Friedaherz

Da ich nun einen Kommentar über den Veilchenduft „Fialka“ der Firma Alpa geschrieben habe und gleichzeitig mit dem Veilchen auch die Nelke bestellt und ausprobiert habe, möchte ich diesen Duft nicht einfach unter den Tisch fallen lassen.

Wo er mir doch sogar besser als der Veilchenduft gefällt.

„Karafiát“ ist ein netter Gartennelken-Blumenduft, der ganz leicht in die herbere Richtung geht, aber dabei weich bleibt und deshalb auch sicher gut für Damen nutzbar ist, eher also ein „Unisex-Duft“. Viel gibt es zu dem Duft aber nicht zu sagen, er ist etwas belanglos, ist ein Soliflor und hat absolut nichts Störendes an sich, wenn man den Duft von Nelken mag.

Aber nicht vergleichbar mit Nelkendüften wie z.B. Eau de Cologne 1920: Oeillet von Jardin de France. Oder meinetwegen auch Nelke von Parfum-Individual Harry Lehmann. Beides sind ebenfalls günstige Nelkendüfte.

Aber da der 50ml-Flakon von Alpa mit Porto im Netz nur knapp über 5,-- € kostet, ist das eine sehr preiswerte Möglichkeit, zu testen, ob man die Gartennelke als Duft mag.

Am Besten testen!

Irgendwo und irgendwann hatte ich bei parfumo (meine ich) einen guten Kommentar über diesen Veilchenduft oder aber einen anderen Duft dieser Firma gelesen. Da ich seit einiger Zeit auf der verstärkten Suche nach Veilchendüften (Soliflor oder auch gerne mit leckeren Beeren und Co. oder auch mit was ganz anderem) bin, dachte ich, dass ich den Duft mal ausprobieren sollte. Also vor einiger Zeit (zusammen mit dem Nelkenduft der Firma) günstig bestellt und dann vor längerem einmal getestet. Der Test war so uninteressant, dass ich die beiden Düfte noch nicht einmal in meine Sammlung aufnahm – so langweilig, dass ich sie einfach vergaß!

Als ich vor ein paar Tagen im Veilchen-Testwahn noch einmal alle möglichen Düfte hervorkramte, fiel mir u.a. noch mal dieser Flakon in die Hand. Was war mit dem Duft gewesen? War er gut? Ne, könnte ich mich daran erinnern! War er schlecht? Weiß ich nicht mehr!

Also ausprobiert, links die Nelke, rechts das Veilchen der Fa. Alpa. Veilchen? Ich rieche außer ein bisschen lauem Blümchenduft gar nichts. Links die Nelke ist erkennbar und hat auch etwas Kraft, aber das Veilchen?! Ist das überhaupt der richtige Duft? Doch, es steht „Fialka“ drauf. Aber es riecht für mich definitiv nicht danach. Ich habe nun sogar den Duft von dem Schüttflakon in einen Sprüher umgefüllt, zum besseren Verteilen auf der Haut – nichts. Nach einiger Zeit kommt eine etwas pappig riechende Basis mit Blümeleins zum Vorschein, richtig schön kann ich diesen Duft leider nicht nennen.

Auch wenn der 50ml-Flakon mit Porto im Netz nur knapp über 5,-- € gekostet hat (wäre ein echtes Superschnäppchen gewesen), nutzt mir das nun leider gar nicht.

Auf der linken Seite duftet die Nelke auf jeden Fall erkennbar vor sich hin, aber rechts???

Fialka, es tut mir leid, aus uns wird leider nichts werden. Und gerade bei Veilchen setzte ich gerne auf Soliflor-Düfte (wie z.B. Eau de Cologne 1920: Fidèle Violette von Jardin de France oder Accordo Viola von L'Erbolario, die beide sehr veilchenlastig sind), da ich den Duft von Veilchen sehr mag. Schade, hätte klappen können.

