Duftbursche

Ich will zu diesem Pinaud keine langen Romane schreiben. Eine kurze Abhandlung reicht sicher.

Pinaud - der Name ist Programm und ist bei sich rasierenden Mannen seit geraumer Zeit mit Wohlklang und nach der Rasur „Wohlfühlen“ verbunden. Er steht für mich zumindest seit Jahrzehnten immer auf dem Rasier-Plan. Und hier als „must have“! Denn dieser Duft mit dem schönen Namen „Whiskey Woods“ ist ein Aftershave oder muttersprachlich korrekt Rasierwasser.
Ich habe übrigens beide für mich relativ neue Pinauds gekauft. Also auch noch das „Brandy Spice“. Seit der Ankündigung in dem abonnierten Newsletter von Clubman/Pinaud standen beide AS für mich auf der Wunschliste. Diese in den USA doch recht preisgünstige AS zu ordern lohnt einfach nicht mehr heutzutage. Das Porto, die oft lange Transportzeit und wenn möglich noch der leidige Weg zum Zollamt- das lasse ich lieber.

Hier im Lande bei einem Rasur-Händler geordert, kostet je Flasche um die 13€ für immerhin 177ml Inhalt! Sie werden im mittlerweile obligatorischen leicht eckigen Kunststoff- darf ich Flakon schreiben- geliefert. So sind doch fast alle Pinauds verpackt. Ist auch praktisch, nicht nur für den Transportweg. Ich habe schon im Laufe der Zeit Flakons umgestoßen, mal etwas verrutscht oder bei anderen Aktionen im Bad wie Aufräumen: „bums“ landete mit herbem Knall der Flakon auf den Fliesen um dort selbige zu schädigen oder eben selbst zu zerbersten. So auch beim Fall ins Waschbecken, wie schnell ist da die gute Keramikglasur hin und „Frauchen“ verpasst mir noch eine deftige „Nach-Rasur“… geht der schöne Flakon zu Bruch, ach jemine – das kann bei den Pinaud-Flaschen nicht passieren. Zudem sind sie handlich und leicht, da als Schütt-Flakon in der Hand zu halten.
Wer also auf schöne Flakons Wert legt, ist hier falsch. Es geht einzig um Praktiziertet.
Der Duft des „Whiskey Woods“ ist mir genehmer als der des „Brandy Spice“. Bei letzterem liegt tatsächlich längere Zeit ein typischer Brandy-Geruch in meiner Nase. Beim „Whiskey Woods“ empfinde ich den Duft lieblicher und harmonischer. Ehr mit leichter Süße und würzig-rund. Ja, eine leichte, sehr weiche Whiskey-Note ist zu erahnen aber Woods? Ich denke, es ist hier auf den jahrelangen Reifeprozess von echtem Whiskey in Holzfässern Bezug genommen. Ich zumindest habe kein Holz gerochen. Auch die ansonsten immer ehr kurzweilige Haltbarkeit der Pinauds ist mir beim Whiskey Woods länger erschienen. Aber damit ist kein Rennen zu gewinnen. Nach 2 Stunden nur noch per direkten Schnuppern an der Haut wahrnehmbar. Das beide, wie bei Pinaud gewohnt, eine hervorragende Pflegeeigenschaft ohne Rasur-Brand aufweisen, bedarf sicher keiner Erwähnung, hoffe ich.

Fazit: Klarer Favorit ist für mich das „Whiskey Woods“. In meiner Pinaud-Sammlung wird es künftig einen Stammplatz haben. Doch bitte, meine Herrn! Lasst Euch davon nicht abschrecken den anderen Duft zu kaufen. Dieses Urteil, mein „Urteil“, ist rein subjektiv. Jeder empfindet Düfte anders! Auf jeder Haut verhalten sich Düfte anders. Wer unter Euch einen guten Brandy bevorzugt, ist mit „Brandy/Spice“ gut bedient. Das Einfachste ist in meinen Augen: Beide kaufen – da kann man(n) nichts falsch machen.

