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vor 10 Jahren - 10.10.2014
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Ganz verzweifelt....

Ich mag eigentlich nicht mehr als 4 Parfums besitzen, für jede Jahreszeit eine. Warum? Aus einem ganz praktischen Grund. Ich mag Signaturduft und keinen Duftsalat. Ich möchte mir nicht jeden Tag Gedanken machen müssen, ob mein Mantel immernoch nach dem Duft von gestern riecht. Insbesondere im Winter mag ich es nicht, wenn all meine Pullis verschiedene Düfte tragen, und die Schals!

Aber nun habe ich Perfumo kennengelernt und meine Nase hat eine enorme Schulung hinter sich. Wo ich früher über einen einzigen Duft über mehere Jahre hinweg verzückt sein konnte, ohne auch nur einen Gedanken daran zu verschwenden, eine Alternative in Betracht zu ziehen, verfügt meine Nase nun über Erinnerungsvermögen und zieht Vergleiche und ist schnell gelangweilt. Immer anspruchvoller wird das Näschen, möchte tiefere Vielfalt und verlangt Rafinesse und liebt überraschende oflaktorische Momente. Immer fordernder verlangt sie nach neuen Höhenpunkten und die Neugierde wird unerträglich, wenn man an Parfumcounter vorbeigeht.

Maiglöckchen Soliflor von Harry Lehmann, welch einTraum. Endlich habe ich DAS Maiglöckchen gefunden. Aber schon bilden sich imaginär neue Zusammensetzungen: Maiglöckchen mit Sandelholz, weißer Moschus, mit etwas Jasmin und Neroli und ein Hauch Zeder? schlägt die Nase vor.

Goumanddüfte von mir gemieden wie der Teufel das Weihwasser, bis zu dem Moment, in der ich Flowerbomb aufsprühe und meine erste Liebe zu den Gourmanddüften aufkeimt.

Grüne Noten von mir früher als Kopfschmerzquelle gemieden, in bestimmten Konstellationen eine absolute Wohltat.

Nichtsdestotrotz, wird die Nase schärfer, wenn es speziell darum geht, was bei mir "funktioniert" und was nicht. Ich lerne, dass Düfte an sich sehr schön sind, dass dennoch die persönlichen Preferenzen bleiben, so ähnlich wie die Farben, bestimmte Mode/ Kleidungsstil, die einem steht oder auch nicht.

Ich lerne zu unterscheiden, was bei mir in sich stimmig ist und welcher Duft positive Resonanzen in mir und bei anderen hervorrufen und welche Düfte zwar an sich großartig, aber bei mir einfach nicht funltionieren.

Ich übe mich in eiserner Disziplin, nicht noch mehr Düfte zu kaufen, bis die aufgebraucht sind, die ich habe. Aber mittlerweile sind es keine vorsichtigen Spritzer mehr sondern ein Besprühen eines Kornfeldes. Ich muss mich ermahnen ein paar Duftfastentage einzulegen, damit die Freude groß bleibt, damit die Nase nicht abstumpft. Diese Tage sind fast schlimmer als "wirkliche" Fastentage. Alles erscheint so fad. Aber umso intensiver ist die oflaktorische Freude danach.

Kurzum, ich lerne mich durch die Düfte besser kennen. Das ist Perfumo.

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