StenLaurel
StenLaurels Blog
vor 2 Monaten - 08.03.2024
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Von Hühnern, Anis und einer neuen Duftrichtung

Hühner. Mein Mensch hat Hühner. Weiss auch nicht, was in ihn gefahren ist. Grosse gefiederte Dinosaurier. Wussten Sie, dass Hühner eigentlich Dinosaurier sind? Dinosaurier in klein. Und mit Federn. Dinosaurier mit Federn. Die machen einem das Leben nicht leicht. Theoretisch sind sie eingesperrt. So wie in Jurassic Parc. Nur nicht so hoch der Zaun und ohne Strom. Deshalb fliegen sie einfach rüber. Über den Zaun, raus aus dem Gehege. Und dann stehen sie vor einem, da kommt man nicht einfach dran vorbei. Da muss man sich flach machen und losrennen. Und man muss ja vorbei. Zum Beispiel, weil man mal muss. Oder WhatsApp lesen. Am Baum, am Gehege, da gibts mehrere Gruppen. Kann man auch verbinden. Also Pullern und WhatsApp lesen.

Heute bin ich drin. Im Hühnerstall. Also nicht zwischen den Ceraptoren, aber davor. Im Nebengebäude. Da wohnen die Saurier wenn sie nicht draussen sind. In einem Separée, da können sie mir nix. Da kann ich ihnen meine Zunge zeigen. Oder die Mittelkralle.
Mein Mensch macht da sauber. Die kacken überall hin. Von Löcher buddeln und Vergraben halten sie nix. Keine Kultur, die Hühner. Kein Wunder, dass sie ausgestorben sind. Die Saurier meine ich, die grossen, die Vorgänger. Die Federviecher habens irgendwie überlebt. Den Meteoritenhagel.
Ich fang derweil Mäuse. Die, die die Hühner nicht kriegen. Sind ja eingesperrt. Und Mäuse sind nicht doof. Zack, sind sie durchs Gitter, zack sind sie in Sicherheit. Heute nicht, heute bin ich da. Ende von Mäuse. Nicht Ende von allen. Ein paar lasse ich davonkommen. Nachschub sichern, wenn Sie verstehen.

Mein Mensch macht nicht nur den Stall sauber. Er macht auch die Hühner sauber. Macht ihnen die Milben ab und so. Und er wäscht Ihnen die Füsse. Das kann so ein Huhn ja nicht alleine. Im Gegensatz zu uns. Oder haben Sie schon einmal ein Huhn sich die Füsse ablecken gesehen? Eben. Da hat die Natur Mist gebaut. Dicke Saurier und können sich nicht die Füsse lecken.
Ein Duft zieht durch den Raum. Ein Duft zum Mäuse erschrecken. Hühnerparfum! Eine Mischung aus menschlichem Käsefuss und Anis. Es schüttelt mich. Ballistol heisst das Zeug.  Ballistol EDP, Eau de Pollo, fällt mir ein.  Das verschreckt nicht nur Katzen, das verschreckt auch Hühnermilben, Flöhe und Pilze mit seinem Geruch. Ballistol geht auch für Menschen. Sowohl zum Verschrecken als auch für andere Dinge. Zum Beispiel, wenn man sich den Hintern durchgeritten hat. Dann schmiert man das da drauf. Oder man kippt einen kräftigen Schluck davon runter, hilft gegen alles, Bandwürmer zum Beispiel oder Potenzstörungen. Oder man macht sich ein zwei Tropfen Ballistol hinter die Ohren. Wenn das Tinder Date nicht klappen soll. Und man auf Nummer Sicher gehen will.

Mist, jetzt ist mir die Maus entwischt. Weil ich nicht bei der Sache bin. Weil ich überlege, wie ich es meinem Menschen erkläre. Meinem Menschen erkläre, dass ich ins Parfumgeschäft einsteigen möchte. Dass ich ihn dazu brauche. Dass er das einfädeln muss. Einfädeln für mich. Ein polnisches Parfumhaus hat Tiergerüche auf den Markt gebracht. Als Parfum. Das weiss ich. Weiss ich aus meiner Beraterzeit. Da hat er sich Bärengeruch gekauft, ich musste ihm die Hand ablecken, Sie erinnern sich? Bei denen gibt es noch ganz andere Sachen. Wisent, Wolf, Ziege. Ziege soll das Nonplusultra sein. Haben sie neulich auf Youtube erzählt. So ein Pärchen, das konnte sich gar nicht wieder einkriegen. Pollo gibts noch nicht. Heute Abend rede ich mit ihm. Mit meinem Menschen. Er muss das für mich tun!

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