Bis zum nächsten Pinaud. -.)

Ich habe lange gezögert, ob ich zu diesem „alten“ ehrwürdigen Duft etwas schreiben soll.
Doch meine Erfahrung mit der heutigen Ausführung dieses Genre-Klassikers wollte ich weitergeben. Und doch kamen Zweifel der Gestalt, ob ich „Unberufener“ mich kritisch einem solchen Duft gegenüber äußern soll bzw. darf, da ich kein Parfümeur oder überhaupt der Branche anhängig bin.
Diesem Duft sind so viele Kindheitserinnerungen anhängig, dass ich fast wehmütig werde, und wollte diese ungern zerstören.
Der Duft kam in unser Häuschen in den Sechzigern. Mein Vater hatte keinen besonderen Bezug zu Düften, hatte aber für die damalige Zeit im Gegensatz zu seinen Kollegen schon mehrere Rasierwässer, wo den meisten eines und ein Leben lang dasselbe völlig genügte. Männer und Düfte- was ist das denn? Immerhin ein kleines Dorf, da ist Stall und Schweißgeruch immer noch DAS wahre Zeichen für Männlichkeit…. – daher eckte ich später erst so richtig an, als ich mit meinem Duftsplin anfing – Meine Mutter hatte immer gerne mal einen anderen Duft an ihrem Manne, sodass sie sich das Geld absparte von ihren gelegentlichen Aushilfsarbeiten bei den Bauern. Sie hat irgendwo über das magische Russisch Leder in einer Zeitschrift gelesen und es war sicherlich ein schwieriges Unterfangen ohne Auto in die nächste Stadt, fast 25 km entfernt, zu gelangen, wo sie den Duft auch erwerben konnte.
Eine Zeit ohne Auto, ohne Internet und andere Bestellmöglichkeit, mit kargen Möglichkeiten für den Einkauf drumherum, können sich sicherlich die Wenigsten von euch noch vorstellen.
Und so kam zu Vaters Geburtstag Russisch Leder in unser bescheidenes Haus. Ich sehe noch die erstaunten Augen meines Vaters darüber, hatte doch auch er wohl schon davon gehört. Nun wartete alles auf das „Auch mal davon ein Wenig auf der Haut haben zu dürfen“ – NIX! - das ist, wie hieß es schon zu seiner Großmutter Zeiten: “Das ist nur für gut!“ Und das waren eben besondere Tage.
Am ersten Sonntag danach kam mein Vater die Treppe herunter und etwas später habe ich diesen unvergesslichen Duft überall im Haus, wo Vater gegangen war, wahrgenommen. Wie eine unsichtbare Spur zog er sich zum Wohnzimmer. Wir sprechen hier von einem Rasierwasser, heutzutage nur noch als After-Shave in aller Munde, kein EdT. Die Augen der Mutter strahlten, sie ließ gar nicht los vom Vater um den Duft zu „atmen“. Auch er schien restlos begeistert. Für mich war es ein Erlebnis, welches Wochen später eine Steigerung der besonderen Art haben sollte. Vater rief mich zu sich am Sonntagmorgen ins Bad, wo wir ihn nie stören durften. Na, mein Sohn, eine Rasur gefällig? Ich war so um die 10 Jahre, natürlich Bartfrei, aber wie das wirkte auf mich. Der Vater seifte mich mit seinem Rasierschaum ein und hat mit der stumpfen Seite des Rasiermessers mich „rasiert“. Zum Schluss der schönste Moment für mich: er machte mit seinem Zeigefinger, den er zuvor an Russisch Leder benässt hatte, mir jeweils etwas davon an die Ohrläppchen und einen Tupfer auf meine Nase. Ich war so stolz! Wie ich wohl geduftet habe……
Ja, lang, lang ist es her. Mein Vater musste früh „gehen“…. Die charakteristische weiße flache Flasche, heute wohl Flakon bezeichnet, habe ich aufgehoben. Ebenso die auch von ihm geliebte ebenfalls weiße aber runde Flasche von Tabac, der unwiederbringliche Flakon von Irisch Moss, wiederfüllbar und mit Balgenzerstäuber!

