
FredStern
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DER KLASSE KLASSIKER
Ich hatte ja schon über Sauvage Elixir von Dior geschrieben und bin dort auch kurz auf Eau Sauvage Extreme eingegangen. Ich dachte mir, dass ich nach und nach alle Düfte meiner Haben-Sammlung bespreche. Für mich ein Gang durch die Jahre, vielleicht Jahrzehnte.
Ich habe mir, nachdem ich es vor kurzem im Urlaub in einer Parfümerie wieder entdeckt hatte, eine Flasche Eau Sauvage Extreme gekauft. Ich hatte es sehr lange nicht mehr. Lange vor der Zeit der Reformulierung besass ich die letze Flasche. Es ist mein unregelmässiger Begleiter, seit ich ein Teenager war und kommt immer wieder mal zu mir zurück. Vielleicht war ich damals viel zu jung und zu dünn für diesen extremen Duft, der einem ein "es ist Sommer" sofort ins Gesicht knallt. Damals war es für mich der Duft, der mich aus meinem Teenager-Schneckenhaus geholt hat. Die Frische, das Klare und das sehr Zitronige. Ich wusste damals nicht, dass es zitronig ist. So wie ich vieles nicht wusste. Für mich roch so die Welt da draussen, die ich nicht kannte. Mit der Flasche habe ich sie mir aber erschliessen können, zumindest in Gedanken.
Später hatte ich es dann wieder. Es war noch immer gut, aber es war eine andere Zeit und mich haben andere Düfte interessiert. Irgendwann kam es dann nochmal. Das einzige, an was ich mich erinnere, war, dass mir der Deckel minderwertig und zu leicht vorkam. Ich glaube, das war der Grund, warum ich es später dann nicht mehr gekauft habe. Ich mochte immer das schwarze gewellte Glas der Flasche, Das etwas spiessige Etikett, das an die 60er Jahre erinnert und eben den Deckel. Dem Glass entsprechend musste er schwer sein. Nicht leicht und "fiepsig". Das hält der Flasche und schon gar nicht der Welle wilden Wassers in der Flasche stand.
Anfang des Monats war ich im Urlaub in einer Parfümerie. Meine Begleitung war irgendwohin verschwunden und ich überlegte, was ich probieren soll. Ich greife in letzter Zeit immer gerne wieder auf eher "alte" Sachen zurück. Mich nerven die ganzen "Night"-, "Night Intense"- und "Night Intense Sport"- Varianten, von denen es mehr und mehr gibt. Ich blicke da auch nicht mehr durch. So griff ich zur schwarzen, vertrauten Flasche und habe (mit etwas Angst) draufgehalten. Ufffffffffffff, ein Schlag ins Gesicht, aber wie! Da war sie, die Mega-Zitrone. Mehr Zitrone geht nicht. Splash, die geballte Ladung. Wahrscheinlich alle sizilianischen Zitronen, die es gibt in einer Flasche. Ich war zurück in meiner Teenagerzeit und gleichzeitig hier in meiner nicht-mehr-Teenagerzeit. Keine Wehmut, keine Nostalgie. Einfach nur Frische, die ganze Prise. Für mich roch es wie früher, sehr klassisch, sehr klar und sehr sehr nach Abenteuer. So muss mein Frühjahr werden und daher steht die Flasche (noch im Karton) jetzt auf meinem Schreibtisch. Wenn die Temperaturen noch fünf Grad steigen ist es für mich die Zeit für die Ladung Zitrone und die Bergamotte, die dem ganzen diesen "Hauch von Klassik" gibt. Klassik, die sich heute wieder gut tragen lässt, ohne ältlich zu wirken. Klassik, die sich modern unterscheidet von den ganzen "Night", "Fresh" und "Sport" Sortimenten, die es gerade gibt und die einfach nur langweilen. Die Reformulierung selbst habe ich nicht gerochen. Der Duft war so überwältigend, dass ich dachte, es war schon immer so. Einzig eines macht mir Angst, die Schachtel zu öffnen. Ein billiger, "fiepsiger" Plastik-Alu-Deckel. Aber der soll mir die Freude nicht nehmen.
Im übrigen fiel mir ein, dass es früher, also richtig früher in den späten 80er Jahren, eine andere Flasche war. Hoch und schmal mit einem Deckel, der so breit war wie die Flasche. Kompakt. Sehr toll. Ich bedauere, dass es dieses Format nicht mehr gibt. Es wäre an der Zeit, auch diese Flasche zurück zu bringen.
Ich habe mir, nachdem ich es vor kurzem im Urlaub in einer Parfümerie wieder entdeckt hatte, eine Flasche Eau Sauvage Extreme gekauft. Ich hatte es sehr lange nicht mehr. Lange vor der Zeit der Reformulierung besass ich die letze Flasche. Es ist mein unregelmässiger Begleiter, seit ich ein Teenager war und kommt immer wieder mal zu mir zurück. Vielleicht war ich damals viel zu jung und zu dünn für diesen extremen Duft, der einem ein "es ist Sommer" sofort ins Gesicht knallt. Damals war es für mich der Duft, der mich aus meinem Teenager-Schneckenhaus geholt hat. Die Frische, das Klare und das sehr Zitronige. Ich wusste damals nicht, dass es zitronig ist. So wie ich vieles nicht wusste. Für mich roch so die Welt da draussen, die ich nicht kannte. Mit der Flasche habe ich sie mir aber erschliessen können, zumindest in Gedanken.
