V12

Papa - so mancher dürfte sich bei dem Gedanken an Aramis an den eigenen Vater erinnern.
Jeden Morgen, wenn er sich nach dem Duschen an den Frühstückstisch setzte, war da dieser Duft. Unverkennbar, der Papa-Duft. Der passte gut zum Anzug.
Nach dem Frühstück hat er mich oft zur Schule gefahren, im nautikblauen W126, in dem es immer leicht nach Aramis duftete.
Meine Schwester und ich haben uns gerne lustig gemacht über den Duft. Wir wussten ja nicht, was gut ist und von meinem ersten Parfum war ich damals noch etliche Jahre entfernt.

Heute brauche ich ab und an etwas Entschleunigung vom Alltag. Dann sieht der Tag wie folgt aus - zwei Spritzer Aramis, Hogan statt Ludwig Reiter und den Bartschlüssel im klassischen Lederetui für den W126.

Und Papa? Frühstückt inzwischen wann er will und trägt Fahrenheit. :-)

Ob klassischer "sixandthreequarters" oder moderner Neuzeit-Bentley, der Duft passt und gefällt. Langstreckentauglich wie ein GT, gediegen wie ein Azure.
Mehr Metall an der Flasche, als am Kühlergrill der neuen Modelle. Die Zeichen der Zeit.
Keine Frage, er fällt auf. Es wäre auch schade wenn nicht.
Über den beinahe lächerlichen Preis, breiten wir besser das praktische Car-Cover des Schweigens.
Weniger der Badboy in Lederjacke, als der leicht distinguierte Herr Ü35.
Für mich ein Klassiker.