Persis2014
Persis2014s Blog
vor 7 Jahren - 17.08.2017
9 6

Olfaktorische Krise und Wylde Ivy

Klinisch anziehend abstoßend, oder was denn jetzt? Ich hab bei einem kleinen speziellen Wanderpaket mitgemacht vom guten Fluxit und wollte mich schon seit über einer Woche an die Bewertung und Beschreibung der Düfte begeben, aber irgendetwas scheint mir hier nicht zu gelingen.


Von den 5 Düften der Wylde Ivy masculinen Düften habe ich schließlich in ihrer Ausprägung sehr unterschiedlich eine klinische Note festgestellt. Sie changieren bei mir ganz schön. Wenn ich sie auf einen neutralen Träger sprühe, lassen sie sich noch kurz in ihre Einzelheiten aufschlüsseln - jedenfalls beim ersten Test. Auf meiner Haut erscheinen sie jedoch nur noch wie ein Bouquet an reinigenden Substanzen. Clean, durchdringend, fast scharf, selbst wenn sie mit Vanille, Amber und Tonka komponiert wurden, keine Weichheit auf meiner Haut, vielleicht kommt etwas Süße durch, aber immer in Begleitung dieser sauber-reizenden Ausrichtung. In der Summe haben sie mich dadurch schließlich alle nicht sonderlich überzeugt. Nicht etwa, weil es Düfte für Herren seien, sondern weil sie meiner Nase nicht behagen und sich mit meiner Haut nicht so vertragen. Voll unfair.

Es will mir noch nicht einmal gelingen, einzelne Komponenten zu entdecken. Ist es eine Phase?

Ich habe das seit längerem, dass meine einstigen Dauerlieblinge mir fad erscheinen, obwohl ich sonst so hingerissen war. Das mir Parfums gar keine Freude mehr bereiten, fast nerven, auch nicht das Entdecken solcher. Neue Düfte wecken zunächst mein Interesse und beim zweiten Schnuppern erscheinen sie mir wie fremd und fast ablehnend, ihr Herz zu offenbaren. Ich stecke wohl in einer echten Duftkrise . Zuerst hatte ich es auf den Stress geschoben, jedoch nach längerem Urlaub und entspannter Phase erhoffte ich, dass sich das legt.; dass ich Düfte wieder richtig wahrnehmen kann, in ihrer Entwicklung, ihrer Vielfältigkeit. Mein olfaktorischer Kanal erscheint wie betäubt. Ich rieche, aber rieche doch nicht. Ich nehme schlechte Gerüche zu stark wahr, gute fast gar nicht. Die traumhaft duften Gartenheckenrose, die sonst für mich Meterentfernt eine Wonne an Duft war, da kann ich die Nase versenken und rieche es dennoch kaum. Eigene Parfums mag ich nicht den ganzen Tag an mir haben.

Das ist seit Monaten so. Kennt das jemand? Ich kann gar nichts recht bewerten, kennenlernen, beschreiben und bin immerzu enttäuscht.

Aus meinem Versuch, einen Duft auszuwählen und zu beschreiben ist nun dieser elende Blogeintrag geworden. Gehört vielleicht zum Leben eines parfumos auch dazu. Statt zu schwärmen, zu analysieren und eine Explosion an Wunsch, Gier und Verzückung zu erleben oder aber wenigstens verreißen zu können, nun diese dunkelgraue Wolke. Bitte, kann die mal jemand wegpusten?

9 Antworten

Weitere Artikel von Persis2014