Später hatte ich es dann wieder. Es war noch immer gut, aber es war eine andere Zeit und mich haben andere Düfte interessiert. Irgendwann kam es dann nochmal. Das einzige, an was ich mich erinnere, war, dass mir der Deckel minderwertig und zu leicht vorkam. Ich glaube, das war der Grund, warum ich es später dann nicht mehr gekauft habe. Ich mochte immer das schwarze gewellte Glas der Flasche, Das etwas spiessige Etikett, das an die 60er Jahre erinnert und eben den Deckel. Dem Glass entsprechend musste er schwer sein. Nicht leicht und "fiepsig". Das hält der Flasche und schon gar nicht der Welle wilden Wassers in der Flasche stand.
Anfang des Monats war ich im Urlaub in einer Parfümerie. Meine Begleitung war irgendwohin verschwunden und ich überlegte, was ich probieren soll. Ich greife in letzter Zeit immer gerne wieder auf eher "alte" Sachen zurück. Mich nerven die ganzen "Night"-, "Night Intense"- und "Night Intense Sport"- Varianten, von denen es mehr und mehr gibt. Ich blicke da auch nicht mehr durch. So griff ich zur schwarzen, vertrauten Flasche und habe (mit etwas Angst) draufgehalten. Ufffffffffffff, ein Schlag ins Gesicht, aber wie! Da war sie, die Mega-Zitrone. Mehr Zitrone geht nicht. Splash, die geballte Ladung. Wahrscheinlich alle sizilianischen Zitronen, die es gibt in einer Flasche. Ich war zurück in meiner Teenagerzeit und gleichzeitig hier in meiner nicht-mehr-Teenagerzeit. Keine Wehmut, keine Nostalgie. Einfach nur Frische, die ganze Prise. Für mich roch es wie früher, sehr klassisch, sehr klar und sehr sehr nach Abenteuer. So muss mein Frühjahr werden und daher steht die Flasche (noch im Karton) jetzt auf meinem Schreibtisch. Wenn die Temperaturen noch fünf Grad steigen ist es für mich die Zeit für die Ladung Zitrone und die Bergamotte, die dem ganzen diesen "Hauch von Klassik" gibt. Klassik, die sich heute wieder gut tragen lässt, ohne ältlich zu wirken. Klassik, die sich modern unterscheidet von den ganzen "Night", "Fresh" und "Sport" Sortimenten, die es gerade gibt und die einfach nur langweilen. Die Reformulierung selbst habe ich nicht gerochen. Der Duft war so überwältigend, dass ich dachte, es war schon immer so. Einzig eines macht mir Angst, die Schachtel zu öffnen. Ein billiger, "fiepsiger" Plastik-Alu-Deckel. Aber der soll mir die Freude nicht nehmen.
Im übrigen fiel mir ein, dass es früher, also richtig früher in den späten 80er Jahren, eine andere Flasche war. Hoch und schmal mit einem Deckel, der so breit war wie die Flasche. Kompakt. Sehr toll. Ich bedauere, dass es dieses Format nicht mehr gibt. Es wäre an der Zeit, auch diese Flasche zurück zu bringen.
Ein alter Bekannter
Ich hatte mir endlich wieder einmal Eau Sauvage Extreme bestellt. Ich war vor kurzem in Frankreich und habe es in der Parfümerie aufgespüht. Ich war beigeistert, wie früher schon. Trotz des Remix ist es noch immer sehr gut. Als das Paket vor einigen Tagen kam, war eine Probe Sauvage Elixir dabei. Sauvage stehe ich eher kritisch gegenüber. Ich rieche es nicht. Ebenso wie Bleu de Chanel. Ich rieche es nicht. Es gibt noch ein paar andere, die ich nicht rieche. Auf diesem Duftauge bin ich wohl blind. Ich habe den Test gemacht und tatsächlich. Ich habe etwas gerochen. Sehr gut, sehr tief. Waldig, erdig, würzig, sinnlich süss und schwer. Geheimnisvoll. Eine Duftreise, die einen an verschiedene Sehnsuchtsorte führt. Ich empfand es als sehr angenehm und habe mein Sauvage-Bild schnell revidiert. Nach ein paar Stunden allerdings bekam es zwei Akkorde. Zum einen leichten Hauch von Waschmittel, der nicht so angenehm war, unterbrochen immer mal wieder von einem alten Bekannten: Jil Sander Man, das Rote von 1989. Damals mein absoluter Liebling. Sehr sinnlich. Ich war noch sehr jung, zum ersten Mal verliebt und alles roch intensiv damals. Der Duft war für mich der Duft zum ewigen Sommer meiner Jugend. Die Jugend verschwand dann doch irgendwann und mit ihr leider auch der Duft. Nun aber wabert eben jener Duft aus der kleinen Probeflasche hervor. Natürlich nicht so intensiv, aber stossweise immer mal wieder. Ein kleiner Flashback hin und wieder an die vergangene Jugend. Schön ist das, einen alten Bekannten wieder da zu treffen, wo man ihn nicht vermmutet hätte, bei Dior. Allerdings bleibe ich lieber bei Eau Sauvage Extreme. So schön die junge Liebe und der Duft damals auch waren, so hatte ich zeitgleich auch den wilden Diorduft und der reisst mich noch immer mit. Spannend war es, den Bekannten in der "neuen Heimat "wieder einmal zu treffen, vielleicht auch mit Hoffnungen verbunden. Aber das Wilde Wasser begeistert mich dann doch noch mehr. Es geht eben über die Jugend hinaus.