Irgendwann die vergangenen Jahre habe ich gewagt, mit großer Skepsis, ein Flascherl als Vintage zu erwerben, für viel Geld, wie ich es empfinde. Für mein Dafürhalten gekippt.

Nun habe ich also die neue von Farina gekauft. Auch als AS. Was für ein Unterschied zu früher. Schon der Flakon in seiner völlig durchsichtigen Machart wie ein Marmeladenglas, macht nichts her. Muss heute alles was einmal gut oder schön war reformiert werden? Tabac oder Old Spice haben doch auch die alte Erscheinung beibehalten! Zumal doch dies Vintage so „in“ ist, oder irre ich jetzt? Völlig enttäuscht aber bin ich vom Duft. Nichts hat er von der der einstigen Raumfüllenden Aura. Des Öfteren habe ich die vergangenen Wochen immer wieder Russisch Leder aufgelegt nach der Rasur. Weder meine Frau, noch meine Bekannten haben positiv darauf reagiert. Nichts! Enttäuschung pur.

Sind es denn nur die Kindheitserinnerungen, die mich daran so haben hängen lassen? Diese Aura, das ganze erwartete „Hoi! Toll“ ist nicht gekommen. Kein Vater, der im Badspiegel hinter mir „erschien“ und sagte: Aber mein Sohn, heute diesen Duft benutzt, der ist doch nur für gut….
Nein, Vater, der Zauber ist weg. Ich steh völlig enttäuscht vor den Scherben einer (erhofften und gewünschten) Erinnerung, die so nie wiederkommen wird.
---- Schade, Russisch Leder ist gegangen wie meine Kindheit….

Und die neue Version? Ich habe es verkauft ohne einen Moment zu zögern…

Man muss erkennen, wenn etwas endgültig vorbei ist.

Ich möchte gerne ein paar Zeilen zu der Pitralon-Familie niederschreiben.
Mir ist danach – auch, weil ich ein paar klärende Worte dazu weiterreichen möchte.

Geschichtliches:
Das erste Pitralon-Produkt wurde 1927 von Karl August Linger in Dresden entwickelt.
Als die 1970er Jahre anbrachen, erschienen mehr Aftershave-Anbieter auf dem Markt.
Der Schwerpunkt verlagerte sich von der Wirkung der Produkte stärker auf die Parfümierung.
Das Pitralon Rasierwasser geriet etwas in den Hintergrund und war fast nur noch im professionellen Bereich (Friseure und Fachgeschäfte) zu finden.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Pitralon nach dem Originalrezept in zwei separaten Fabriken in beiden Teilen Deutschlands hergestellt. Heute findet die Produktion in der Schweiz statt und ist diese ursprüngliche, erste Version von Pitralon in der 160-ml-Flasche immer noch erhältlich.
In den 1960er Jahren war Pitralon Classic auf den Markt gekommen. Anders als es der Name vermuten lässt, hat Pitralon Classic After Shave hinsichtlich Rezeptur und Duftnoten nicht mehr viel mit dem ursprünglichen Duftwasser gemein.
Inzwischen sind neben Pitralon 160 ml drei weitere Sorten Pitralon Aftershave erhältlich------

