Möhrvieh

Möhrvieh

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Möhrvieh vor 18 Tagen 4 3
Das tapfere Schneiderlein
Man kennt es, man schlendert durch die Drogerie des Vertrauens - diesmal jene mit den zwei Buchstaben – bis in das hinterste Eck zum Parfumregal. Und da stehen sie, drei Flakons, prominent im Neuerscheinungs-Kästchen, als würden sie nur darauf warten, rezensiert zu werden. Und weil es noch nicht so viele Rezensionen auf Parfumo gibt und auf Youtube bislang nur spanische sowie russische Reviews zu finden sind, werde ich mal zum Anfang den Essential unter die Lupe nehmen. Denn wer weiß, wie lange die Hacketts noch im Regal stehen dürfen.

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Wer euch hier umgarnen möchte:
Zugegeben, die britische Modemarke Hackett London sagte mir bis dato noch nichts. Das liegt wohl daran, dass ich aus dem ländlichen Raum abstamme, wo man die Haute Couture des Designers Engelbert Strauss trägt. Aber zurück zu Hackett. Gegründet Anfang der 1980er Jahre, später übernommen vom Konzern Richemont, weiterverkauft an Pepe Jeans und eingliedert seit 2020 an die All We Wear Group mit Sitz in Madrid.

Produziert werden die Hackett-Parfums von Tailored Perfumes, was zwar wie eine englische Parfummanufaktur klingt, jedoch ein spanischer Konzern ist. Ein Auftragshersteller für andere Marken u.a. Rebook und auch für Pepe Jeans, mit Firmensitz in Madrid, Zufälle gibt’s. Als Parfumeur wird Tim Gage angegeben, aber laut anderen Seiten war auch ein Herr Christian Provenzano involviert.

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Kleider machen Flakons:
Was zunächst auffällt, ist die runde Form des Flakons. Auch wenn das Design für manche langweilig wirken könnte, hat es doch einen kleinen Hintergrund aus der Schneiderei. Laut Homepage ist die Sprühkappe einer traditionellen antiken Bobinenspule nachempfunden worden - soll noch jemand behaupten, bei Parfumo gibt es nichts zu lernen. Was mich aber mehr erfreut ist der Magnetverschluss, so ein kleines Detail ist eher selten in diesem Preissegment zu finden.

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Aus dem Nähkästchen:
Die Kopfnoten erscheinen plausibel, das Ganze startet anfangs würzig/pfeffrig. Auch die Ananas-Note kann man nicht abstreiten, diese sticht im Verlauf heraus und sorgt für Fruchtigkeit und Süße. Sobald diese verflogen ist, kommt eine Art Aftershave-Anlehnung. Später entwickelt sich der Duft in eine Richtung, die ich gerne mit „herb“ bezeichne. In wie weit das jetzt mit den Basisnoten Amber-Tonkabohne-Patchouli zu tun hat, kann ich leider nicht beantworten. Vielleicht hat es mit dem hier nicht angeführten Eichenmoos in den Duftnoten zu tun, welches jedoch bei den Inhaltsstoffen auf der Verpackung zu finden ist. Den wirklich Neugierigen fallen noch zwei Farbstoffe auf der Liste auf. Warum diese unbedingt rein mussten bleibt mir ein Rätsel, zumal der Flakon nicht durchsichtig, sondern blau getönt ist.

Apropos blau... nun könnte man vermuten, dass es sich hier aufgrund der Flakonfarbe um einen Aquaten, einen leichten Sommerfreshie oder Duschgelduft handelt. Aber da lasst euch mal keinen Bären aufbinden. Der Duft ist vielleicht für jene interessant, die mit dem Dior Sauvage „damals“ (also 2015 bei der Markteinführung) groß geworden sind und nun lieber eine erwachsene Fougere-Version davon hätten.




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Das Ende des roten Fadens:
Kann man es riskieren, 40 Euro für die 50 ml auszugeben? Ja, warum auch nicht? Aktuell sind ja die Lager in der Drogerie noch gut gefüllt. Ich fürchte aber, dass der Essential mit seinen zwei Kumpanen Absolute und Bespoke in ein bis zwei Jahren still und heimlich aus den Regalen verschwinden werden. Zumindest werden in österreichischen Filialen manche Parfums in diesem Preissegment ab einer gewissen Zeit nicht mehr nachgeliefert. Was irgendwie schade wäre. Denn gleichzeitig bleiben bekanntere Marken mit mehr oder weniger guten Ablegern weiterhin im Regal stehen. Aber das ist eine andere Geschichte.
3 Antworten
Möhrvieh vor 1 Jahr 4 2
7
Flakon
5
Sillage
5
Haltbarkeit
7
Duft
Inspektor Colabo ermittelt
Soso, welches Corpus Delicti haben wir diesmal? Ein neues Parfum in der Drogerie? Noch nie gehört von dieser Marke. Informationen darüber auf einer bekannten Videoplattform sowie auf diversen anderen Foren sind spärlich vorhanden. Tja, dann wird es wieder einmal Zeit, einen Bericht zu erstatten.




