Blask von Humięcki & Graef
Flakondesign Bel Epok
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7.1 / 10 140 Bewertungen
Ein Parfum von Humięcki & Graef für Damen und Herren, erschienen im Jahr 2011. Der Duft ist würzig-holzig. Es wird noch produziert.
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Duftrichtung

Würzig
Holzig
Süß
Blumig
Fruchtig

Duftnoten

LorbeerblattLorbeerblatt RotweinRotwein WalnussWalnuss blumige Notenblumige Noten

Parfümeure

Bewertungen
Duft
7.1140 Bewertungen
Haltbarkeit
7.9112 Bewertungen
Sillage
7.3103 Bewertungen
Flakon
7.497 Bewertungen
Preis-Leistungs-Verhältnis
6.510 Bewertungen
Eingetragen von TrueBlood, letzte Aktualisierung am 10.04.2024.
Wissenswertes
Die Düfte aus dem Hause Humiecki & Graef widmen sich jeweils einem Aspekt menschlicher Emotion. Bei Blask ist es Vertrauen.
Der Name Blask ist polnisch und bedeutet Brillanz und Glanz.

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Rezensionen

11 ausführliche Duftbeschreibungen
7.5
Flakon
7.5
Sillage
7.5
Haltbarkeit
8
Duft
Meggi

1019 Rezensionen
Meggi
Meggi
Top Rezension 29  
„Ich weiß, was ‚Die Nüsse‘ sind!“
Sowohl die Jahreszeit (deutlich vor der vorweihnachtlich-ubiquitären Benussung) als auch der triumphale Tonfall beim Vortrag des im Titel wiedergegebenen Stückchens vom Weltwissen eines Achtjährigen ließen keinen Zweifel zu, welche Art ‚Nüsse‘ mein Sohn meinte. Unser nachsichtiges Lächeln wurde indes etwas bemühter, als er die vielen anderen Ausdrücke ergänzte, die er inzwischen noch draufhat. Der Gipfel – in der Glotze lief eine Tanz-Sendung: „Das sieht ja aus wie F…!“ „Woher weißt Du denn das?“ „Das weiß man halt.“ Aha. Fragt sich nur: Ab wann? Ich habe mal gelesen, dass der elterliche Einfluss auf die Jugend erschreckend über- sowie derjenige der sogenannten „peer group“ bestürzend unterschätzt wird. Das glaube ich mittlerweile.

Aber bleiben wir bei den Nüssen. Die sind nämlich ein großes Thema in Blask, allerdings ist das einzige, was bei der Beschäftigung mit den hier vorliegenden Exemplaren rot sein sollte, der Wein. Dazu präsentiert mir meine Phantasie lustigerweise alles Mögliche andere, was inhaltlich passen würde: Innerhalb der ersten halben Stunde denke ich an milden Edelpilzkäse. Walnuss-Frischkäse ginge ebenfalls in Ordnung. Im Laufe der folgenden Stunden finde ich Feigen-Marmelade nicht unplausibel. Wo wir schon bei Käse sind….

Statt des für den Auftakt oft bestätigten Lorbeer hätte ich auf Piment getippt. In meiner Kindheit lief das unter „Gewürzkorn“ und wurde in ähnlicher Weise eingesetzt wie Lorbeerblatt. Buchen wir die letzten beiden Sätze als Spitzfindigkeit ab.

All dies wird vollends ins Ernsthaft-Ungängig-Gourmandige gehoben von einer brettharten Rotwein-Note. Und die hat es wirklich in sich. Sie mäandert hin und her zwischen einem eher zurückhaltend-wuchtigen deutschen Vertreter und einer Bordeaux-Barrique-Bombe. Da können die Experten hundertmal behaupten, Tannine könne man bloß schmecken und nicht riechen. Na und? Ihr Besserwisser erzählt uns schließlich auch, der Vollmond habe keinen Einfluss auf den Nachtschlaf und Elvis sei tot. Also, ich rieche diese adstringierende Note gewissermaßen als Proxy eines Rotweins. Punkt. Tannine kommen (habe ich gerade gelesen) zudem in der Fruchthülle von Walnüssen vor und das glauben wir angeschmecks deren gelegentlicher Bitterkeit doch sofort. Die bereits geschilderten Eindrücke von Möbelpolitur und Schuhcreme lassen an dieser Stelle grüßen.

