21.07.2013 - 05:21 Uhr
Turandot
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Turandot
Top Rezension
34
Gemach, gemach
Ich lehne mich offensichtlich weit aus dem Fenster, wenn ich Candour in Schutz nehme und den so sehr abwertenden Aussagen widerspreche. Ja, der Duft ist aussergewöhnlich. Aber bemängeln wir nicht immer die Einheitsparfums, die Einfallslosigkeit der Parfumeure? Nun, hier hat der Parfumeur seiner Kreativität freien Lauf gelassen, nicht auf die Umsatzzahlen geschielt und trotzdem nicht provoziert oder gar schockiert. Was dabei rausgekommen ist, ist es wert, sich darauf einzulassen, der Atmosphäre, die das Parfum ausstrahlt hinterher zu spüren. Unangenehm ist Candour für mich überhaupt nicht, aussergewöhnlich schon.
Die Kopfnote wirkt in der Tat etwas überraschend, um mal den Begriff chaotisch etwas zu relativieren. Da zeigt sich erst mal noch sehr viel grün-krautiges, bzw. ein Hauch von Küchengewürzen und ich empfinde dieses Aroma als anheimeln, fast gemütlich. Das ist sicher nicht die Eleganz, die man von einem Parfum erwartet, aber so weit weg von der Bedeutung von Nähe und Verbundenheit ist das gar nicht. Er erinnert mich ein bisschen an die Atmosphäre am Sonntagvormittag, wenn ich vom Morgenspaziergang mit meinem Vater heimkam und in der Wohnung ein Hauch von Suppengrün, Muttis Sonntagsduft und frischer Bettwäsche in der Wohnung lag. Klar, das ist nichts, was zusammenpasst, aber unangenehm finde ich das nicht, eher tröstlich, aber ich kann verstehen, dass das nicht unbedingt die Stimmung ist, die man von einem Parfum erwartet.
Im Verlauf wird der Duft glatter, kühler und grüner. Und hier ist Vorsicht geboten und sorgfältiges Testen angeraten, denn Candour wird auf meiner Haut völlig anders, als auf dem Duftstreifen. Auf der Haut überwiegen die dunklen, fast würzig-moosigen Komponenten, auf dem Streifen dominieren die Blütennoten. Veilchen wird man aber vergebens suchen, denn hier ist ja schließlich das Veilchenblatt gemeint und das duftet ganz anders als das kleine blaue Blümchen. Galbanum z.B. erkenne ich auf dem Duftstreifen deutlich, auf meiner Haut wird es völlig verschluckt, bzw. kann sich gar nicht entwickeln, dafür hält sich Kardamom harnäckig. Hier geht Candour in eine samtige, verhalten würzige Basis über, die mich zwar nicht begeistert, aber die ich in keiner Weise abstoßend oder unangenehm finde. Der Duftaufruhr hat sich gelegt und Candour flüstert nun nur noch, das aber mit Ausdauer.
Candour ist kein Parfum, das ich im Vorbeigehen mal aufsprühe und hopp oder top sagen kann. Das ist zwar bei keinem Duft zu empfehlen, aber hier ist ganz besonders Zuwendung zum Duft und wirkliches Interesse beim Testen vonnöten, um sich ein Urteil bilden zu können. Hier kommt es in besonderer Weise darauf an, ob man ein Parfum als Signaturduft oder gar als heiligen Gral sucht, oder sich an neuen Dufterlebnisse erfreuen kann.
Für mich gilt, dass Candour ein höchst vergnügliches solches Dufterlebnis ist, ich könnte mir sogar vorstellen, das Parfum in der Freizeit ab und zu zu tragen. In meiner Sammlung wird es nicht als Original landen, ich freue mich aber, seine Bekanntschaft gemacht zu haben.
Die Kopfnote wirkt in der Tat etwas überraschend, um mal den Begriff chaotisch etwas zu relativieren. Da zeigt sich erst mal noch sehr viel grün-krautiges, bzw. ein Hauch von Küchengewürzen und ich empfinde dieses Aroma als anheimeln, fast gemütlich. Das ist sicher nicht die Eleganz, die man von einem Parfum erwartet, aber so weit weg von der Bedeutung von Nähe und Verbundenheit ist das gar nicht. Er erinnert mich ein bisschen an die Atmosphäre am Sonntagvormittag, wenn ich vom Morgenspaziergang mit meinem Vater heimkam und in der Wohnung ein Hauch von Suppengrün, Muttis Sonntagsduft und frischer Bettwäsche in der Wohnung lag. Klar, das ist nichts, was zusammenpasst, aber unangenehm finde ich das nicht, eher tröstlich, aber ich kann verstehen, dass das nicht unbedingt die Stimmung ist, die man von einem Parfum erwartet.
Im Verlauf wird der Duft glatter, kühler und grüner. Und hier ist Vorsicht geboten und sorgfältiges Testen angeraten, denn Candour wird auf meiner Haut völlig anders, als auf dem Duftstreifen. Auf der Haut überwiegen die dunklen, fast würzig-moosigen Komponenten, auf dem Streifen dominieren die Blütennoten. Veilchen wird man aber vergebens suchen, denn hier ist ja schließlich das Veilchenblatt gemeint und das duftet ganz anders als das kleine blaue Blümchen. Galbanum z.B. erkenne ich auf dem Duftstreifen deutlich, auf meiner Haut wird es völlig verschluckt, bzw. kann sich gar nicht entwickeln, dafür hält sich Kardamom harnäckig. Hier geht Candour in eine samtige, verhalten würzige Basis über, die mich zwar nicht begeistert, aber die ich in keiner Weise abstoßend oder unangenehm finde. Der Duftaufruhr hat sich gelegt und Candour flüstert nun nur noch, das aber mit Ausdauer.
Candour ist kein Parfum, das ich im Vorbeigehen mal aufsprühe und hopp oder top sagen kann. Das ist zwar bei keinem Duft zu empfehlen, aber hier ist ganz besonders Zuwendung zum Duft und wirkliches Interesse beim Testen vonnöten, um sich ein Urteil bilden zu können. Hier kommt es in besonderer Weise darauf an, ob man ein Parfum als Signaturduft oder gar als heiligen Gral sucht, oder sich an neuen Dufterlebnisse erfreuen kann.
Für mich gilt, dass Candour ein höchst vergnügliches solches Dufterlebnis ist, ich könnte mir sogar vorstellen, das Parfum in der Freizeit ab und zu zu tragen. In meiner Sammlung wird es nicht als Original landen, ich freue mich aber, seine Bekanntschaft gemacht zu haben.
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