Ich werde den Duft aber trotzdem mit 50% bewerten, weil er nichts „Ekeliges“ an sich hat wie manche Düfte, die klebrig oder künstlich oder zu süßlich für mich sind. Er ist nur an mir nicht vorhanden. Vielleicht geht es Euch ja anders mit dem Duft?!

Aber das ist ja gerade das schöne bei unserem Hobby – Ausprobieren! Weitermachen! Tipps bekommen! Suchen! Schön!

Früchtedüfte gehen bei mir leider meist gar nicht! Das ist schade, weil ich den Duft von leckeren Früchten liebe! Deshalb bin ich auch auf ewiger Suche nach „an mir schön duftenden“ Obst-Düften. Leider meist ein Flop, Beeren riechen an mir schweißig, Äpfel künstlich, Birne oder Pfirsich zu „kompottig“! Deshalb war ich sofort interessiert, als ich von dem Duft mit Rhabarber las.

Denn gerade Rhabarber mochte ich als Kind besonders gerne. So sauer! Könnte ich heute roh nicht mehr essen. Heutzutage gibt es ihn nur noch ganz brav als Marmelade oder Kompott zusammen mit Erdbeeren und Vanille.
Aber damals: wer kennt das nicht: ein Schüsselchen mit Zucker, dann die geschälte Rhabarberstange eintauchen und reinbeißen. Da zieht sich bei mir jetzt schon bei dem Gedanken das Wasser im Mund zusammen, Tränen schießen in die Augen… Würde heutzutage keiner mehr seinem Kind so geben. Ich auch nicht! Aber wenn man so drüber nachdenkt, was es heute an verstecktem Zucker gibt: dieser Zucker war auf gar keinen Fall versteckt!

Aber nun zum Duft, wie wirkt er denn an mir? Oder auf mich? Von den Inhaltsstoffen her gefällt mir eigentlich fast alles. Aber das muss ja nichts heißen, der Rhabarberduft von 4711 geht z.B. an mir gar nicht, obwohl ich die enthaltenen Duftnoten mag.
Bei mir startet der Duft sehr rhabarberfrisch, eher grün und säuerlich, aber nicht zu sauer oder gar bitter. Im Hintergrund hält sich etwas Grünes sanft zurück. Nach einer Weile verändert sich der Rharberduft in einen Rhabarberkompott-Duft, da hat aber jemand ein wenig Rum oder so in das Kompott gekippt, ob das so geplant war?! Aber gemahlene Haselnüsse sind im Kompott nicht drin, davon merke ich wirklich nichts. Die Äpfel dienen als Unterstützung, aber die würde ich nicht erkennen, wenn ich es nicht gelesen hätte. Das Vetiver (ist nicht so mein Ding) scheint den Duft noch ein wenig mehr ins angenehme Grün zu bewegen, trotz Vetiver oder gerade deswegen für mich sehr stimmig. Auch die Beeren nehme ich nicht bewusst wahr, sie unterstützen (wie alles andere auch) das wirklich leckere Rhabarberkompott.

Auch von meinem geliebten Weihrauch merke ich (leider) gar nichts, schade.

Alles in allem gefällt mir der Duft sehr gut – eher aber als Einzel-Rhabarber-Duft. Er endet bei mir in einem sehr schönen, sanften und fruchtigem Abgang. Aber der Preis! Der Duft hat auf jeden Fall etwas sehr Hochwertiges. Aber einen Preis von 195,--€, das wäre mir der Duft sicher nicht wert! Ich wüsste ehrlich gesagt überhaupt nicht, ob mir ein Duft die Summe wert wäre, irgendwie finde ich diese Preisstruktur schon strange!

Also, wer seinen Duft nicht mag und gerne los werden möchte: immer gerne!

Eigentlich bin ich gar nicht süß!

Mein persönliches Schlaraffenland heutzutage würde eher aus Bratwürsten und Sauerkraut bestehen! Oder aus Sauerbraten mit Rotkohl! Oder aus den schönsten und exotischsten Obstsorten, die ich mir überhaupt vorstellen kann!

