TheScenter

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Rezensionen
16 - 17 von 17
Sommerliche Leichtigkeit mit kleinen Schwächen
Nur wenige Düfte schaffen an besonders heißen Tagen den Spagat zwischen frisch und unaufdringlich. Zitrische Noten sind dabei genauso elementar, wie weißer Pfeffer oder helles Holz, was sich dann im Zusammenspiel möglichst zurückhält und dennoch präsent bleibt. Lalique White steht dieser Kombination in nichts nach. Die zu Beginn anstrengend wirkende Zitrusnote, wird nach kurzer Zeit durch eine unverkennbar angenehme und leichte Frische eingeholt und im weiteren Verlauf von weißem Pfeffer, Zeder und Moschus untermalt. Ich assoziiere mit diesem Duft den Großstadtflair im Hochsommer. Er verkörpert einerseits den reinen Luxus, der durch den modern designten Flakon schon zum Ausdruck kommt, andererseits jedoch auch die Leichtigkeit und Einfachheit an heißen Sommertagen mit einer interessanten Dynamik.
Schwächen und Zurückhaltung zeigt der Duft jedoch in puncto Haltbarkeit. Anders als bei seinem Pendant Encre Noire, bewegt sich diese von Lalique White leider nur im Mittelfeld. Die Sillage ist, wie bei einigen Sommerdüften, nur Anfangs stark ausgeprägt und abhängig von der Außentemperatur, weswegen ich ihn lediglich an besonders heißen Tagen empfehlen kann. Ob er ansonsten den Tag im Büro durchhält, wage ich zu bezweifeln. An kälteren Tagen bleibt er jedenfalls nach wenigen Stunden nur noch als Hautduft erhalten - schade. Damit ist er für mich lediglich der Sommerduft ab 30 Grad mit kleinen Schwächen.
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Die vierte Dimension
Die von mir durch Zufall entdeckte Nasomatto-Palette birgt neben dem sehr komplexen BA, noch den kraftvollsten aller Düfte: Duro. Eine ledrig, herbe Oud-Holz-Mischung, vereint zu einem dunklen und dennoch stilvollen Opus, was an maskulinen Noten nicht zu übertreffen ist. Er startet direkt dunkel und erinnert in erster Linie an "YSL’s M7 Oud Absolu", dann beginnen Gewürze und Harz das Zepter zu übernehmen und verleihen ihm eine komplexe Wärme. Duro ist derart opulent, dass er sogar diese Wärme konstant auszustrahlen scheint. Ohne Kompromisse. Knallhart. Stilvoll.

Die Haltbarkeit und Sillage ist raumsprengend und nahezu übertrieben. Wenn sich auch die warmen Hölzer nach 12 Stunden langsam zurückgezogen haben, ist er dennoch stark präsent.

Für mich ist und bleibt Duro ein zeitloser und majestätischer Duft, der ähnlich wie BA, einem Kunstwerk gleicht. Die vierte Dimension. Unerforscht und extrem - in allen Belangen.
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