Kommentar
Pitralon - das hat in Rasier-Kreisen fast mystischen Klang.
Nur mit Ehrfurcht geht der Neuling daran, hält er doch nach seiner (hoffentlich) unverletzt überstandenen ersten Nass-Rasur zum ersten mal im Leben den/das Pitralon in der noch zittrigen Hand – -.) -.) :-)
Immerhin DAS Rasierwasser vieler unserer Väter, Großväter usw.
Der ein oder andere wurde sicher damit „gequält“ indem es der Vorfahre, also die Altvorderen,
als DAS Rasierwasser für den „ganzen“ Mann nach der ersten Rasur anboten.
Komisch war oft dieses unerklärliche fast schon schelmische Grinsen der Väter im Gesicht bevor das heilige Wässerchen auf dem „jungmännlichen“ Häut(chen) sprich Gesicht auftraf, sich ihrer sicher wissend, was unweigerlich folgen wird-
Dies laute: Ahhhhh!!! ----- nach dem Motto: ist es zu stark, bis du zu schwach... -.)
Dabei ist das Ur-Pitralon wie es fast unverändert heute noch als das Schweizer Pitralon angeboten wird gar nicht als „scharf“ zu bezeichnen. Es ist mehr die „Jung-Mann-Haut", die nach der ersten Nass-Rasur gar garstig ist über das Beritzen ihrer mit einem Rasiermesser (Rasierklinge usw) und sich derart „gereizt“ auch noch mit so einem Zeugs einschmieren lassen muss. Das „stinkt“ ihr mächtig und sie reagiert mit Brand, den wir ausgerechnet mit einem AS zu löschen versuchen. Sprichwörtlich Benzin ins Feuer gießen - dabei wäre der Haut mit einer einfachen un-parfümierten Creme am besten geholfen .
Übrigens ist auch die berühmte Szene aus dem Film-Klassiker “: Kevin allein Zuhause“ - wo er sich morgens mit Vaters Aftershave das Geschichtchen beträufelt, nicht das hier beschriebene Pitralon sondern ausgerechnet das von mir sehr geschätzte BRUT … aber das nur am Rande.
Jedenfalls huldigt der Rasier-Novize dem Begriff Pitralon wie einem heiligen Gral .
Das wirklich „echte“ und wahre ORIGINAL-Pitralon wird bis heute in einer dunkelbraunen geriffelten Flasche mit 160ml Inhalt angeboten. Ist zumeist schwieriger zu bekommen, heißt, ehr selten im Regal eines Geschäftes zu finden und ist auch deutlich teurer als alle anderen Pitralons, die mittlerweile oft regelrecht verramscht werden. .
Woher der Kult kommt, kann ich nicht mit Sicherheit beantworten. Es hat einen frischen, leicht zitrischen & blumigen Duft der ehr schnell verfliegt aber besonders gute Pflegeeigenschaften, was längst nicht jedes AS von sich sagen kann. Die Ahnenreihe ist sicherlich mit Tabac Original, SIR Irisch Moss usw. in einer Folge zu benennen.
Und dieses ORIGINAL wird tatsächlich noch in der Schweiz produziert, so die Beantwortung meiner Anfrage beim jetzigen Mutterkonzern in den Niederlanden.
Nachfolgend der original Text - unverändert -.) :

Seht geehrter Herr ....,
Die Pitralon 160 ml wird in der Schweiz fabriciert aber buro von Labori ist in Holland deshalb die Adresse,
Ich hoffer so Ihren Frage beantwortet zu haben,
Wunschen Ihnen noch eine Schone tag,
Mfg,
Labori International B.V.
Norbert Oudt
Minervum 7475
4817 ZP Breda - The Netherlands
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Ja, Pitralon Classic, Polar, Pre-Shave und Pure werden in den Niederlanden produziert, was aus der Stadtangabe NL-BREDA auf der Umverpackung hervorgeht.

