Minentreten #12 - Hotzenplotzens Chameleon
Hintergrund: Parfumos schicken mir Proben zu, ich teste dann ohne jegliches Wissen die gesendeten Parfums und beschreibe meine Resonanz - die eines ungeübten Dilettanten.
Erster Eindruck: Hurra, endlich hab ich ihn gefunden. Den Signatureduft vom Räuber Hotzenplotz. Zweiter Eindruck:
Er kommt krautig, balsamisch, leicht scharf daher, erinnert an frischen, leicht bitteren Giersch und Maggikraut. Dabei ist aber auch was süssliches und blumiges im Hintergrund. Vielleicht noch etwas Saures, ein bisserl Medizin und auf jeden Fall Hölzer mit Schnaps. Also eigentlich fast alles, was die Palette möglicher Ingredienzen zu bieten haben könnte. Kann ich ja fast von Glück sprechen, dass man sich Puffreis oder Salzhering verkniffen hat.
Interessant, wenn ich mir versuche vorzustellen, wer so einen Duft trägt, dann denke ich unwillkürlich an eine Landschaft und so gar nicht an eine Person. Karge, schroffe Felsen, eingebettet in ein Meer aus grünem Gewächs. Plötzlich ist es schon wieder süß wie Honig - also so ein richtiges Chameleon unter den Parfums. Würde jetzt eigentlich gerne meine kleine Spezialistin (5) um ihre fachkundige Meinung fragen, habe aber den Kakao links- statt rechtsrum umgerührt und werde vorerst grimmig ignoriert. Ein anderes Mal vielleicht. Dabei könnte der Duft so gut zu ihr passen!
Auflösung: "irgendwie fast alles drin" könnte man bei Bohea Bohème fast sagen, wenn man sich die Duftpyramide anschaut. Grüne Vielfalt! Vielen lieben Dank an Olfaktoria für die außergewöhnliche Probe!
Schraubverschlüsse etc. öffnen sich in aller Regel entgegen dem Uhrzeigersinn, so wird es auch mit dem Duftherz deiner Spezialistin sein, insofern schon ein folgenreicher Schnitzer das mit dem verkehrt eingerührten Kakao. (Der Genitiv-Apostroph im Titel hätte auch nicht unbedingt sein müssen, eeeegal.) 😳
Vielleicht kannst du sie mit einem Belohnungsgummibären pro Expertise erweichen? Oder einer ganzen Tüte. 🙈
😁