Kirthi

Ein unglaublich reicher gefüllter explodierender Duft....der sich nur langsam beruhigt.
Voll wie Indiens Strassen. Laut. Durcheinander und doch in seiner eigenen Ordnung.
Ich nehme die einzelnen Duftkomponenten jetzt nicht auseinander, weil ich es nicht kann und weil ich finde, dass es bei diesem Parfum keinen Sinn macht.
Ich liebe diesen Duft, und dennoch holt dieser schwere tiefgründige Geruch eine traurige Seite Indiens in mir hoch. Die trotz allem Fröhlichkeit und Leben bedeutet.
Das leicht Beißende zu Beginn des Aufsprühens lässt mich die heiße Enge des Aufeinanderlebens spüren. Menschen dicht an dicht füllen die Strassen mit dem Geruch ihres Seins.
Stolze Menschen, schöne Menschen, traurige gebeugte Menschen, viele Kinder.
Ich rieche nicht die Antike, weil ich sie nicht kenne.
Ich rieche die Brutalität des Alltags, das Gesetz des Stärkeren..und ich rieche die Wärme und Liebe einer Mutter, die ihr kleines Baby massiert.
Ich sehe Frauen, die am Strassenrand auf einem Feuer kochen, sich Tee reichen.
Die Herznote in ihrer Fülle lässt unendlich viele Bilder in mir hochkommen. Die Hitze und der Staub beissen beim Atmen.
Auch Trayee nimmt mir zwischendurch die Luft, und trotzdem atme ich weiter.
Nach einer langen aufwühlenden unruhigen Zeit kehrt Ruhe ein, lässt mich still werden wie ein Kind, das auf dem Boden im Staub schläft.
Schlaf ist friedlich wie die Basis des Parfums.
Ich rieche die ausklingende Hitze des Tages, leichte Vanille umspielt meine Nase gepaart mit sanftem Weihrauch.
Mit der Nase eines kleinen Kindes ist der Geruch schwer.
Mit der Nase einer Erwachsenen ist dieses Parfum atemberaubend, lohnenswert, reich, unglaublich vielseitig und gut, köstlich und wild.
Ich kann den Duft nur an wenigen Tagen tragen weil er meine Seele so sehr berührt.
Die Haltbarkeit ist sehr gut, die Sillage stark.
Ich weiß nicht, ob Neela Vermeire meinen Kommentar mögen würde.
Aber Geruch und Parfum sind nunmal sehr subjektiv und da mein Kommentar ehrlich sein soll und von meinen Assotiationen lebt ist er mit dem komplexen Indien der heutigen Zeit mit all seinen Gesichtern, den schönen wie den harten, den traurigen wie den fröhlichen, verbunden.
Aus meiner Sicht spiegelt der Duft ein vielseitiges Indien wider, keinen Traum und keine heile Welt, aber gerade das ist so aufregend, so gut, so reich.

Das Parfum strotzt vor Leben!

Die Ähnlichkeit zu Bronze Goddess ist stark.
Dennoch gibt es meiner Meinung nach feine Unterschiede.
Die Kopfnote beginnt bei beiden Eau Fraiche Skinscents frisch und spritzig.
Während die Frische ganz klar bei Bronze Goddess bis zum Ende bleibt und der Duft relativ dünn und flüchtig wird, entwickelt sich bei Azurée Soleil schon nach wenigen Minuten eine würzige Note heraus die deutlich mit Karamell gepaart ist. Die Basis von Azurée Soleil ist cremiger, die Haltbarkeit ist besser.
Alles in allem sind beide Düfte ein absolut angenehmer Begleiter durch heiße Sommertage.
Mein Favorit ist Azurée Soleil, weil er bei mir mehr Substanz und Tiefe entwickelt.
Aber letzten Endes könnte man über die feinen unterschiedlichen Nuancen streiten oder es sein lassen.
Fazit: Es sind beides klasse Kokosdüfte in einer sehr stimmigen Duftnotenmischung, nicht zu süß und nicht zu herb.