Unternehmen:
Nennt sich „COmmon“ (eng. „gemeinsam“) und „LABOratory“ (eng. „Labor“), was anfangs etwaige Assoziationen über synthetische Mixturen hervorruft. Jedoch wirbt der Hersteller damit, mit der Natur zu arbeiten und natürliche Extrakte zu verwenden. Und tatsächlich wird auf der Verpackung geworben, umweltbewusst zu produzieren. Kein Cellophan über den Karton, sehr vorbildlich. Sogar 90 % der Inhaltsstoffe sollen natürlich sein. Und die anderen 10 Prozent? Diese werden notgedrungen aus synthetischen Bestandteilen gewonnen, soviel steht schon mal auf der Homepage. Und Hand aufs Herz: Anders können gewisse Möglichkeiten in der Produktion auch nicht gewährleistet werden. Diese Ehrlichkeit darf gerne wohlwollend betrachtet werden. Es ist doch immer schön, wenn sich kleinere Independent-Dufthäuser in der Parfum-Branche trauen, mit guten Konzepten gegen die „Großen“ anzutreten. Wo ist denn diese Firma eigentlich beheimatet? Achso, da stehts: im polnischen Grudziądz... kommt mir bekannt vor, aber dazu später mehr.





Flakon:
Nörgler würden sich über das langweilige Design sicherlich die Nase rümpfen. Für alle anderen normalen Menschen wäre die kubische Form mit der Holzkappe ein Grund, das Ding in das Parfumregal zu stellen. Jedoch bitte ich euch, das Parfum nicht mit der Kappe aufheben, da diese doch leicht abgeht. Eventuell hängt dies auch mit der Hülse in der Kappe zusammen, die aus Plastik besteht. Naja, sei‘s drum.




Duft:
Unisex mit leichter Abbiegung in die maskuline Richtung. Als Hauptkategorien könnte die Einordnung „würzig-holzig“ mit Anleihen in das „Erdige“ durchaus passen, allerdings alles in einer leichten Variante. Eine kleine Unstimmigkeit ist mir bei den Duftnoten aufgefallen: Sowohl auf Parfumo als auch auf der Firmenhomepage sind die Noten Zedernholz aus dem Atlasgebirge in Marokko, Patchouli aus Indonesien, Kardamom aus Guatemala und Beifuß aus Marokko angegeben. Auf der Verpackung wurde der Beifuß weggelassen, dafür wird Guajakholz aus Paraguay gelistet. Ich kann allerdings keinen olfaktorischen Unterschied feststellen, ob nun die eine oder andere Zutat ausgetauscht wurde. Vielleicht schafft es jemand von euch Spürnasen. ;-)





Haltbarkeit/Sillage:
Hält auf meiner Haut zwischen 4 und 4,5 Stunden, auf der Kleidung etwas länger. Danach ist nichts mehr wahrzunehmen. Nachsprühen ist angesagt, was in dieser Preiskategorie (der Verkaufspreis liegt je nach Drogeriekette zwischen 10 bis 20 Euro) kein allzu großes Finanzrisiko darstellt.




Mariusz S. Szymula – das Imperium sprüht zurück:
Ich muss euch nun ein Geheimnis verraten: Colabo als Firma existiert nicht. Vielmehr handelt es sich um eine Marke, der wahre Produzent wird schon auf der Verpackung als LCC BRANDS Sp. z o.o. angegeben. Wer von euch mittels Routenplaner einer bekannten Suchmaschine den Firmensitz recherchiert, findet in Grudziądz die La Rive SA – ebenso ein Hersteller für Drogeriedüfte. Die jeweiligen Anschriften sind lediglich 1,9 km voneinander entfernt. Ein purer Zufall?

