Poesiefanny
Poesiefannys Blog
vor 2 Jahren - 07.04.2022
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DIE Schönheit, mal weiblich betrachtet

Gestern habe ich mir einen kleinen Flakon BEAUTY von Calvin Klein zugelegt, weil er für mein Empfinden das enthält, was er im Titel trägt. Er lässt mich feminin strahlen, warm, weich und weiblich. Natürlich lese ich bei einem Parfumkauf die Zusammensetzung und die Rezensionen hier und blieb gleich bei einer Stelle hängen, die Scentimeter vor gut einem halben Jahr über Beauty schrieb: " Wie ein Tag, an dem man zum ersten Mal wieder eine Lederjacke trägt, und sich ein bisschen schick macht, aber nicht so schick, so dass man trotz all der nervigen patriarchalem Zuschreibungen, die der Weiblichkeit anhaften, noch ernstgenommen wird. Irgendwie geht es in allen Bildern, die mir zu diesem Duft einfallen, um Verschalungen; Zartheit in Lederjacke, warme Kleiderhüllen, die vor der frischen kühlen Luft schützen." Das ist gut geschildert - ich guckte gleich mal nach, ob sich hinter dem coolen Scentimeter Männlein oder Weiblein verbergen mochte?

Eine Lady, wie anzunehmen war ... und in mir muckte etwas auf. Beauty strahlt für mich eine zutiefst weibliche Duftaura aus... geradezu glamourös, dennoch sehr weich und warm. Auch der schwere, abgerundete und wertige Glasflakon mit seinem golden venusisch scheinenden Inhalt wirkt so. Alles stimmig!

Vorher war sein Design silbern- weiß, das käme in meinen Augen männlicher rüber. Aus irgendeinem Grund wurde das geändert. ...

... "nicht so schick ??" ... "so daß man noch ernstgenommen wird." ?!!

Nun, warum machen wir Ladies uns nicht einfach so schick wie wir wollen? Leger schick, klassisch elegant, zickig und tussig schnieke, kitschig fiffi-esk? Kitschschik - neues Wort?! Lässig holzfällerhaft mit Fleecekaro, verwuscheltem Lockenkopf oder urban Dschunglestyle mit Leomuster und engen Kurvenleggins?

In Deutschland habe ich jahrelang jene stolze Eleganz der mediterranen Länder vermisst. Durch den höheren Anteil auch orientalischer wie asiatischer Einwanderer legen wir jetzt wieder mehr Wert auf perfekt geschminkte Gesichter, toll geformte Augenbrauen, mehr Parfum und gutsitzende Frisuren - ich sehe es jeden Tag beim Pendeln in den Öffis. Auch Russinnen und Osteuropäerinnen schminken sich gerne bunt und mit viel Puder - und tragen  eine wieder andere, eigene Eleganz golddurchwirkter Stepptaschen, hochhackiger Stiefel und winterlicher Fellmäntel/Daunenmode herein.

Wichtig ist doch, überhaupt eine eigene Eleganz zu entwickeln und zu performen ... stolz zu sein auf den Unterschied. Zu zeigen, daß wir gerne Frauen sind  - was die Männer erfreut goutieren und ernstnehmen werden, sobald wir uns selber in dieser Rolle ernstnehmen. Wozu sind wir es denn, wenn wir nur noch "unseren Mann stehen müssen", um durchzukommen und die Kinder großzuziehen ?!!

Nerdig in Birkenstocklatschen, praktischer Kurzhaarfrisur und akademischer Blässe herumzuschlurfen und dabei Titel anzuhäufen, mag ganz niedlich sein, ebenfalls Respekt und finanzielle Unabhängigkeit bringen ... aber entfaltet sich dabei noch etwas Opulentes und Lebensfrohes ? Bleibt nicht ein schöner Teil unseres Lebens auf der Strecke, wenn wir mit unseren Reizen geizen anstatt fröhlich damit zu spielen ? Haben wir unser inneres Kind verkümmern lassen, das mal übermütig und experimentell unterwegs war ?

Also, traut Euch und holt Euren Glamour hervor. Haut etwas von Eurem Ersparten für puren Luxus auf den Kopf und überrascht Euren Gefährten mit ein paar neuen Looks. Ihr werdet schon merken, was er davon hält ... vermutlich macht es ihm Spaß, bisher versteckte Seiten an Euch ganz neu kennenzulernen. Ihr könnt Euch ja mit ihm in einer Cocktailbar verabreden und wirklich so tun, als würdet Ihr Euch ganz neu kennnlernen. Dann kann er sich mal wieder so richtig ins Zeug legen und Mühe geben ... Das bringt bestimmt Schwung in so ziemlich JEDE Beziehung ;-)

Spaßige Grüße,

Fanny - DIE Paarvermittlungsagentur ;-)

P.S. Nun setz ich noch einen drauf: Habe neulich einen unaufgeregt heiteren Doris Day Film gesehen und ertappte mich dabei, das bequeme Leben dieser Tussi tatsächlich zu beneiden! Nachdem ich nerdig studiert, nebenher gejobbt und nach dem Abschluss übergangslos immer Vollzeit gearbeitet habe.

Aber jetzt hör ich auf zu schreiben, sonst kommt sicher gleich irgendeine Gleichstellungsbeauftragte mit einer Keule um's Eck & bezichtigt mich, alle Anstrengungen meiner Leidensgenossinnen seit den Fünfzigerjahren des letzten Jahrhunderts mit Verve wieder zunichte zu machen.

Kicher ...

Aktualisiert am 07.04.2022 - 11:19 Uhr
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