Maddin

Von Opium pour Homme fande ich hier überall nur die EdP Version. Diese testete ich fast nur im Vorbeigehen als ich mir vor einigen Wochen Egoisté zulegte. Mir war aber sofort klar, dass Opium was ganz Besonderes ist und ich den auch auch haben will. Der hohe Preis des EdP hat mich zunächst abgeschreckt. Aber bereits einen Tag später habe ich woanders zugeschlagen weil ich 15% Rabbat hatte.

Dass es ein würziger Orientale ist, dem ist nichts hinzuzufügen, und das sollte jedem sofort klar werden.

Nach dem Aufsprühen vernehme ich in der Kopfnote einen sehr fruchtig holzigen, fast tabakähnlichen Duft. Zunächst musste ich beim Fruchtanteil an eine Zitrusfrucht denken, nur ich wusste nicht genau welche. Zitrone ist es auf keinen Fall. Ich schätze eher Blutorange. Die angegebene schwarze Johannisbeere ist ebenfalls in Azzaro pour Homme Elixir enthalten, aber bei Opium riecht es anders. Etwas vertrauter, weil fast zitrisch, und diese Noten sind ja so gut wie überall drin. Elixir riecht mit der fruchtigen Kopfnote doch etwas neuartiger.
Es dauert nur ein paar Minuten bis die zitrische Frische verschwindet, und sich zur fast bitteren Tabaknote die süßen Gewürze gesellen. Zunächst bleibt der Duft dann auch eine lange Zeit süßlich, wird aber mit der Zeit immer grob würziger und fast schon rauchig. Vanille kann man da wirklich nur noch erahnen.
Zum Glück. Die Früchte und die Vanille dienen den herberen Gewürzen nur als Träger, man riecht sie nicht dauerhaft heraus.

In wie weit sich das EdP vom EdT unterscheidet kann ich ja leider nicht beurteilen, aber ich glaube auch kaum, dass ich das EdT dem EdP vorziehen würde.

Der dunkle Flakon sieht zwar ganz schön aus, macht aber einen etwas minderwertigen Eindruck. Das kleine Fenster dient nicht wirklich gut der Überprüfung des Füllstandes, und der obere Teil der Kappe, der hier einen Goldrand hat, ist mir nach dem zweiten Öffnen schon abgerissen, weil er nur verklebt ist. Da musste ich mit Klebstoff noch nachhelfen. Hoffentlich hat der sich nicht mit dem Inhalt des Flakons vermischt, denn ich habe mal irgendwo gehört, dass Klebstoff auch so High machen kann wie Opium.

Früher fand ich Liberté noch ziemlich genial und hätte wohl 100% vergeben. Inzwischen bin ich doch etwas ernüchtert. Ich mag ihn zwar immer noch sehr gerne, weil er solide gemacht ist ohne das Rad neu erfinden zu wollen.
Orange find ich toll, Vanille mag ich inzwischen kaum noch besonders, weil damit oft übertrieben wird.
Die Kombination ist hier eindeutig zu gunsten der Orange, nachgesüßt mit Zucker bzw. künstlichen Süßstoffen. Und so toll ich Orange auch finde, ist mir der Duft eben einfach zu feminin um ihn selber zu tragen. Soll ja kein Vorwurf sein, denn er ist ja als Damenparfüm gekennzeichnet ;) Von Patchouli wiederum kann ich hier gar nichts merken.
Der Duft ist eindeutig süß, fast schon klebrig süß.
Eine Frau die Liberté trägt, würd ich deswegen zwar nicht anspringen wollen, aber sie wäre mir sicher sofort nur deswegen sympathisch *g*

Als ich vor einigen Wochen Animagical das erste mal im Laden auf dem Papierstreifen testete, dachte ich noch, bäh überflüssig, fast ekelig. Gestern nun, kam meine geordete Probe. Diesmal kein Stofftüchlein, sondern 0,7 ml direkt eingetütet. Ich hab die Packung nur ganz vorsichtig aufgerissen, weil mir die Flüssigkeit sofort entgegen lief. Vielleicht ist ja doch ein Tuch drin, aber weiter aufreissen wollte ich die Packung nicht, weil ja sonst alles sinnlos rauslaufen könnte.

