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Mokkas Blog
vor 8 Jahren - 25.09.2016
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Der wilde Osten - Samstag/Sonntag

Wir sind angekommen in der kleinsten Stadt Mecklenburg-Vorpommerns.

Kopfsteinpflaster empfing uns und eine beängstigend enge, ausgefahrene Kopfsteinpflasterstraße -nein: ein Wegelchen führte uns um die eine oder andere Ecke zum Ziel.

Durchgeschüttelt, müde und endlich da.

Naturcamping heißt: Campen in der Natur.

So wenig Eingriffe des Menschen wie möglich!

Schnell einige Abstriche gemacht, nach Inaugenscheinnahme der sanitären Anlagen, die ganz sicher noch aus DDR-Zeiten stammen, weitere.

Ein Campingclub älterer Camper mit ca. einem Dutzend Wohnwagen war an ihrem letzten Tag in Auflösung begriffen. Man baute ab und bereitete die Abfahrt am nächsten Morgen vor. Gleich nach Freiwerden wechselten wir auf einen besseren und sonnigen Stellplatz.

Ein Ehepaar der Truppe blieb gegenüber; er führte ein eifriges Schwätzchen mit uns, während wir Wagen und Vorzelt zum Gebrauch herrichteten. Sie campen seit 45 Jahren, er selbst ist Baujahr 1936 und aus irgendwo über Hamburg.

80 Jahre. Ich dachte nach. Das sind doch mal gute Aussichten …

Auf einem größeren Rundgang durchs Schilf begegneten uns noch zwei Touristen, einige Gänse und ein Igel. Im Ort angekommen liefen uns eineHandvoll anderer Menschen über den Weg. Kleine aufgerüschte Häuschen, Kopfsteinpflaster, ein Kramladen, zwei Friseurläden, ein grünes Rathaus,eingerahmt von zwei Minisupermärkte, einuelle-Shop. Auf dem Weg zum Minihafen ein Café, nur am Wochenende geöffnet.

Der Ort wirkt irgendwie vergessen, wie übrig geblieben. Ladenräume zu vermieten, saubere Häuschen, dazwischen spinnwebige Verlassenheit. Tristesse bei schönstem Sonnenschein.

Die Kirche erstaunlich groß und mit einer Ausstellung geöffnet.

Der Chef des Campinglokals wird gleich öffnen und für uns kochen.

Wahrscheinlich sind wir die letzten speisenden Gäste. Gegenüber reist in zwei Tagen ab.

Wir werden viel Ruhe haben.

Jetzt aber erst mal Hunger.

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