Für das Tannin-Stechen scheint mir neben dem stichigen Harz, das mich an „Geste“ erinnert, sogar ein Beitrag vom Blattgrün Schwarzer Johannisbeere denkbar, ein meines Erachtens weithin unterschätzter Beißgeruchs-Alleskönner.

Zur Mittagszeit werden die blumigen Noten stärker und wiederum fühle ich mich außerdem an Feige erinnert. Und Rose. Klar. Kein Wunder, da gibt es derart viele Aromen - mal blumiger, mal fruchtiger - eines passt praktisch immer. Sie ist meines Erachtens die Dritte im Bunde beim Thema Wein-Geruch. Denn mancherorts bekommt die Rose schon für sich allein einen solchen beschwipsten Dreh, mir fallen da etwa „Aedes de Venustas“ von L’Artisan und „Sadanne“ von Slumberhouse ein. Dazu Johannisbeer-Strauch-Beißen und Trocken-Harz-Herum-Adstringiere und fertig ist der schwere Rotwein.

Dem sprichwörtlichen Fass den Boden aus schlägt freilich am Nachmittag ein sanft bitterer Geruch wie von kross geröstetem Weißbrot. Spätestens jetzt frage ich mich, ob meine Besprechung zum reinen Hirngespinst verkommen ist. Toll, wenn ein Duft sowas kann!

Zum Abend hin wird Blask zunehmend holzig, bleibt aber durchweg apart nussig-aromatisch-würzig mit einer Prise Floralem. Mit etwas Abstand zur Haut umweht bisweilen die oben erwähnte, stechende Note die Nase, ist jedoch nunmehr hinreichend weit abgedimmt, dass sie einen Akzent setzt, statt zuzuschlagen. In der Projektion nimmt diese Nennen-wir-sie-Harz-Note übrigens breiteren Raum ein, als man selbst ahnt. Als Aufheller des ganzen scheint mir Iris wahrscheinlich. In puncto Parfum – will heißen: in Abgrenzung zum Duft-Erlebnis der vorangegangenen Stunden – gefällt mir dieser Teil am besten.

Fazit: Schwierig. Hochinteressant, daran besteht kein Zweifel. Richtig angenehm tragbar finde ich Blask erst in der zweiten Hälfte. Einen Test lohnt…äh…diese Veranstaltung definitiv.
19 Antworten
7.5
Haltbarkeit
8
Duft
Apicius

1106 Rezensionen
Apicius
Apicius
Top Rezension 20  
Ein Fast-Oud!
Ein interessantes Interview gibt es auf Youtube: in dem besprechen die beiden sympathischen Herren von Humi?cki & Graef lange und ausführlich ihr neuestes Werk Blask. Die Geschichte ist etwas verworren - natürlich hat man auch bei Humi?cki & Graef den Oud-Hype bemerkt, und der stellte sie vor ein besonderes Problem. Das verpilzte arabische Holz mit dem schwülstigen Haremsgeruch passt zugegeben so gar nicht zu dieser Marke. Denn bei Humi?cki & Graef bemüht man sich, auf zeitgemäße Weise das Gefühlserleben westlicher Menschen zu reflektieren. Andererseits ist das kleine Wörtchen „Oud“ im Moment wohl doch das Sesam-öffne-dich zu den Geldbörsen vieler Parfumkunden.