Pitralon Pure-
selbiges wird jetzt als Original angeboten . Da setzt meine etwas harsche Kritik an.
Bei einem unserer Einkaufsbesuche im schönen Städtchen Venlo/NL habe ich in einem Markt eine ganze Reihe Pitralon entdeckt. U. a, das im Forum noch als Pure bezeichnet, jetzt aber Original auf der Flasche sowie auf dem Karton gedruckt hat. (soll in Österreich nur als Original verkauft werden?)
Nicht nur, dass Pitralon dem gewillten Pitralon-Käufer schon durch die Umverpackung einsuggeriert, es handle sich hier um das ORIGINAL, nein, man leitet weiter in die Irre, indem man den typischen „Roten“ Punkt des Schweizers Original in die ebenso dunkle Verpackung setzt, also genau wie beim vermeintlichen Schweizer Pendant. Auf dem aber klaren Flakon geht die Irreführung weiter mit dem roten Punkt und Original-Aufdruck, was den Unbedarften dazu verleitet zu meinen, er habe sich das Schweizerische zugelegt. Zumal es ja ohne Weiteres heute auch in 100ml angeboten werden könnte.
Doch das "genügt" den Pitralon Werbestrategen nicht, sie gehen das Ego im Manne an, die "Pösen".

Das "Überding“:
Auf der Verpackung wird der Mann im Manne angesprochen, nämlich dergestalt:
“Für Richtige Männer“
Potz-Blitz- da fühlt man(n) sich schon angesprochen, zweifelt gar wer der männlichen Zunft an seinem „Sein“ , sprich, was bin ich?
Voller „Selbstzweifel“ (ironisch) fragte ich meine Frau, die mir mit einem Kopfschütteln und dem Zeigefinger in Richtung ihrer hübschen Stirn deutend, unmissverständlich zu verstehen gab, was sie von meiner „blöden“ Frage hielt- versteht uns Mannen denn keine… -.)
Aber DANKE dafür, liebste Gemahlin –

Und dieses Zeugs (Sorry) ist, wie schreibt „Stinkiwinki“ völlig korrekt, nur wie Nagellackentferner im nicht vorhandenen Duft zu bezeichnen. Einfach nur Grauselig!!!
Mich erinnert es auch an Farbverdünnung, sprich Nitro mit Kerosin obendrauf.
Das geht gar nicht und ist bestenfalls als Hundeschreck an der Hauswand zu benutzen….
Die armen Hunde und ihre empfindlichen Nasen, ich weiß-

Pitralon Classic dagegen ist ein krautiges Wässerchen.
Sehr, sehr gut gemacht. Harzig herb und wird gerne von mir benutzt. Auch dessen Pflegewirkung nach der Rasur steht außerhalb jeder Kritik.

Epilog
Um es klar zu sagen: Pitralon Schweiz ist der unerreichte Kaiser der Pitralon(s)!
Alt, sehr alt – im Jahre 1927 also vor 90 Jahren vom Ur-Druiden „Miracupitralonix“ an einem geheimen Ort angerührt und diese Rezeptur von Druide zu Druide nur weitergereicht, welche die heutigen Pitralon-Anrührer weiter als Geheimnis hüten.
Der/das Grals-Pitralon, dem ich seit Jahrzehnten meine Aufwachtung mache um ihm zu huldigen,
so wie ich es als Rasur-Novize von meinem Rasur-Novizen-Meister (Vater) gelehrt bekommen habe .

---- Möge DAS Pitralon nach einer Rasur immer bei EUCH sein ----

Wie und wo beginnen?
Da im Forum die so bezeichneten After-Shave, ich sage gerne weiterhin altmodisch Rasierwasser dazu, etwas stiefmütterlich behandelt oder gar ganz "links" liegen gelassen werden, schreibe ich meinen ersten Kommentar zu diesen und über diese wunderbaren AS.