Laut Internetdaten des polnischen Firmenbuchs wurde die LCC BRANDS Sp. z o.o. (Sp. z o.o. = GmbH) erst am 26.3.2021 registriert. Das Organigramm offenbart Verbindungen zur La Rive SA (SA = AG), und mittendrin ein Herr Mariusz Stanislaw Szymula. Dieser ist von beiden Unternehmen jeweils der Vorstandsvorsitzende und auch im Vorstand anderer Unternehmen. Eine heiße Spur oder gar eine Verschwörung? Nun, höchstwahrscheinlich wollte man lediglich eine Abgrenzung von La Rive etablieren, deren Düfte von bekannten Parfums doch sehr stark „stark inspiriert“ wurden. Und mit Colabo will man eine umweltbewusste Zielgruppe erreichen.

So eine Vorgehensweise ist an sich nicht tragisch. Als anderes Beispiel im Parfumsektor darf ein Konzern namens Lifestyle Distribution GmbH aus Hamburg herhalten. Dieser vertreibt bekannte Marken wie Câline, Maddox & Mills oder Spirit Of etc. unter einem Dach. Doch genug Bildungsauftrag für heute, die nächste Recherche folgt bald wieder.
2 Antworten
Möhrvieh vor 1 Jahr 7 7
6
Flakon
7
Sillage
7
Haltbarkeit
7
Duft
Elternsprechtag
„Ah, guten Tag, Frau Tailor! Herr Tailor, Sie sind auch da, freut mich. Nehmen Sie doch beide Platz!“
„Vielen Dank, dass Sie sich heute noch Zeit für uns nehmen, Herr Professor.“
„Was hat denn der Junge diesmal angestellt?“
„Keine Zeit zu verlieren, richtig? Nun, ihr Sohn hat schon eine besondere Entwicklung durchgemacht.“
„Ja, unser Tom ist momentan in einer schwierigen Phase, stimmt’s Mausibärli?“
„Ja, Schnuckiputzi... also... wir haben ihn, wie letztes Jahr besprochen, in das Nachhilfe-Institut Luxess angemeldet. Ein renommiertes Unternehmen, schließlich gehen auch der Sohnemann der Bugattis und die Tochter der Esprits dorthin.“
„Richtig, und seitdem er sich in der Leistungsgruppe für Mittelmäßigkeit befindet, scheint er sich dort wohlzufühlen. Er könnte jedoch sein Potential für größere Ziele entfalten.“
„Wie meinen Sie das?“
„Sie reden von unserem Tom und nicht vom Hilfinger Tommy?“

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„Wir haben letztes Mal unseren Schülern die Aufgabe gestellt, einen Drogerieduft für unter 15 Euro mit der Flakongröße zu 30/50 ml zu erstellen. Dabei haben wir bei Tom gewisse kreative Veränderungen festgestellt. Aber sehen Sie sich doch den Flakon einmal an.“
„Oh nein, das sieht ja aus wie...“
„Wie das Noir Extreme, naja, so ähnlich, zumindest die Grundzüge.“
„Können Sie sich das erklären?“
„Wenn ich so darüber nachdenke, er steht nun neuerdings vor dem Spiegel und sagt zu sich, er möchte einmal eine große Marke wie sein Vorbild Tom Ford erschaffen.“
„Jeder braucht mal Ziele, ich selbst wollte mal...“

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„... Gut, wäre das zumindest besprochen, zum Duft selbst hätte ich noch Fragen. Tom hat mir noch die Liste der Inhaltsstoffe sowie die Duftbeschreibung überlassen. Aber riechen Sie mal selbst.“
„Oh, das riecht zu Beginn etwas harzig, gar nicht so zitrisch wie sonst immer. Haben Sie ihm dieses Öl zur Verfügung gestellt?“
„Ich bedauere. Aufgrund von Budgetkürzungen erhalten nur die besseren Schüler Zugang zu hochwertigen Duftölen. “
„Also wenn Sie mich fragen, hat der Junge dieses Harz von seinem Computer aus bestellt. Ich kenn mich da nicht so aus, für mich ist dieses Internet noch Neuland.“
„Soso, na wie dem auch sei. Nachdem die Kopfnote mal abgeklungen ist, wirkt der Duftverlauf von ihm wie gewohnt blumig und frisch. Da macht er nichts falsch und die Duftwolke wirkt auch nicht störend. Zu den aquatischen Noten hingegen wollte er keine genaueren Infos dazuschreiben.“
„Aber das muss er doch nicht, weil es nicht kennzeichnungspflichtig ist.“
„Richtig Schatz, unser braver Bub hält sich an die EU-Gesetze.“
„So soll‘s auch sein. Was mir nur aufgefallen ist, dass das Parfum nun länger auf der Haut hält.“