Fernweh geht halt immer, wie beim Essen, so beim Parfum. Die Marke Humi?cki & Graef löste das Dilemma, indem sie ein Parfum herausbrachte, das dem Stil der aktuellen Oud-Parfums entspricht, aber gar kein Oud enthält. Wir dürfen also einen opulenten, tiefschwarzen Duft erwarten, der die gleichen Seiten zum Schwingen bringt wie etwa Montales Black Aoud - und dabei doch ganz anders ist.

Ich finde, mit Blask ist dieses Vorhaben bestens gelungen, wenngleich ich so einiges anzumerken habe. Statt klassischer Rose-Oud-Kombination begegnet uns im Kopf von Blask ein wildes Zusammenspiel von Rotwein-artigen Noten und einem herben, an Walnuss erinnernden Akkord. Das macht schon richtig was her und war so nach meiner Kenntnis noch nie dagewesen. Es hat vielleicht nicht die gleiche Sillage, wohl aber die gleiche Wasserverdrängung im deutschen Wortsinn wie ein kräftiges Oud-Parfum.

Für die Kopfnote – wenn man sie denn so bezeichnen darf - gebührt dem Parfumeur auf jeden Fall unser Lob. Allerdings: bei Humi?cki & Graef will man von dreigliedrigem Duftaufbau grundsätzlich nichts wissen, angeblich würden sich die Düfte „sternförmig“ entfalten. Wie dem auch sei, nichts ist von Dauer, und die verwegene Kombination entpuppt sich schnell als Aufreißer. Der weitere Duftverlauf ist dann von anderer Art – ich erkenne zwar Seltenes, aber dennoch mir Vertrautes.

In einigen wenigen Parfums ist mir die Note, die dann kommt, bereits begegnet. Ich bezeichne sie für mich mit dem Namen „Schwarze Schuhcreme“. Das ist gar nicht abwertend gemeint, auch wenn es ziemlich pervers klingt – aber ein bisschen pervers dürfen Oud-Parfums ja auch sein. Es handelt sich um den durchdringenden Geruch schwarzer Schuhwichse von ganz früher – jüngere Käufer werden vermutlich weder bei Douglas, noch bei Deichmann entsprechende Erfahrungen machen können. Dabei ist es ein sinnliches Vergnügen, sich mit so etwas die Martens-Boots einzuschmieren!

Diese schrecklich-schöne Note kann man ansonsten bewundern in Volo AZ 686 von Profvmvm Roma, wo sie mit Gardenie, Kokos und viel Vanille ins Extrem getrieben wurde. Deutlich zahmer, aber immer noch von Oud-artiger Intensität finden wir sie in Ajaccio Violets von Geo F. Trumper. Auch Pierre Guillaume hat sie aufgespürt und in „Bois de Copaiba“ verwendet. Dieser französische Parfumeur veröffentlicht so viele Düfte, doch an seinem Stand auf der Düsseldorfer Parfummesse sprach er mich ausgerechnet auf jenen damals bereits einige Jahre alten Duft an: ob ich den denn schon kenne. Ich glaube, er hielt diesen deutschen Besucher für einen Gelegenheitsnutzer, den man mit einem Wow-Effekt beeindrucken kann!

Ich hoffe, es wird deutlich: Blask ist durchgehend spektakulär, mehr geht kaum. Der wird seine Käufer finden, und wer genau hinschaut, kann die kleinen Dollarzeichen in den Augen der beiden Herren im Interview-Video deutlich sehen. Der Erfolg sei ihnen von Herzen gegönnt!