Aber irgendwie zieht es mich, obwohl es kaum winterliche Temperaturen hat, im Moment zu gourmandigen, süßen Düften. Wer weiß schon, was das zu bedeuten hat???

Mein Test von Sucre d'Orge von Le Bel Aujourd'hui hat mich so mitgerissen, dass ich mir den Duft gleich bestellen musste. Er ist für mich einfach wunderschön, nicht schwer und süß, aber lecker und gourmandig. Erst hat er mich an mein geliebtes Murmure der gleichen Marke erinnert, aber da herrschen eher Himbeere und Veilchen vor, das Karamell gibt dort etwas Süße. Aber bei dem Sucre d'Orge ist es etwas anderes, was mich so inspiriert. Es erinnert mich an Zuckerwatte, Lakritz und die ganzen geliebten Süßigkeiten meiner Kindheit, aber ohne mich heute in meiner Erwachsenenwelt durch extreme Schwere und Süße zu belästigen. Wie ein Hauch einer Erinnerung. Die ganze Zeit habe ich versucht, mich daran zu erinnern, an welche Geschichte meiner Kindheit der Duft mich erinnert. War es Pinocchio in seinem Spielzeugland, welches ich mir auch immer mit vielen Süßigkeiten vorstellte, war es Alice im Wunderland inmitten der Teegesellschaft? Ich kam tage- und nächtelang nicht darauf. Ich dachte an Flüsse mit Milch und Honig, aber nichts geschah! Und heute fiel es mir schlagartig ein! Es war das Schlaraffenland! Meine kindliche Vorstellung davon! Dafür steht dieser Duft! So habe ich mir das immer vorgestellt! Ich bade in Lakritze und weißen Mäusen, in würzigen Süßigkeiten, nicht zu süß, dass mir schlecht wird und mir die Zähne schmerzen, sondern genauso wie dieser Duft es mir heute vermittelt!

Und als Erinnerung für alle Suchenden hierzu einen Auszug aus dem Schlaraffenland:

„Die wichtigste Frage, die du dir vielleicht jetzt stellst, ist die, wie du ins Schlaraffenland kommen kannst. Auf einer Landkarte ist es zwar nicht eingezeichnet, aber du kannst entweder einen Blinden oder einen Stummen fragen, die werden dir den Weg schon weisen. Wenn du das Schlaraffenland endlich gefunden hast, musst du dich nur noch durch die meterhohe Mauer aus Reisbrei essen, die das Land abschirmt, und schon bist du im Faulenzer-Paradies!“

Viel Spaß bei der Suche!

So, also ein Amberdüftchen von einer mir bisher vollkommen unbekannten französischen Parfümmarke. Zwar aus Grasse, aber es gibt ja soooo viele Amberdüfte.

Aber warum nicht mal testen, wird ja nicht groß was sein, oder?! Ist doch eh immer das Gleiche. Und hier auf parfumo steht ja nur Amber bei den Duftnoten des Parfüms aufgeführt...

Was für ein Glück, dass mir diese Parfümprobe so freundlich zum Test angeboten wurde.
Manchmal muss man eben über seinen Schatten springen und nicht denken: „Das kenne ich doch schon alles!“ Nein, der Test hat sich gelohnt!

Beim ersten Aufsprühen dachte ich mir: „Naja, der ist aber nicht so toll. Da kenne ich mittlerweile aber andere Amberdüfte. Also erst einmal nicht mehr dran gedacht.

Dann wird er so bernsteinbraun. Ja, das gefällt mir ganz gut. Und wird noch amberbrauner. Schöner Amber. Ja, gut!

Und plötzlich…

…riecht es grün! Grün? Wie passt das denn nun? Ich weiß gar nicht, wie ich es beschreiben soll, aber irgendetwas „Grünes“ taucht in dem Duft auf und bleibt dort auch für mich weiter bestehen. Und das gefällt mir!

Als aussagekräftigste Ansage nehme ich den Satz einer Besucherin meiner Arbeitsstelle heute Morgen: „Hier riecht es aber gut!“

Was zwei Sprühstöße am frühen Morgen so bewirken können!