PinkOrchid

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PinkOrchid vor 3 Jahren 21 6
Magie
Hypnotic Poison ist der Duft, der mich am meisten von allen überrascht hat.

Eigentlich hatte ich überhaupt kein Verlangen danach, ihn zu testen. Es handelte sich hierbei wohl um ein astreines Vorurteil – hatte ich doch vor über zwanzig Jahren mal einen Flakon # Tendre Poison geschenkt bekommen, dessen Duft ich (sorry!) einfach grauenvoll fand. Getragen habe ich ihn trotzdem ein paar Mal, weil ich die Person nicht enttäuschen wollte. Jedenfalls habe ich danach gleich ALLE Poisons gemieden wie der Teufel das Weihwasser, da ich befürchtete, die riechen alle so.

Weil ich aber ein Verpackungsopfer bin (ist dieser knallrote Liebesapfel nicht einfach entzückend?) und mir neulich zufällig ein Miniflakon über den Weg lief, habe ich halt auch mal dran geschnuppert Wo er schon mal da war, nicht wahr.

Oh … hmm … soo übel ist der ja nun nicht … ob ich mal auf der Haut … na gut, okay, im Notfall schrubb ichs schnell wieder ab.
Was soll ich sagen - es war um mich geschehen, von der ersten Sekunde an. Innerhalb von Tagen zog ein richtiger Flakon bei mir ein.

Meine Empfindungen zum Duft ...süß, warm, blütencremig und mit einer ganz eigenen, zarten Würze (leider nicht sehr lange), hinter der ich den Piment vermute.
Feine Anklänge von Aprikose, Pflaume und edlen Blüten, eingebettet in eine Umarmung aus Kokosnuss, Mandel und Vanille. So schön, so opulent und betörend, und trotzdem elegant und extravagant und so harmonisch in seiner Komposition, daß ich ganz überwältigt bin.
Der Name ist Programm. Hypnotisierendes Gift. Man möchte ihn immer tragen, sich hineinkuscheln, sich von diesem süßen Gift verführen und verzaubern lassen. Für mich eine ganz neue große Liebe, die mich sicher lange begleiten wird.

Mein Fazit - Vorurteile sind per se dumm. Doch trotzdem ich nicht frei davon bin, gebe ich mir (seither noch mehr) Mühe, den Dingen offen und unvoreingenommen gegenüberzutreten.
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PinkOrchid vor 3 Jahren 20 5
Edles Mandelwölkchen
Ich bin Sternzeichen Zwilling. Vielfältig interessiert, sprunghaft, kreativ, manchmal hüh, manchmal hott. Und neugierig, ja. Diese Neugierde ist es auch, die mir hier nochmal zum Verhängnis werden wird. Entsprechend meiner Natur habe ich viele unterschiedliche Duft-Lieben. Aber mit Zutaten wie Mandel, Vanille, Tonka etc. kriegt man mich eigentlich immer, und dank der lieben @Calypso kam ich neulich zu einer Abfüllung von Infusion d'Amande.

Ich bin gerne mal schnell verliebt, Und manchmal ist es mit der Liebe auch schnell wieder vorbei. Aber hier war der erste Sprüher aufs Handgelenk so wie eine satt ins Schloß fallende Tür. Es passte einfach. Sofort.

Gleich beim Sprühen erreicht ein wunderbarer, zarter Duft nach mit Amaretto betupften Mandeln meine Nase … wie ein warmes, ofenfrisches Marzipantörtchen in einer dieser kleinen, exklusiven Bäckereien in New York oder Paris. Fluffig und weich und so köstlich.

Dabei ist der Duft keineswegs eindimensional. Im Verlauf der nächsten dreißig Minuten gesellt sich zur Mandel ein pudrig-süßer, vanilliger, wunderbar cremiger und zarter Blütenschleier, der mich umschmeichelt und umgarnt (ist das neben Tonka der Heliotrop, der, wie ich nachgelesen habe, auch Vanilleblume genannt wird?).
Im weiteren Verlauf kann ich auch den Sternanis riechen, aber nicht prominent, sondern ganz leicht und lieblich und eher hintergründig und ganz und gar passend.
Der Ausklang ist ebenso wie der ganze Duft - ein zartes und sanftes, langsames Verwehen.