So und nun zum wichtigsten, dem Duft. Ich vergleiche ja immer gerne mit anderen Produkten. Und hier konnte ich nur an Truth Men von Calvin Klein denken. Natürlich dauert es immer eine Weile bis man drauf kommt. Animagical Man hat was von diesem prägnanten krautigen Charakter den auch Truth Men hat. Ob das am Basilikum und Kardamom riecht, den beide enthalten ?
Animagical riecht aber deutlich angenehmer, weil der Duft hier hauptsächlich von Zitrus getragen wird. Allerdings dauert es ein paar Minuten bis der Duft angenehmer wird. Wider erwartend riecht der Duft gar nicht aquatisch, sondern recht trocken und schon fast nach pulvriger Zitrone. Sowas kannte ich bis jetzt noch nicht. Vor allem nicht bei günstien Düften.

Bin doch recht überrascht, dass er mir doch noch gefällt. Und mir ist aufgefallen, dass der Duft recht beständig ist. Also gute Haltbarkeit, und er verändert sich später nicht mehr zum Nachteil, also diese typisch seifige Note dieser Sportmarken.

Alles in allem zwar kein extravaganter Duft (das hat wohl auch niemand erwartet), aber durchaus tragbar und sein Geld wert.

Wer wegen der Überschrift jetzt denkt, dass es sich um einen fruchtig frischen Sommerduft handelt, den muss ich wohl entäuschen. Der Duft erinnert mich eher an die unangenehmeren Gerüche im Schwimmbad. So schlimm wie auf Toilette ist es nicht, so viel schon mal vorab.

Ich versuch mal zu beschreiben wie ich Approdo wahr nehme. Man stelle sich vor man ist im Schwimmbad, morgens auf einem noch leicht feuchtem Rasen, ca. 20 - 30 Meter weiter verströmt das mit frischem Chlor gefüllte Becken seinen unwiderstehlich sauberen Duft, und man breitet grad sein Handtuch aus, oder noch besser : man pumpt seine Luftmatratze auf, die man grad frisch aus der Packung geholt hat, und ebenfalls diesen wunderherrlichen Neu-Duft verströmt.

Also noch mal zusammen gefasst : Approdo riecht für mich wie eine Mischung aus Chlorwasser, nassem ungepflegtem Rasen und nigelnagelneuem Weichplastik.

Wer da noch widerstehen kann, dem kann ich jetzt auch nicht mehr weiter helfen.

Nichtsdestowenigertrotz muss ich sagen, dass der Duft vielleicht wegen seiner Ungewöhnlichkeit was Interessantes hat. Da war der Hersteller wirklich sehr mutig. Das rettet ihn so grad eben noch vor 0%, denn an mir möchte ich den Duft nicht tragen.

Es fängt an einer sehr genialen pfefferigen Zitrusnote. Einen ausgewogeneren Zitrusduft habe ich bisher kaum gerochen. Es dauert aber nicht lange, bis die kühle schärfe sich zurückzieht und der Vanile platz macht. Ich bin ja ziemlich übersättigt was Vanille angeht, aber es wird hier so schön getragen von den Hölzern und Gewürzen, dass man kaum widerstehen kann. Dass die Basisnote irgendwann zum Vorschein kommt, ist ja durchaus nicht ungewöhnlich. Die Entwicklung des Duftes erinnert mich auch sehr stark an Azzaro Pour Homme Elixir. Dieses langsame von kalt nach warm. Ich hätte mir vielleicht gewünscht, dass die kühle Schärfe vom Anfang länger erhalten bleibt, was den Duft noch einzigartiger gemacht hätte. Aber auch so bleibt mir nichts anderes übrig, als volle 100 % zu geben. Der Duft ist einfach genial und hochwertig komponiert.