Sniffsniff

Sniffsniff

Rezensionen
Filtern & sortieren
21 - 21 von 21
Sniffsniff vor 4 Jahren 32 6
8
Flakon
8
Sillage
8
Haltbarkeit
7.5
Duft
Rabimmel, Rabammel - Rabanne!
Ich bin recht frisch der Parfumsucht verfallen und so liegt es auf der Hand, dass ich mich erst peu a peu durch das Mainstream-Duftmeer schnüffeln muss, um nach und nach einen bescheidenen Erfahrungsschatz aufzubauen, der mich die Duftkommentare bei Parfumo verstehen lässt und mir erlaubt, im Rahmen meiner begrenzten Möglichkeiten meinen kleinen Anteil zum Diskurs beizutragen.
Der erste Paco Rabanne in meiner Nase war Lady Million, welcher es nicht vom Papier auf meine Haut schaffte. Zu aufgedonnert, zu "Pailettenmini im Club". Olympea las sich bezüglich der Duftpyramide und meines olfaktorischen Beuteschemas ganz interessant. Auf's Papier gesprüht, inhaliert und für ganz nett befunden. Mein spontaner Kommentar: "Damit tut man zumindest niemandem weh." Die Frau in Türkis musste ein wenig grinsen. Drei Wochen später hielt ich auf dem Heimweg nach der Arbeit bei unserem kuhdörflichen Drogeriemarkt mit Zentaur und hatte akuten Belohnungsbedarf. Der Herr in Weiß, der mir den Parfumtresen aufschloss, wirkte anfangs etwas verunsichert, machte sich jedoch gleich dienstbeflissen ans Werk und sprühte geduldig einen Duftwunsch nach dem anderen auf's Kärtchen. Nachdem ich nach dem Testen von Angel sehr erschrocken bis angewidert ausgesehen haben muss, griff er unter den Tresen und hielt mir mit betroffenem Blick ein kleines Döschen mit Kaffeebohnen unter die Nase. Chapeau! Es wollte mich so recht kein Duft überzeugen und so landete ich wieder bei Herrn Rabannes griechischen Anklängen. Im Angesicht von Angel konnte die Dufterfahrung nur besser ausfallen. Moment. Olympea Intense. Das ist doch etwas anders aufgebaut als Olympea? Der Herr in Weiß hob verlegen die Schultern. Ab auf den Tester und in die Nase. Hallöchen. Diese freundliche Beliebigkeit, die mich bei Olympea von einer weiteren Beschäftigung mit dem Duft abgehalten hatte, war Olympea Intense völlig fremd. Der Duft ist voluminös, harmonisch, süß und dabei sehr warm und weich. Ich rieche in der Kopfnote deutlich den weißen Pfeffer heraus, der Olympea Intense eine gewisse kantige Würzigkeit verleiht. Dann kommt das salzige Element der Vanille hinzu, das bei mir mit den anderen Komponenten zu einem wunderbar milden Salzkaramellbonbon verschmilzt und den Duft für mich zu einem Traumgourmand par excellence werden lässt. Intensiv und doch zart. Süß, aber keinesfalls klebrig. Die blumigen Noten nehme ich weniger stark (bis kaum) wahr. Ambra und Zeder sind fein abgestimmt und sorgen für einen harmonischen Ausklang, der weiterhin von diesem himmlisch leckeren Karamellbonbon getragen wird. Es ist natürlich kein oller Werthers, sondern ein handgerollter Bonbon aus einer kleinen bretonischen Bonbonmanufaktur.
Die Sillage ist schon nicht von schlechten Eltern, so ist Zurückhaltung bei der Dosierung gefragt. Die Haltbarkeit liegt bei mir bei ca. sechs Stunden.
Und so begab es sich, dass der Paco und ich doch noch unseren Frieden schlossen.
6 Antworten
21 - 21 von 21