20.06.2016 - 07:51 Uhr
Aliana
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Aliana
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18
Als Muscat bei Ninive lag
Oriental Essences - Sultan de Muscat: Mein nächster angeblicher Männerduft, den ich für mich selbst gekauft habe. Denn ich finde ihn ausgesprochen weiblich-meins. Nicht lieblich-weiblich, nicht zart-weiblich, sondern vollblut-weiblich, mit Geist, Charakter und Wille.
Seltsam an diesem Duft ist, dass ich gar nicht sagen kann, was ich da rieche. Klar gibt es da eine Duftpyramide und die könnte ich jetzt irgendwie herunter singen. Wäre aber gelogen, denn ich kann nichts heraus riechen, was man dort geschrieben hat. Zumindest nicht am Anfang. Denn am Anfang glaube ich an einer Blüte zu riechen, die groß ist wie eine Lilie und von der selben saftig-fleischige Beschaffenheit. Ich glaube, meine Nasenspitze würde sich voller Blütenstaub färben, wenn ich meine Nase in diesen Blütenkelch stecken würde. Und mir würde sich einen neuen Duft präsentieren, wie ich ihn noch nicht kannte.
Was Whadelse89 geschrieben hat, ich kann nachvollziehen. Was er gerochen hat kann ich auch riechen, wenn ich es mir fest vorstelle. Wenn man irgendwie einmal auf Karotten gekommen ist, könnte man sie auch riechen, verleitet irgendwo auch von der Farbe des Parfums.
Für mich sind es aber keine Karotten, sondern ein unbekannter Duft, der saftig, süßlich und würzig ist, aber nicht blumig im herkömmlichen Sinn dieses Wortes. Wer aus Muskat und Wacholder so eine neue Erfahrung erschafft, ist echt ein Könner!
Ich habe noch nie an diesen berühmten eher stinkenden Blüten gerochen, die für nur einen Tag erblühen und dann vergehen. Aber so eine Blume taucht jetzt in meine Vorstellung auf - neu, exotisch, saftig, würzig, süßlich, unbekannt. Und untypisch. Das ist der Anfang, der ungefähr 5 Minuten dauert und mich verwirrt, auch überrascht. Das freut mich sehr, das gewinnt mich.
Dann tauchen Nuancen auf, die mich hin und her schaukeln, da sie mich mal an einem oder anderen Menschen und Situationen erinnern. Normalerweise alles, was in der Pyramide angegeben ist, kenne ich und könnte ich heraus riechen. Aber aus irgendeinen Grund bleibt mir das verschlossen. Vielmehr ist der Duft so komplex und gleichzeitig wendig, dass es mich überfordert ihn zu ergründen. Alles ist da, aber nichts spritzt wirklich lange heraus. Es sind nur subtile Duftschwaden der einzelnen Aromen, die kurz durch meine Sinne streifen, um wieder in sich zusammen zu fallen und auf die ruhige Oberfläche dieses Duftes zu rieseln. Dann prickelt er kurz und legst sich wieder schmiegsam auf meine Haut.
Ich weiß nur - ja, er gefällt mir und ja, ja, es gibt Tage, da bin ich genauso: hell und duftend wie Blütenhonig, aber genauso zähe tröpfelnd; und wer mich dann berührt, dem ist das kein Genuss, dem klebe ich noch lange auf die Sinne! Ulkig grinsend, aber undurchschaubar und verschlossen - so kommt mir dieser Duft entgegen und so bin ich manchmal auch! An solchen Tagen möchte ich auch so riechen. Nicht wie eine detailgetreu gemeißelte Marmorstatue mit spiegelglatte Kurven, sondern wie eine urige Holz-Figur aus Ninive.
Und überhaupt - das Thema Orient kommt hier ohne die typische orientalische Atributen aus - keine Gewürze aus dem Mörser, kein Oud, kein Amber, keine Rosen, keine Harze, die in der Schale kokeln. Nichts von alledem. Ein Orient wie bei Akkad von Lubin - sakral wie in den Urzeiten, bevor Handel, Reichtum und das Mittelalter ihm die Aura der 1001 Nacht verliehen. Dieses Orient hat nichts Laszives, nichts Körperlich-Genüssliches. Er druckt für mich nur eine Geisteshaltung aus.
Dieses Parfüm hat in den vergangenen 2 Wochen, seit ich ihn habe, ein sehr wichtiger Platz eingenommen - der Platz für die klare Nächte und Tage, an denen ich weit blicken kann, wenn ich stark und eigenwillig bin, wenn ich mir selbst genug bin, wenn mein Geist umherschweift wie ein Wüstenwind, in jede Ritze kriecht und alles in mir umformt!
