf die halbleere Flasche, und spüre Dankbarkeit. Dankbarkeit für die Momente, in denen ich mich durch Ambra Aurea umarmt und gehalten fühlte.

Erster Sprüher auf meine Haut: Plastik!- in seine Rohform...Petroleum... Stichig, beisig, bitumenartig....Na gut, warten wir...Es passiert nichts, auser, dass der Plastik leicht süsser wird...Als hätte ich 2 Wochen auf eine Ölforderungsplatform gearbeitet und ich komme ungeduscht nach Hause...

Fängt spritzig dann gleich mit eine leise neutrale Blüte an. Die Johannisbeere ist nur sehr kurz da.
Es kommt ein undefinierbarer Blutenamalgam, auch ruhig...
Während man auf Hölzer und Moschus und Vanille wartet, verschwindet der Parfum ganz leise....
Es hinterlässt keine Erinnerung...One in a milion...