Ich selber fühle mich über diese Art Parfums hinaus. Die Spektakulären und die Exzentriker öffnen meine Brieftasche längst nicht mehr so schnell wie noch vor ein paar Jahren. Auch ich habe meinen Obolus für Parfums mit Wow-Effekt entrichtet, welche dann doch nur unbenutzt rumstehen. Parfumkauf ist eine emotionelle Angelegenheit – doch solange der Kopf noch klare Gedanken fassen kann, möge man sich stets fragen, zu welchen Gelegenheiten man das begehrte Parfum denn tatsächlich tragen würde.
5 Antworten
Siebter

49 Rezensionen
Siebter
Siebter
Top Rezension 21  
Mal etwas ganz ganz Anderes
Da Blask kein einfach zu beschreibender Duft ist, will ich zunächst die Arbeitsabläufe bei H&G kurz durchleuchten: Sebastian Fischenich und Tobias Mueksch (deren Großmütter Humiecki bzw. Graef hießen, daher der Markenname) sind selbst keine Parfümeure. Am Anfang stehen zunächst Bilder, die bestimmte Gefühle evozieren sollen – im Falle von Blask das Gefühl von Vertrauen mittels der Bilder Rotwein, Lorbeer und graue Haare, wie ich mit leichtem Schaudern einem Interview mit Fischenich und Mueksch entnahm. Diese am Anfang stehenden Bilder sind jedoch nicht als unmittelbare Notenangabe zu verstehen, auch wenn sich zumindest Lorbeer und Rotwein wohl recht genau wiedergeben ließen. Mit den Parfümeuren Christophe Laudamiel und Christophe Hornetz, so wird im Interview weiter ausgeführt, wird sich zunächst gar nicht über spezifische Noten ausgetauscht, stattdessen nähert man sich gemeinsam auf intuitive Weise diesen emotionalen Bildern. Das bedeutet, dass es am Ende nicht wichtig ist, wie genau die einzelnen Bilder in Noten umgesetzt werden. Entscheidend ist, wie gut das Gefühl getroffen wird.

Die Notenpyramide von Blask liest sich zumindest grundsätzlich nachvollziehbar und ich finde sie sogar sehr treffend. Trotzdem empfehle ich, sie nicht allzu ernst zu nehmen; was mit Walnuss oder Lorbeer gemeint ist, kann man leicht erkennen, aber beides ist nicht direkt zu vernehmen. Man erkennt auch sofort, welche Bausteine die Idee von Rotwein vermitteln sollen, aber keinesfalls ist hier eine natürliche Rotweinnote zu erkennen. Das sind Bilder.

Der Duft beginnt mit einem nicht einfach zu fassenden Fruchtsound: ich denke jedes Mal zunächst an einen fermentierten rotgrünen Apfel, der seine Frische und Helligkeit trotz seines fortgeschrittenen Alters behalten hat. Verschrumpelt, und doch knackig und saftig. Dieser Sound wird bald tiefer und dunkler und erinnert dann eher an Aprikosenschnaps oder Pflaumenmost. Durch diesen dunklen Pflaumenmost flimmert dunkelroter Walnussschalenstaub, trocken und würzig. Es gibt ein dominantes nussiges Element in Blask, welches ich aber nicht als Walnuss erkenne, sondern als Kastanie. Das Interessante an dieser Kastanie ist, dass sie ein seltsames Licht aussendet, welches alle anderen Akteure von Blask ausleuchtet – ein moosgrünes, weiches Licht, ziemlich fremd wirkend.

Bis auf dieses seltsame Licht erscheinen mir alle Elemente vertraut. Blask wirkt ein wenig gourmandig; Obst, Kastanie, Walnussschale, eine zarte Boozyness, etwas Nelke nehme ich ebenfalls wahr. Vor allem ist Blask ein holziges und trockenes Parfum, die Walnussschale ist vielleicht sogar der eigentliche Hauptakteur, wenn auch nicht allzuweit im Vordergrund zu finden, denn es passiert sehr viel um sie herum. Was diesen Duft so komplex macht, ist Folgendes: ein konkreter Noteneindruck, beispielsweise Walnuss, entsteht aus Walnusschale und Kastanie. Sobald sich die abstrakte Walnuss manifestiert hat, beginnt sie mit den anderen Noten zu wechselwirken, zum Beispiel mit den floralen Aspekten von Blask – in erster Linie scheint es mir Veilchen zu sein, das wiederum zusammen mit der Walnuss zu einer abstrakten Aprikose wird. Diese färbt daraufhin die Kastanie zu einer angenehm bitteren Ledernote.