Zu recht, denn es gibt Gründe die gegen die Befürwortung eines Dufttraumes sprechen..
Der erste Riecher war ein riesengroßes WOWwwww!!!
Dann kam, und auch berechtigt wie ich finde, die Hinterfragung, ob das Parfum sein Geld wert ist. Ich habe noch keine Antwor gefunden und ich suche sie auch nicht. Ich kann nicht beurteilen, wieviel Arbeit in der Kreation des Duftes steckt, wie teuer, einzigartig und wertvoll die Ingredienzen sind, wie hochwertig die Verarbeitung..
Der Duft startet bei mir frisch und fruchtig, ich kann mich nicht gegen ein leises andauerndes:"hmmmmmmmmmmmm lecker" wehren, es kommt einfach so aus mir heraus. Ganz deutlich sind die in der Kopfnote angegebenen Früchte zu riechen, als hätte man die Kumquats und Zitronen gerade in der Hand zerquetscht und der vermengte Saft fließt an den Handgelenken runter.
Schon nach wenigen Minuten verschwindet die angenehme Frische.
Jetzt wird es sanft und blumig. Wunderschön. Süß.
Und dennoch kommt die Vanille viel zu früh, raubt den wundervollen Blüten Raum und Zeit sich zu entfalten und zu sein.
Dies nimmt dem Duft viel von seiner Aura..von der Kunst.
Wie bei einem Bild, dass der Künstler erklärt und damit den Sinn der Kunst zunichte macht, weil er dadurch den Raum für die subjektive Interpretation nimmt.
Nun bleibt der Duft auf meiner Haut in seiner Entwicklung stehen.
Immer noch muss ich immer wieder meine Arme rauf und runter riechen.
Ein herrlicher reichhaltiger Gourmand!
Und trotzdem warte ich immer wieder genau an dieser Stelle.
Aber der Duft wird immer leiser und leiser.
Die Basis ist außerordentlich still.
Die Süße zieht sich zurück und es bleibt ein Hauch einer cremigen Decke.
Dünn wie Cellophan.
Erst dachte ich, die Haltbarkeit lässt zu wünschen übrig.
Aber das stimmt nicht, das Parfum rieche ich auch noch am nächsten Morgen.
Nur eben einen Hauch.
Das ist mir zu wenig.
Ich stelle eine gewisse Ähnlichkeit zu den anderen Casamoratis fest, man merkt, dass sie Geschwister sind.
Anders als bei den anderen XerJoffs.
Und dennoch ist dieser Duft einzigartig. Und es wert beachtet zu werden.
Die Diskusion mit dem Preis-Leistungsverhältnis lasse ich außen vor, das muß jeder für sich selbst entscheiden.
Mein persönlichen Fazit ist:
Ich hätte mir länger anhaltende Frische gewünscht.
Mir würde weniger Vanille besser gefallen.
Und aus meiner Sicht hat dieses Parfum eine stärkere, würzigere und lautere Basis verdient.
Aber es ist eben "nur" ein Casamorati.
Ich liebe Dama Bianca nicht, aber ich bin froh, dass sie bei mir wohnt und in meiner Nähe ist.
Sie hat meinen Geist nicht erreicht, aber mein Herz.
Und vielleicht tut diese Leichtigkeit einfach nur gut.
Sie hält die Sehnsucht in mir aufrecht, weil ihr Herz unzulänglich ist.
Der Duft findet seinen Platz, wenn man ihn lässt.

