TigerLilly

TigerLilly

Rezensionen
TigerLilly vor 2 Jahren 11 4
10
Flakon
8
Sillage
9
Haltbarkeit
10
Duft
Simple, aber perfekte Harmonie.
Bei Bois d'Hadrien ist drin was drauf steht. Kein Schnickschnack, keine unschönen Überraschungen. Hier zählt Qualität statt Quantität.
Eine simple, aber perfekte Harmonie - von der natürlichen, saftig-sauren Limette zu Beginn über die dezenten, herb-grünen Efeublätter bis hin zur holzigen, süß-würzigen Basis.
Ein einfacher, aber meisterhaft ausbalancierter Dreiklang, der spritzige Frische und wohlige Wärme trotz aller Gegensätzlichkeit vereint - und das nicht erst nach stundenlanger Entwicklung.
Bois d'Hadrien ist ein Duft, die dir mit dem ersten Aufsprühen seine ganze Seele offenbart.
Weil die einzelnen Noten so gekonnt miteinander verwoben sind, dass du Herz und Basis schon erahnen kannst ohne, dass es die Spannung nimmt. Es ist gerade genug um ein Gefühl für das Gesamtkunstwerk zu bekommen, in das ich mich sofort verliebt habe.
4 Antworten
TigerLilly vor 3 Jahren 14 2
8
Sillage
8
Haltbarkeit
8.5
Duft
By the Fireplace ohne Fireplace...
... aber mit genauso viel Holz, mehr Nuss, etwas Frucht und ein paar Blüten löst dieser Duft in mir das gleiche, unbeschreiblich wohlige Gefühl von Geborgenheit aus.

Noir Exquis ist definitiv kein klassisch cremig-klebriger Gourmand, sondern ein warm-würzig-holziger und natürlich gesüßter Seelenschmeichler.

Unmittelbar nach dem Aufsprühen entfaltet sich ein kräftiges, nussiges Kastanienaroma, das Dank der dezenten, süß-spritzigen Orange nie dumpf oder erdig wirkt.
Als ginge ich über einen Weihnachtsmarkt in einem Nobelviertel, an dessen erlesenen Ständen perfekt geröstete Maroni und hausgemachter Orangen-Punsch angeboten werden.
Ein kleines aber feines Spektakel, dessen Ende ich just in dem Moment erreiche, als ich mich an diesem leckeren, aber auch intensiven Nasenschmaus satt gerochen habe.

Das nun vor mir liegenden Caféhaus ist von Kerzen schwach beleuchtet und ein paar gedämpfte Stimmen dringen durch das historische Mauerwerk hinaus in die kühle Nacht.
Beim Eintreten fällt mein Blick sofort auf die sorgsam arrangierten Orangenblütenzweige, welche die wenigen Tische schmücken. Anders als erwartet verströmen sie keinen opulent-schwülstigen Duft, sondern verbreiten eine weich-blumige und sanft-beruhigende Aura. Hinzu gesellt sich eine herbe Frische, die vermutlich von den Kaffeebohnen stammt und einen angenehmen Ausgleich zum kraftvollen Auftakt schafft.

Ich setze mich und streiche fasziniert mit dem Finger über die zahlreichen Risse, welche die massive, dunkle Tischplatte durchziehen. Ohne Zweifel hat die behagliche Wärme des eisernen Ofens das Holz mit der Zeit trocken und spröde werden lassen.
Zunehmend entspannt schließe ich die Augen und spüre, wie das süße, würzige Aroma von Vanille und Tonkabohne, das von den Nachbartischen herüberzieht und sich wie eine zarte Tischdecke auf das alte Holz legt, mir langsam ein zufriedenes Lächeln auf die Lippen zaubert.
2 Antworten