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„Hast du gehört? Unser Sohn wird immer besser. Aber ich ahne schon, irgendwas hat er wieder untergejubelt.“
„Na dann, schießen Sie mal los.“
„Nun, laut seinen Angaben hat er eine große Menge Benzyl Salicylate abgefüllt. Das wird sonst in der Kosmetikindustrie als UV-Filter und in Sonnenschutzmitteln verwendet. Und verbessert den Geruch auf der Haut. In Fachkreisen wird diese Duftnote jedenfalls auch Solar-Note genannt. Die hat seit den letzten Jahren etwas an Bedeutung gewonnen.“
„Na, ich hab zu ihm schon letzter Zeit gesagt, er sollte mal öfters raus an die frische Luft und Sonne tanken.“
„Und jetzt hat er den Sonnenbank-Flavour - wie das Lied von diesem Berliner Rapper, wie hieß der doch gleich, ach egal...“

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„Aber, was heißt das für Tom?“
„Nun, wenn er so weitermacht, können seine Kreationen nicht nur als Geheimtipps dienen, sondern auch mehr Leute begeistern. Eventuell sollte er sich in den Kurs für Aromatic-Fougère anmelden oder mit seinem Elemiharz weitere Düfte entwickeln.“
„Wir lassen ihn mal seine Freude mit den Duschgel-Parfums. Er hat daheim von blauen französischen Parfums gefaselt, vielleicht wird’s etwas.“
„Ich sehe schon, nächstes Jahr werden wir uns wieder sehen, Professor Morillas“
7 Antworten
Möhrvieh vor 1 Jahr 3
5
Sillage
5
Haltbarkeit
7
Duft
Die Blume aus dem Gemeindebau
Eigentlich wollte ich es kurz gestalten. Naja, ihr wisst schon, Tom Tailor. An sich passable Düfte, Haltbarkeit und Sillage könnten jedoch besser sein. Aber für das Preissegment ganz gut. Viel Spaß beim Probieren, bis zum nächsten Mal.

Aber so einfach ist es dann doch nicht. Zumal „be natural“ hier ein Dasein als Mauerblümchen fristet. Nicht einmal auf der Homepage des Tom Tailor Shops gibt es einen blümeranten Werbetext. Seltsam, aber sehen wir uns das Ding mal genauer an.


Aufmachung:
Bei der Verpackung gibt es schon einmal ein Sichtfenster, wo der Flakon frei präsentiert wird. Auffallend ist dabei ein kleiner „Halsschmuck“ mit dem Unternehmenslogo, der um den Sprühkopf hängt. Nachdem es dieses Accessoire auch bei der Damen-Version gibt, können beide im Partnerlook damit abhängen – welch ein Wortwitz. Auf der Verpackung rühmt man sich u.a. mit der veganen Formel, dem zur Hälfte recycelten Glas und dass der Karton Co2-kompensiert produziert ist. Wer also die Verpackung nicht mehr benötigt, darf diese getrost in den Holzofen werfen und sich ohne schlechten Gewissens an der Biomasse erfreuen. Aber bitte davor die Plastikhülle rechtmäßig trennen... hä, welches Plastik? Richtig, hier gibt es kein Cellophan, auch nicht bei den anderen Tom-Tailor-Parfums. Das darf man schon mal lobend erwähnen.


Duft:
Dieser beginnt gleich mal zitrisch/fruchtig und wird später etwas blumig/süßlicher. Wahrscheinlich durch das Geraniol, welches die Duftnote Rosengeranie... Verzeihung, ägyptische Rosengeranie, oder Geranienöl Ägypten darstellen soll. Am Ende wird’s nicht mehr so spektakulär, da der Verlauf weitgehend geradlinig bleibt. Generell würde ich dieses Parfum eher als Unisex einstufen. Wer eventuell eine stärkere Alternative mit mehr Minze zu Beginn und einem holzigeren Abschluss hätte, kann zu "Midnight for him" von Adopt greifen.


Einsetzbarkeit:
Selbstverständlich kann man „Be natural“ im Winter tragen, egal ob beim Klagenfurter Christkindlmarkt oder am Dresdner Striezelmarkt. Wird aber niemand so richtig bemerken, da die Stärken doch bei höheren Temperaturen liegen. Selbst im Hochsommer braucht keiner die Befürchtung haben, sich damit zu „oversprayen“. Nach fünf Stunden ist Schluss, zumindest auf meiner Haut. Durch einen vollen Arbeitstag kommt man durch, wer sich in der Früh und danach in der Mittagszeit einsprüht.


