Duftpsyche

Duftpsyche

Rezensionen
21 - 22 von 22
Zerbrechlichkeit und Vergänglichkeit…

…im Duftsektor gehört beides dazu. Edelste Duftkreationen verschwinden und Klassiker erleiden Reformulierungen. Auch wenn wir es uns manchmal wünschen: Parfums sind nicht zum alt werden bestimmt, das ist anderen Dingen vorbehalten. Antiken Möbeln zum Beispiel, hier entscheidet die angemessene Behandlung jahrhundertelang, ob etwas kostbar bleibt, oder beschädigt von der Antiquität zum traurigen Trödel absteigen muss. Welch gelungene Anspielung ist doch hier die OVP von „Fragile“ erinnert an eine bruchsichere Übersee-Versandkiste . Holzbrettergrau mit roten Drucklettern als Hinweis dass Unachtsamkeit hier schwwere Folgen hätte. Das flößt Respekt ein und passt zum Duftcharakter.
Dieser zeigt sich filigran und auf respektable Art feminin. Weibliches Selbstbewusstsein, freundlich, fruchtig, einladend, lebensfroh, ohne Hochmut und mit einer Art verspieltem Sexapeal . Fragile schafft olfaktorisch eine „natürliche Selbstauffassung als Frau“. Frau einfach nur für sich gesehen. Ohne Schubladen wie Heilige, Hure, Mutter oder Mädchen. Fragile bringt und brachte mich als Frau stets psychowirksam zu "mir selbst". Wenn ein Duft das kann, ist das nun "Parfümeur-Meisterhandwerk" oder nicht?

Warum „Fragile“ nicht mehr hergestellt wird. Dazu müsste man tiefere Einblicke in die Industrie haben. Vielleicht damit nichts alt wird, auch das Gelungene nicht. Oder wegen des eigenwilligen Flacons ? Echt unpraktischer Sprüh-ausstoß wegen der etwas kitschigen Designidee "Schneekugel". Mir ist klar, dass viele von Euch gerade den Flacon toll fanden. Respekt und in Ehren ! Dennoch wage es zu sagen: Eine Duftkreation spricht für sich und braucht daher nichts als ein entsprechendes schlichtschönes Gefäß.

HIer ist es eine blumig-fruchtige Note mit fast magischer Wirkung: belebend, wertsteigernd, persönlichkeits-stärkend und abgrenzend bringt er mich stundenlang zu mir selbst. Und das bei guter Silage. Welche Kombination! „Fragile“ überzeugte mich sehr schnell und von Anfang an. Diese Wertschätzung steigerte sich noch während des ersten Flacons in Bedeutsamkeit , den ich deshalb nachkaufte, zweimal noch, dann endete plötzlich die Verfügbarkeit. In welcher Weise "bedeutsam", das hat Parfumomitglied LilyValley bereits recht passend bereits ausgedrückt.
Doch wovon reden wir eigentlich. All das Lob ist zu spät, denn der hoch geschätzte Duft ist fast schon Geschichte, abgesehen vom Restbestand. Wirklich „Fragile“. Wie sich das halt so gehört.
2 Antworten
erinnert vage an "Forever and ever Dior" und flüchtet als wärs nicht erlaubt
Erwartungsfrei, eher gefasst auf Belanglosigkeit, schnupperte ich nur weil ich Zeit hatte den nächstbesten Flacon. Der Blick aufs Etikett sagte mir nicht das gerringste, ob nun Thomas Sabo oder Hansi Meier...doch der Duft lies mich überrasch lächeln...warum? weil mir spontan "Forever and ever Dior" in den Sinn kam, der mich seit Erscheinen begeistert. Wie ich später herausfand, hat das mit den Freesien zu tun, die im Blumengeschäft meiner Kindheit stehts im Eingagsbereich standen und mir zur frühen Duftprägung wurden. Die zusätzliche ähnlichkeit im Namen fiel mir erst erheblich später auf.
"Charmclub-forever" überreicht einem die Freesien lieblich zur Begrüßung und dann....dann bleibt es dabei....für einen gewissen zauberhaften Moment....als verschwommenes pastellig-durchsichtiges Phantombild von "Forever and ever Dior"....kaum richtig deutlich beginnt es allerdings wieder zu verblassen, so daß man sich fragt: was war das denn Schönes? War das wirklich? Zärtlich und flüchtig, wie leise windgetragene Flötenakkorde, herzberührend im Moment der Wahrnehmung und ebenso schnell wieder Vergangenheit.
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