Dieses Zusammenwachsen von Noten vollzieht sich weich, aber fortlaufend. Der Duft wirkt trotz seiner holzigen Gelassenheit daher sehr verspielt und dynamisch, nie träge oder gesetzt. Zudem ist Blask kein leiser Duft, sondern nimmt durch seine starke Präsenz und Langlebigkeit Kontakt mit Deiner Umwelt auf. Er ist sehr originell, fraglos auch von ungeübten Nasen aus Hunderten anderer herauszufischen. Trotz seines ausgesprochen prägnanten Charakters empfinde ich Blask aber nicht als fordernd, denn sein dunkles, leicht angestaubtes Timbre wirkt auf mich unmittelbar beruhigend.

Meine Freundin findet Blask wohl ziemlich gut, allerdings auch „anstrengend“. Das ist zwar sehr weit entfernt von meiner Empfindung (s.o.), nachvollziehen kann ich das aber schon, ebenso wie Eindrücke von „leichtem Unbehagen“ und „Fremdartigkeit“ (Taurus' bzw. Sisyphos' Kommentar). Blask versucht, das Gefühl von Vertrauen darzustellen, da ist es natürlich ein wenig tragisch, dass die dafür notwendigen neuen Konzepte ausgerechnet Befremden auslösen. Vielleicht ist es Zufall, ob dieser Duft vertraut wirkt oder fremd. Ohne, dass ich jetzt Anekdoten daraus zaubern könnte, kann ich sagen, dass Walnuss, Rotwein, Leder und grüne Roßkastanien in meiner Kindheit eine gewisse Rolle gespielt haben.

Auf mich wirkt Blask ebenfalls eigenwillig, dabei aber in sich ruhend und souverän. Seit einigen Monaten rutscht er immer mal wieder auf meine Wunschliste, denn tatsächlich wünsche ich mir einen Flakon davon, nachdem ich eine Abfüllung in recht zügigem Tempo nahezu geleert habe. Sein Gegensatz aus weihrauchiger Würze und verspieltem Obst berührt mich angenehm und persönlich. Es ist ein ungewöhnlich intimes Parfum. Aber dieser Gegensatz aus meiner Wahrnehmung und der Wahrnehmung der Anderen bereitet mir Probleme, zumal ich sie wirklich verstehe. Wenn man nicht unmittelbar von den Eindrücken gefangen genommen wird, bleibt vermutlich nicht viel mehr als ein starres Konzeptgerüst übrig.
7 Antworten
7
Flakon
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Sillage
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Haltbarkeit
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Duft
Leimbacher

2762 Rezensionen
Leimbacher
Leimbacher
Top Rezension 16  
Red Red Wiiiine
"Blask" hat etwas mit meiner Nase und meinem Geschmack gemacht, was ich seit meinen Anfangstagen in diesem Hobby kaum bis gar nicht mehr hatte: er ist mit mir den kompletten Weg von "Pfui" zu "Hui" gegangen. Zuerst fand ich ihn recht abstoßend, faulig, wie altes Obst gemischt mit einem Weinkeller, ein paar Nüsschen und einer ebenfalls etwas daneben liegenden Duftkerze/Politur. Doch mit der Zeit überzeugte er mich mit seiner "Andersartigkeit" und seinem Mut, sodass ich nur nochmal betonen kann: manchmal sind es gerade eure anfänglichen "Duftfeinde", die ihr am Ende am meisten zu schätzen/lieben lernt. Es muss nicht immer Love at first sniff sein. Jeder Duft, vor allem die interessanteren, polarisierenderen Entwürfe, haben mehrere Chancen verdient. Denn auch Hasslieben können Vorzüge haben...