Fazit:
Tom Tailor ist ja nicht so bekannt, ein 1980er-Powerhouse zu sein, dessen Duftausstrahlungen gegen die Genfer Konvention verstoßen. Wer sich hingegen nach Frühlingsgefühlen aus der Drogerie herbeisehnt, dürfte damit eher positiv auffallen.
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Möhrvieh vor 1 Jahr 3 2
6
Flakon
6
Sillage
6
Haltbarkeit
6.5
Duft
Quo vadis, Jacques?
Passend zum Parfumnamen führt unsere Duftreise heute in das polnische Städtchen Grudziadz, wo wir mehr über Viaggio Uomo rausfinden wollen. Man darf gespannt sein, was uns erwartet, immerhin... Wie? Das ist nicht gar nicht das Unternehmen Jacques Battini? Ach, das ist die La Rive S.A.? Oh... auf die Autobahn DK 16? ca. 73 km weiter östlich. Alles klar. Vielen Dank!

[Eine Stunde und 10 min später in Ilawa]

Nun geht die Recherche weiter, denn mehr Infos sind bisher nicht zu finden. Einzig und allein auf Youtube gibt es einen Kanal namens Pachnący Vlog, der dieses Parfum beschreibt. Dazu aber etwas später.

Die Marke:
Jacques Battini – das klingt geradezu nach einem französisch-italienischen Modedesigner. In Wahrheit handelt es sich jedoch um einen Markennamen, aber solche betriebswirtschaftliche Kunstfiguren kennt man schon von Bruno Banani oder Tom Tailor.

Zu den Äußerlichkeiten:
Der Flakon könnte aufgrund des Designs glatt als „Bleu de Jacques“ oder „Battini Azzuro“ durchgehen. Selbst die Verpackung wirkt so, als würde diese von einem Versace-Duft abstammen. Bei der Handhabung hat man irgendwie das Gefühl, dass der Sprühkopf auf Sparprogramm eingestellt ist. Ist auch verständlich, bei dem Preis für standardmäßig 100 ml muss irgendwo auf die Kosten geachtet werden.

Der Duft:
Viaggio Uomo – wer denkt nicht an Italien oder allgemein an ein mediterranes Flair? Eben.
Jedoch sollte man etwas hier etwas skeptisch werden, wenn die Duftkategorie zwar als „würzig-orientalisch“ eingestuft wird, die Duftpyramide aber zu Beginn frische und aquatische Noten beinhaltet. Bei solch einem Best-Of-Allerlei wird es schwer, eine olfaktorische Wendung hinzubekommen.

Na, aber wie oder nach was riecht denn das Parfum? Jedenfalls nicht wie ein Duschgel. Zwar anfangs zitrisch (aber nicht wie Klostein/WC-Spray) und im späteren Verlauf etwa wie eine Hautcreme. Bei der Kommentarsektion des obig genannten Youtube-Kanals wird eine Ähnlichkeit zu Nivea attestiert. Wenn man einmal diese Assoziation im Kopf hat, bekommt man diese schwer wieder raus. Wer eventuell hofft, ein „polska prada człowiek” (polnisches Prada L’ Homme) zu bekommen, könnte enttäuscht werden.

Performance:
Hält so fünf bis sechs Stunden an. Hat zwar nicht den ultimativen Beast-Mode aktiviert, umgekehrt ist es auch kein Reinfall. Jedenfalls fällt man nicht unangenehm auf. Außer, jemand von euch dieselt sich im Sommer mit dem Duft ein. Aber so für Frühling und Herbst-Temperaturen geht es in Ordnung, für den Winter hingegen wäre laut einigen Parfumos das Selection (auch von Battini= die bessere Wahl.

Fazit:
Also, Augen auf beim Blindkauf - gilt zwar für teurere Parfums, aber bei einem Preis zwischen 6,49 und 8,99 Euro in der Drogerie kann man nicht viel falsch machen. Nun soll unsere Reise mit Viaggio hier enden. Es geht wieder zurück auf die Autobahn DK 16 in Richtung La Rive. Die haben übrigens heuer ihr 20-jähriges Firmenjubiläum, man darf gespannt sein, was uns dort erwartet...
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