Tomaya

Zunächst einmal möchte ich all jenen danken, denen Candour so sehr auf die Nase geschlagen hat, dass es wegen der entsprechenden Bewertungen und Kommentare zeitweise in der Flop-Liste landete.
Erst so wurde nämlich meine Aufmerksamkeit auf diesen großartigen Duft gelenkt. Als Candour bei einer meiner Schnüffel-Touren so auf einem Teststreifen landete - gespannt auf das Abartige, was da kommen mag - war ich aüßerst positiv überrascht. Nach dem Hauttest begeistert.

Es startet extrem frisch. Mit einer Frische, wie man sie selten findet, weil kaum zitrisch oder gar aquatisch. Aber sehr stark.
Der erste Tritt ist noch gar nicht recht verarbeitet, wird es hellgrün, kraftvoll, frisch gesprossen. Das Grün entwickelt sich einige Zeit, ist vielschichtig, frisches und auch reifes Grün, so manche Wurzel und Samenkapsel.
Das allein ist schon sehr schön. Aber da ist noch eine weitere Ebene. Am Anfang nur als Hauch, dann immer präsenter. Es entwickelt sich eine Cremigkeit, eine milchige Samtigkeit, die mich im Wechselspiel mit dem grünen Anteil fasziniert ,mir immer wieder ein breites Grinsen beschert.
Die meiste Zeit des Dufterlebnisses beherrscht dieses Zwiegespräch, es flirrt in der Nase. In Wellen übernehmen nach und nach die cremeweißen Facetten die Oberand, um schließlich in einer dezent süßen, wohligwarmen Basis zu enden.
Candour ist für mich vielschichtig, divergent, kurweilig, komplex - und einfach schön.

Der nicht gerade niedrige Preis lies mich auf einen guten Anlass warten, ihn mir zu gönnen. Aber schließlich hat der schlichte, reduzierte Flakon mit netten Details den Weg in meine kleine Sammlung gefunden...