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vor 9 Monaten - 14.08.2023
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Das feine Näschen

Das feine Näschen

Ich wollte mal ein wenig über mein Riechvermögen mit Euch „plaudern“…
Mir war viele Jahre nicht bewusst, das ich besonders gut riechen kann, für mich war alles ganz normal.
Ich nahm gute, schlechte, gewöhnliche und außergewöhnliche Düfte wahr und das natürlich schon als kleines Kind.
Im Teenageralter fiel mir zum ersten mal auf, das ich mehr riechen konnte, hormonelle Veränderungen, den Eisprung und die Tage einer Frau (die veränderten Hormone) und eines Tages auch sexuelle Erregung (beide Geschlechter. Wer es nicht riechen kann: Männer verströmen eine leichte Aura an Mandelblüte (nicht Mandel, nur die Blüte).
Alles hat seinen Duft und ich redete mit Freunden darüber und alle schauten mich nur verwundert an.

Schon mit 10 Jahren interessierten mich Parfums, ich fing an Miniaturen zu sammeln, da die vom Taschengeld leistbar waren, hatte mit 12 mein erstes Extrait und so ging es munter weiter.
Meine Sammelleidenschaft startete ich dann richtig 1995, mit 19 Jahren, als meine Lehre endete und ich mir von meinem Gehalt meine startende Sammlung leisten konnte und wollte.
Heute sind über 2000 Flakons in meinem Besitz, inkl. ungefähr 500 Miniaturen.
Mich faszinierten die Duftbausteine, Kopf- Herz- und Basisnote, aber auch Rohstoffe, Naturgerüche etc.
Ich liebte auch ungewöhnliche Düfte: Schaumstoff, Plastik, Erdöl etc.

An allem, was ich zum ersten mal in die Hand nehme, rieche ich. Ganz unbewusst, manchmal erinnern mich Freunde daran, das ich es „schon wieder“ tue.
Ich verbinde jede Situation in meinem Leben mit Gerüchen, nicht nur Parfum. Mein erster Arbeitstag, mein erster Kuss, der Verlust eines Menschen.

Als ich 24 Jahre alt war wurde eine Freundin schwanger (nein, nicht von mir) und wieder roch ich eine Veränderung.
Sie verlor Ihr Kind zwei Monate später und der Geruch war genauso deprimierend wie die Sache an sich.
4 Jahre später sollte ich exakt den selben Geruch wieder riechen bei einer Arbeitskollegin, der ich daraufhin mitteilte, das sie unbedingt zum Arzt müsse.
Das waren die Schattenseiten. Ich habe es gehasst, Ihr das zu sagen.

Seit ich 30 bin, wird meine Nase langsam wieder schlechter, ich verlerne gewisse Dinge zu riechen (hauptsächlich die hormonellen Sachen)
Klar, zum einem den Alter geschuldet, zum anderen habe ich das auch nie vertieft, nie das wirklich erlernt oder trainiert.

Nun bin ich mittlerweile 47. Ich sammle immer noch Düfte. Zum einen die, die in mir Erinnerungen und Emotionen wecken (meine Mugler Sammlung), zum anderen die, die mich auf eine olfaktorische Reise begleiten (Guerlain) und dann noch die, die ich einfach riechen will.
Ich habe viele Düfte, die ich nur besitze, um 3, 4 mal im Jahr daran zu riechen und nicht, um sie wirklich zu tragen.
Oder ich trage Sie ganz für mich alleine. Manchmal auch 6 oder 8 zur selben Zeit, dafür rieche ich noch gut genug.

Ich finde es toll, eine gute Nase zu haben. Dinge zu riechen, die andere nicht wahrnehmen.
Manchmal hasse ich es auch, z.B. wenn jemand gewisse Dinge in geschlossenen Räumen isst.

Wie ist das bei euch so?

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