Vorab: es gibt mittlerweile 9 verschiedene AS dieser Serie sowie 2 Emulationen- soweit ich informiert bin -

Etwas zur Geschichte dieses Spaniers
MYRSOL ist ein kleines spanisches Familienunternehmen, in dem seit mehr als 75 Jahren hauptsächlich Herrenkosmetik hergestellt wird. Es wurde im Jahr 1940 von Don Miguel Ricou Soler gegründet, der bereits in jungen Jahren als einer der besten Friseure in den Barbiersalons von Barcelona galt. Während seiner Arbeit hatte er eine Vielzahl von Bart- und Hauttypen kennengelernt und wusste um die vielfältigen Hautprobleme seiner Kunden wie Reizungen, Allergien usw. Nach ausführlichem Studium verschiedenster Themenbereiche rund um Schönheit, Kosmetik und Friseurhandwerk führte ihn seine große Leidenschaft -- das Experimentieren mit chemischen Formeln und Rezepturen -- im Laufe der Zeit zur Entwicklung allerlei wunderbarer Rasier-Kosmetik und er gründete schließlich die Firma MYRSOL.
Heute, in dritter Generation, von Don Carlos Aldecoa Ricou geführt, bietet das Unternehmen noch immer klassische Produkte, darunter die vielen traditionellen Aftershave-Sorten in den gleichen nostalgischen Glasflaschen wie in den 1940er Jahren.

Meine favorisierten Myrsol-AS sind:
Formula/ Extra - orange - warm, süßlich, leicht pudrig, Mentholhaltig - darin möchte ich mal "baden" -.) - bei diesem AS ist die Nähe zum auch wunderbaren Floid AS schon durch die Farbe aber auch dem erfrischenden Mentholanteil gegeben- für mich aber anders und lieblicher als das von Floid -
Formula/C - hellgrün - würzig, fruchtig-herb - leicht kühlend und erfrischend im Sommer
Antesol - honigfarben - auch vor der Rasur anzuwenden - dezenter Duft - leicht - frisch - mit Allantoin und etwas Menthol - ein klassischer Barbershop-Duft -
Formula K Mentolado" - dunkelgrün - Pfefferminzduft - belebend, erfrischend - mit Mentholanteil - ein wahrer Sommerduft und zwischendurch angewendet aus einem Taschensprüher angenehm gut.

gehabt habe ich und folgende Erfahrung gemacht:
Blue - blau - ein frischer, maskuliner Barberstuben-Duft - leider ehr sehr kurzweilig - da ziehe ich das Floid "Blue" vor, das würziger und intensiver sowie bessere Haltbarkeit samt Silage aufweist
Don Miguel - hellorange - ist eine Hommage an den Firmengründer Miguel Ricou Soler, der 1919 geboren wurde und 2015 verstarb - ein wunderbarer dezenter Jasmin-Duft- wer Jasmin kennt weiß wie betörend dieser Duft sein kann - darf auch der Dame des Hauses genügen, denke ich- so hinterm Ohrläppchen -.)

weiterhin gibt es:
Agua de Limon" - hellgelb - ein frisch-herber Zitrusduft -
Metilsol" - leicht cremefarben - ein Kräuterduft mit Mentholanteil
"Plastic Shave" - rosafarben - ein leicht süßlicher Duft - erinnert an Friseursalon, so steht es zumindest geschrieben- nun interpretiert sicherlich ein jeder Friseursalon-Duft anders- bis dato hatte ich noch nicht das "Vergnügen" mit diesem Knall-rosa-Duft-Bonbon -

Jaaaaaa, diese Spanier- das haben sie drauf mit den pflegenden, so anders duftenden, so herrlich nach Sommer und Sonne duftenden, teils sehr erfrischenden Herren-Düften.
Myrsol ist ein Klassiker in den Rasur-Kreisen so wie Floid, der gute Ed Pinaud oder Proraso
Die Düfte sind auch hier zu bekommen, liegen alle unter 20€ je Nostalgie-Flakon (auch diese sind so herrlich altmodisch und mit ihren Innenwölbungen liegen selbige sehr gut in der Hand)
Ach ja, und es ist jede Menge Inhalt drin. 180ml- ist das nichts ?

Ich empfehle jedem sich rasierenden Herrn der Schöpfung einmal eines (oder alle -.) ) dieser wunderbaren AS seinem Gesicht zu gönnen.
Einfach W-U-N-D-E-R-B-A-R !!!!!