Die Früchte explodieren auf meiner Haut..energiegeladen wie diese atemberaubende Stadt!
Ich sehe mich in einer kleinen Bretterbude sitzend einen riesigen Fruchtcocktail schlürfen.
Frisch und saftig fliegen Mangos durch die Luft, durchsiebt von ungewohnten Gewürzen.
Litschis purzeln hinterher. Fallen aufeinander. Ineinander.
Nachdem ich mich sattgetrunken habe an den mächtigen Früchten, bewege ich mich langsam durch die Straßen. Bunt gekleidete Menschen überall.
Hitze, Lärm, die Luft flimmert.
So bunt und vielfältig wie die Menschen und Tiere auf den Plätzen dieser Stadt so facettenreich bahnen sich die Blüten, ganze Blumen ihren Weg auf meiner Haut.
Wunderschöne Frauen mit Jasminkränzen im Haar streifen mich.. ziehen weiter. Hinterlassen Spuren von Sandelholz auf meinem Arm. Dort, wo noch ein wenig Saft von den Früchten klebt.
Der Tag neigt sich dem Ende zu, ich steige in ein Taxi, schlage die Tür zu.
Stille.
Die Blüten haben sich zu Knospen zurück verwandelt, die Blumen verabschieden sich, nur der Fruchtsaft klebt noch immer lieblich und unsüß an mir.
Nun ist meine Nase umgeben von ganz zarter unkitschiger Vanille, eingebettet in weiches hölzernes Gestrüpp. Umhüllt von feinem Sandelholz, fein und stark zugleich.
Das Taxi fährt routiniert im indischen Chaos, bahnt sich stetig seinen Weg, fährt auf eine der vielen Brücken von einer Halbinsel zur nächsten..und ungelogen, so war´s, in dem Moment läuft im Radio: You´re Beautiful... Der Taxifahrer dreht lauter.
Der Duft bleibt leise. Aber präsent. Der sanft würzige cremige Geruch lässt mich tief einatmen, gibt mir einen Stich vor Glück und lässt mich zu Hause fühlen.
Ich bin angekommen.
Inzwischen ist es dunkel, aber die Statd vibriert vom Leben, durchtränkt von der Hitze des Tages, Lichter leuchten überall und lassen sie scheinen trotz der Dunkelheit.
Auch Bombay Bling! strahlt noch in der Nacht.
Streichelt meine Seele.
Ich kenne keinen Duft, der Vielfalt, fruchtige Frische, blumige Leichtigkeit und cremigen Gourmand so charmant offenbart und vereint und in einer anbetungswürdigen Tiefgründigkeit angenehm langatmig seinen Abschied nimmt.
Ich rieche an meinem Handgelenk und kann die verrückte Musik Bollywoods hören, kann die Tänzer tanzen sehen, spüre den Puls der Stadt.
Viele Religionen an einem Ort..friedlich.
Je heißer meine Haut ist umso indischer wird der Duft.


Dieses Parfum spiegelt das schöne Gesicht des modernen Indiens gekonnt wider...
...ein olfaktorisches Farbenmeer!

Aufgesprüht und....aaaahh, zurück versetzt in die 80er, tiefste Kindheit.
Als kleines Mädchen war ich schon fasziniert von der Kosmetikwelt der großen Damen. Da meine Mutter mir verbot, mich zu schminken, schien mir der Traum unereichbar. Im Supermarkt gab es ein Lippenstift Stand und ich schlich mich dort hin und schnüffelte an diesen wundervollen Stiften...Malle hat es mit diesem Duft genau auf den Punkt gebracht. So riechen Lippenstifte! Ich steckte einen knallroten Lippenstift in meine Tasche und rannte nach Hause.
Irre stolz malte ich mir rote, knallrote Lippen. Ich gebe zu, damit verhielt ich mich nicht gerade unauffällig. Wie dem auch sei, mein älterer Bruder verpetzte mich umgehend bei meiner Mutter und ich musste mit ihr zurück zum Supermarkt und den Lippenstift dort selber wieder abgeben mit dem Versprechen, das nie wieder zu tun.
Immer wenn ich einen Sprüher aus meiner Abfüllung nehme werden diese Erinnerungen wach. Der Duft ist samtweich, von Anfang an angenehm pudrig.
Die Rose kommt sehr zart und unaufdringlich zur Geltung. Die Veilchen unterstützen die Zurückhaltung des Duftes.
Amber und Moschus verhelfen zu der geheimnisvollen Aura.
Es ist gut, dass Vetiver dem Duft das Spritzige verleiht, sonst würde er zu schwer oder gar erdrückend erscheinen.
Ich weiß nicht, wie es sich bei anderen verhält, bei mir findet keine große Duftentwicklung statt, was ich bei dem Parfum auch nicht bedaure.
Die Sillage ist gut, dennoch sollte man sparsam in der Anwendung sein. Bei diesem Duft ist weniger mehr.
Die Haltbarkeit ist bei mir mittelmäßig bis schwach.
Dieser Duft ist traumhaft und zum Träumen und ist auf jeden Fall in meinem Hinterkopf oder Riechzentrum gespeichert.
Dennoch haben andere Favoriten Vorrang.