Jetzt kenne ich den Duft, der dazu gehört! Eine weitere Tessera in der Mosaik meines Ichs!
Seltsam an diesem Duft ist, dass ich gar nicht sagen kann, was ich da rieche. Klar gibt es da eine Duftpyramide und die könnte ich jetzt irgendwie herunter singen. Wäre aber gelogen, denn ich kann nichts heraus riechen, was man dort geschrieben hat. Zumindest nicht am Anfang. Denn am Anfang glaube ich an einer Blüte zu riechen, die groß ist wie eine Lilie und von der selben saftig-fleischige Beschaffenheit. Ich glaube, meine Nasenspitze würde sich voller Blütenstaub färben, wenn ich meine Nase in diesen Blütenkelch stecken würde. Und mir würde sich einen neuen Duft präsentieren, wie ich ihn noch nicht kannte.
Was Whadelse89 geschrieben hat, ich kann nachvollziehen. Was er gerochen hat kann ich auch riechen, wenn ich es mir fest vorstelle. Wenn man irgendwie einmal auf Karotten gekommen ist, könnte man sie auch riechen, verleitet irgendwo auch von der Farbe des Parfums.
Für mich sind es aber keine Karotten, sondern ein unbekannter Duft, der saftig, süßlich und würzig ist, aber nicht blumig im herkömmlichen Sinn dieses Wortes. Wer aus Muskat und Wacholder so eine neue Erfahrung erschafft, ist echt ein Könner!
Ich habe noch nie an diesen berühmten eher stinkenden Blüten gerochen, die für nur einen Tag erblühen und dann vergehen. Aber so eine Blume taucht jetzt in meine Vorstellung auf - neu, exotisch, saftig, würzig, süßlich, unbekannt. Und untypisch. Das ist der Anfang, der ungefähr 5 Minuten dauert und mich verwirrt, auch überrascht. Das freut mich sehr, das gewinnt mich.
Dann tauchen Nuancen auf, die mich hin und her schaukeln, da sie mich mal an einem oder anderen Menschen und Situationen erinnern. Normalerweise alles, was in der Pyramide angegeben ist, kenne ich und könnte ich heraus riechen. Aber aus irgendeinen Grund bleibt mir das verschlossen. Vielmehr ist der Duft so komplex und gleichzeitig wendig, dass es mich überfordert ihn zu ergründen. Alles ist da, aber nichts spritzt wirklich lange heraus. Es sind nur subtile Duftschwaden der einzelnen Aromen, die kurz durch meine Sinne streifen, um wieder in sich zusammen zu fallen und auf die ruhige Oberfläche dieses Duftes zu rieseln. Dann prickelt er kurz und legst sich wieder schmiegsam auf meine Haut.
Ich weiß nur - ja, er gefällt mir und ja, ja, es gibt Tage, da bin ich genauso: hell und duftend wie Blütenhonig, aber genauso zähe tröpfelnd; und wer mich dann berührt, dem ist das kein Genuss, dem klebe ich noch lange auf die Sinne! Ulkig grinsend, aber undurchschaubar und verschlossen - so kommt mir dieser Duft entgegen und so bin ich manchmal auch! An solchen Tagen möchte ich auch so riechen. Nicht wie eine detailgetreu gemeißelte Marmorstatue mit spiegelglatte Kurven, sondern wie eine urige Holz-Figur aus Ninive.
Und überhaupt - das Thema Orient kommt hier ohne die typische orientalische Atributen aus - keine Gewürze aus dem Mörser, kein Oud, kein Amber, keine Rosen, keine Harze, die in der Schale kokeln. Nichts von alledem. Ein Orient wie bei Akkad von Lubin - sakral wie in den Urzeiten, bevor Handel, Reichtum und das Mittelalter ihm die Aura der 1001 Nacht verliehen. Dieses Orient hat nichts Laszives, nichts Körperlich-Genüssliches. Er druckt für mich nur eine Geisteshaltung aus.
Dieses Parfüm hat in den vergangenen 2 Wochen, seit ich ihn habe, ein sehr wichtiger Platz eingenommen - der Platz für die klare Nächte und Tage, an denen ich weit blicken kann, wenn ich stark und eigenwillig bin, wenn ich mir selbst genug bin, wenn mein Geist umherschweift wie ein Wüstenwind, in jede Ritze kriecht und alles in mir umformt!
Jetzt kenne ich den Duft, der dazu gehört! Eine weitere Tessera in der Mosaik meines Ichs!
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