Opa Sperling wird Parfümeur!

Einige von Euch werden sich evtl. noch an Opa Sperling erinnern. Der
rüstige, 86 jährige Rentner mit dem pfeifenden Höhrgerät, dem
Fiat Panda mit Heckspoiler (der Fiat hat neuerdings einen
Mercedesstern, den Opi gemaust  und auf die Motorhaube geklebt
hat) und einem E-Fahrrad, daß er zu einem Turbo mit extra Motor
umgerüstet hat. Schafft jetzt 60 kmh.
Opa Sperling ist noch immer an allem interessiert und er mag auch Parfum.
Jetzt hat er sich vorgenommen selber Parfümeur zu werden, weil alle
Düfte, die er bisher hatte oder getestet hat, nicht so seinen
Bedürfnissen entsprachen. So hat er sich auf die Suche gemacht und
nach monatelangen Fehlschlägen endlich einen renommierten Parfümeur
aufgetrieben, der ihm mit Rat und Tat zur Seite stehen will. Alle
Anderen haben ihn ausgelacht oder gedacht, da ist wieder ein
verrückter Radiosender mit einer Verarsche unterwegs. Unser
Parfümeur will inkognito bleiben, um zu vermeiden, daß evtl. einer
von Euch auf die Idee kommt ihn auch mal einzuladen. Nennen wir ihn
„no name“.
Opi hat no name zum Mittagessen eingeladen. Es gab hausgemachte
Kohlrouladen mit viel Kümmel, um evtl. Pubserei vorzubeugen.
Nach dem Essen ging es zur Sache und na name fragt Opa Sperling, was er
sich denn vorstelle.
Opa Sperling: „ Ich hatte da so an einen Multifunktionsduft gedacht.
Riechen soll er natürlich, aber gleichzeitig auch am Körper wirken.
Gegen meine kalten Beene, Ohrensausen, Haarausfall und steife Kniee.“
no name :“ Na für einige Ihrer Leiden sollten Sie doch lieber in die
Apotheke gehen. Da gibt es z.B. Kytta....“
Opa Sperling: „Kytta? Die mit der Gammelfleischwerbung? Soll ich dann
auch noch nackig Fahrrad fahren?“
no name: „Also gut, was haben Sie sich denn gedacht? Wollen Sie einen
Orientalen, einen Gourmand, einen Chypre oder sogar einen
Konzeptduft?“
Opa Sperling: „ Konzeptduft? Nee, ich will ein Rezept!“
no name: „ Dann brauchen wir Folgendes: Alkohol, Blüten, Kräuter,
Vanille, Holznoten, Zitrusfrüchte. Zur Durchblutung Kampher. Zur
Beruhigung Baldrian. Honig, Eigelb, Bier....“
Opa Sperling: „Baldrian? Da beamt meine Katze sich wieder weg. Alkohol
habe ich da 70% igen Rum. Da hoffe ich doch, daß mich keiner
flambieren will. Ich hänge mir ein Schild um: „Leicht
entflammbar!“. Ist das Ei und das Bier für die Haare? Dann kann
ich ja Plantur 39 weg schmeißen. Die paar Haare, die ich noch habe
werden davon immer ganz hart. Ich habe mal Poldi meinen Dackel damit
eingeschmiert. Der wollte dann sogar Brunhilde die Neufundländerin
decken. Aber ich habe ja im Frühjahr viele Blumen eingefroren.“
no name: „ Oh, das ist gut, die könnten wir ja vorsichtig
destillieren und schöne Absolues herstellen.“
Opa Sperling:“ Absolues? Nee bitte keine Schweinereien! Wegen was
Holzigem habe ich noch ein paar alte Bretter da. Ich habe mal was von
Amber gelesen. Soll Walkotze sein und sehr cremig. In unserem
Baggerteich leben keine Wale. Nur Karpfen, Rotfedern und Stichlinge.
Aber das sind ja Fische und denen ist selten schlecht.“
no name: „ Das ist doch alles sehr ökologisch und wenn Sie noch Strom
sparen wollen, quirlen wie noch Phosphor mit rein. Dann brauchen Sie
kein Licht mehr, weil Sie alleine leuchten.“
Je weiter der Nachmittag voran schritt, umso lustiger wurden die beiden
Herren. Schon weil sie reichlich dem Rum zusprachen. Immer neue
Zutaten wurden überlegt. Z.B: Knoblauch gegen Vampire.
Dann verabschiedete sich no name und nahm ein paar Ideen für einen
eigenen, neuen Duft mit und Opa Sperling will sich auf parfumo als
Autodidakt anmelden.