Zum Duft: "Blask" ist ein "wein"erlicher Duft, könnte man sagen. Rotweinflecken auf einem nussigen Waldboden, ein Lorbeerblatt schmückt ein altes Fass. Überall hängt leichter Muff und Überreife in der Luft. Aber irgendwie fesselnd und ganz interessant, mit wenig bis nichts vergleichbar. Scharf, kantig, aneckend. Nichts für Schwachnäschen. Ein Charakterduft. Perfekt für den nächsten Rotweintestabend am Kamin. Oder auch nicht, weil zu ablenkend?! Wer weiß... Eins steht fest - der wird mir meinen (goldenen?) Herbst sicher oft versüßen. Quetschobst - bitter, saftig, ölig, alkoholisch, wohlig. Inbrünstig, wenn man denn einmal den Zugang gefunden hat. Das kann dauern. Aber es lohnt sich. Das herbstliche "Pulp"?! Fordernd aber lobenswert. Fast ein wenig skurril und bizarr.

Flakon: simpel und typisch Nische
Sillage: deutlich zu stark fürs Büro, deutlich zu weird für den Club?!
Haltbarkeit: sehr solide sieben Stunden

Fazit: nichts für Naseweise... als ob man "Royal Oud" überdreht. Gewöhnungsbedürftig - aber dann habe ich ihn lieben gelernt. Sehr fein und definitiv anders, eigen, einzigartig. Ein besonderes, leicht muffig-faules Schmankerl aus den Ruinen der Rotweinstadt.
2 Antworten
10
Duft
FrauHolle

555 Rezensionen
FrauHolle
FrauHolle
Top Rezension 12  
Untervögelt.
Die Fakten: Einzigartig. Gummi. Plastik. Warm. Maronen? Plastisch, gummierte Maronen. Warme Maronen. Würzige Wärme. Gewürzte, ge(weih)räucherte Naturstromwärmemaronen.
Oud! (habe ich selbst gefunden!) Harzig, dunkel-prekär, erhellend, erleuchtend, Haarspray (weisser Moschus?), nee, Oud.
Basis weich, zart, vanillaesk, immernoch extravagant, leicht obszön, leider unbefriedigt unbefriedigend. Irgendwas stört/fehlt. ABER, einzigartig.
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Weitere Rezensionen

Statements

30 kurze Meinungen zum Parfum
SetaSeta vor 1 Jahr
7
Duft
Brunellowein, Walnuss und Pfeffer. Nicht übel. Aber warum kommt immer wieder diese schmalzig-säuerliche Gardenien-Sandel-Mutante dazwischen?
40 Antworten
GoldGold vor 2 Jahren
4
Flakon
7
Sillage
8
Haltbarkeit
9
Duft
Löse dich mal von der Pyramide.
Hier, ein holzig-warmer Duft, sehr anders u. sehr schwer zu beschreiben.
Vertrauen. Blesk/Blask. = Glanz.
17 Antworten
ErgoproxyErgoproxy vor 2 Jahren
7
Sillage
10
Haltbarkeit
10
Duft
Besonders und mit hohem Wiedererkennungswert. Walnuss, frisch poliertes Holz, undefinierbar floral. Der Rotwein wurde bereits geleert.
21 Antworten
MourantMourant vor 1 Jahr
4.5
Duft
Säuerliche Kokosnuss in Walnuss-Trenchcoat & Sonnenbrille dealt Weingummi, Sorte „Kokosnuss“.

Nein, danke, ich nehme nichts von Fremden an.
27 Antworten
Melisse2Melisse2 vor 4 Jahren
7
Sillage
7
Haltbarkeit
7.5
Duft
Spannend die Gegensätze zwischen Herb-Bitter und Gourmand-Süß, zwischen Möbelpolitur und Blumen. Lorbeer und Walnuss - interessante Noten.
9 Antworten
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