Der Duft eignet sich aufgrund seiner Bestandteile vielleicht nicht für alle Gelegenheiten dieser Erde (tut das überhaupt ein Duft?), dennoch empfinde ich die Komposition als elegant und raffiniert.

Ein Duft, der mich schwerelos umarmt und einhüllt, und der so tröstlich und beruhigend wirkt, daß ich ihn die letzten Nächte sogar zum Schlafen getragen habe.

Die Sillage ist zwar nicht direkt hautnah, aber doch eher intim, würde ich sagen. Sicher nicht raumgreifend.
Die Haltbarkeit ist mit drei bis vier Stunden nicht überwältigend, aber absolut passend zum Charakter dieses schönen Dufts.
Der blassblaue Flakon ist in Form und Farbe unprätentiös und edel und unterstreicht die Zartheit seines Inhalts.
Er wird bald bei mir einziehen, keine Frage.
5 Antworten
PinkOrchid vor 3 Jahren 12 3
Candy as Candy can
Ich weiß garnicht, warum ich ausgerechnet diesen Duft als meine erste Rezension hier ausgewählt habe. Vielleicht, weil er so einsam ohne jegliche Rezension da rumstand?

Laut Hersteller beinhaltet das (der?) Extrait Orangenöl und Mimosen-,Tuberosen- und Vanille-Absolue. Alles davon kann man erschnuppern und ergibt den schönsten Zuckerwatteduft der Welt. Stellt euch vor, ihr steht im Kino am Snack-Tresen (also, damals, als man noch einfach so ins Kino gehen konnte) und es rotiert gerade eine Riesenmenge ganz frisches, goldbraunes, warmes, leckeres Popcorn in der Maschine. Genau so. Süß und weich und warm und Tutu-puschelig. Ein zuckerwattig-rosa Mädchentraum, wie er im Buche steht.

Das erste, was ich damals von der Marke gekauft habe, war die Cotton Candy Haarcreme. Ich liebe die. Also die Creme und den Duft. Vor allem den Duft. Als dann irgendwann bekannt wurde, daß die Firma schließt, erwachte die Panikratte schlagartig und verleitete mich dazu, weils keine Creme mehr gab, das Parfum zu kaufen. Ohne den Duft wäre mein Leben sinnlos, das fühlte ich.
Gedanken darüber, ob ich diesen Duft tatsächlich als Parfum tragen wollen würde, habe ich mir nicht gemacht. Ich denke, das können die meisten hier problemlos nachvollziehen – wenn etwas Geliebtes Gefahr läuft, bald nicht mehr im Handel zu sein, spielen solcherlei Erwägungen bestenfalls eine untergeordnete Rolle.

Die Orange ist im Opening deutlich zu riechen, allerdings nicht dominant. Nein, von Beginn an ist sie in Gleichgewicht und Symbiose mit einer warmen, blütig-vanilligen Note, die nach zwanzig, dreißig Minuten etwas in den Vordergrund rückt.
Verändern tut sich der Duft ansonsten im Verlauf nicht großartig - zum Ende hin, wenn er beginnt, abzuklingen, nimmt man vor allem warme, immer noch süße Vanille wahr.

Die Sillage ist auf einer Skala von 1-10 ungefähr… äh, 12? Man muß also wirklich mit mikroskopischen Dosierungen arbeiten (ein halber Sprüher, oder den Flakon kurz anfassen reicht durchaus), wenn man nicht riskieren will, daß das halbe Büro ins Zuckerkoma fällt oder der Hauskater einem ein Kruzifix entgegenhält, wenn man ihm zu nahe kommt.
Die Haltbarkeit mühelos 12 Stunden auf Haut. Auf Kleidung riecht man den Duft auch noch nach einer Woche.

Würde ich den Duft nun also als Parfum verwenden? Nein, eher nicht. Ich stehe durchaus (jedenfalls wenn ich in Stimmung bin) auf gourmandige, süße Düfte, aber das hier ist doch sowas wie ein Overkill. Als Parfum wohlgemerkt.

Nichtsdestotrotz wird dieser Cotton Candy Duft von mir sehr geschätzt und geliebt. Ich bin froh, ihn zu haben, und auch um die Geld-Ausgabe tut es mir keine Sekunde leid.
Ich schnuppere manchmal am Flakon, denke „oooh, wie schön das ist“ und stelle ihn liebevoll wieder auf seinen Platz in der Vitrine. Bis zum nächsten Mal.
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