Vanillepause

Vanillepause

Rezensionen
Vanillepause vor 3 Monaten 10 1
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Flakon
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Sillage
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Haltbarkeit
10
Duft
Mein Top Duft seit Jahren
Sehr lange schon behauptet sich Dior Homme Intense gegen andere Düfte die immer mal wieder in meine Sammlung einfallen und wieder rauswandern.
Der hier bleibt allerdings, egal wie lange er noch auf dem Markt verfügbar sein wird.

Ich muss an dieser Stelle dann kaum erwähnen, dass er von mir die höchste Note bekommt.
Aber warum ist das so? Was verbindet mich derart mit ihm, dass ich gar nicht anders kann, ja sogar gar nicht anders möchte?
Manchmal ist es mit Düften ähnlich wie mit der Musik. Ich höre etwas neues. Dann kommt alles in mir durcheinander. Gefällt es mir? Gefällt es mir nicht? Warum ist es so anders als alles andere das ich schon kenne? So war es auch vor Jahren mit Dior Homme Intense.
Damals war die Duftstimulanz mit dem Namen Iris etwas komplett Neues für mich. Nahezu überwältigend.
Der Duft war nicht so heftig süß wie die meisten meiner Düfte zu der Zeit. Er war lieblich, wie man zu einem Wein sagen würde, etwas feinherb und trocken mit dezenter Süße.
Irritierend war der Kompliment-Faktor. Denn auch Herren sprachen mich überraschend und unheimlich positiv auf den Duft an. Um ehrlich zu sein, ich trage Parfüms nicht um Komplimente zu sammeln. Dafür bin ich doch schon ein wenig "nicht mehr jung genug". Lasst es mich mal eben so ausdrücken.
Natürlich hatte ich dann noch weiter Düfte am Start. Alles wurde genau getestet. Unterschiedliche Anzahl Sprüher. Unterschiedliche Wetter- und Klimalagen.
Viele Düfte waren oder wurden im Laufe der Zeit zu süß, zu synthetisch für meinen Geschmack oder haben sich olfaktorisch abgetragen.
Aber Dior Homme Intense verblieb stets zu meiner vollsten Zufriedenheit.
Auf der langen Reise mit ihm durfte ich seinen Duftcharakter näher kennen lernen. Mit jedem Schritt gemeinsam ein weiteres Geheimnis in Erfahrung bringen.
Fragen gab es denen ich nachging. Wie vergleicht sich dieser Duft mit anderen "Irisdüften"? Kennt ihr bestimmt selbst. Diese Duftkategorie - die Irisdüfte. So dachte ich selbst es sei halt so. Man vergleicht halt diesen und jenen Irisduft miteinander und zieht so eine Linie, um sich dann besser zu orientieren. Aber ich sollte eines Besseren belehrt werden.
Dior Homme Intense ist mitnichten einfach ein Irisduft. So wie viele andere Düfte auch hat DHI eine ganz eigene Charakterbildung und eine feine Abstimmung verschiedener Aromachemikalien (egal ob natürliche oder synthetische). Das führt dazu dass man dann diesen Duft nicht mehr so einfach mit anderen gleichsetzen kann. Neben der Iris gibt es hier noch Vetiver. Lieblich süß und feinherb. Die Zedernholznote oder Zedernnote als solche. Erinnert an einen Spaziergang durch die Wälder der europäischen Festlanden. Dazu Bergamotte und Birne im Auftakt. Im Kern noch einen Klacks Vanille. Und ich werde noch nicht alle Geheimnisse gelüftet haben. Aber dazu habe ich nun wieder Zeit. Vor Kurzem mal eben wieder einen 100ml Flakon zugelegt. Jetzt kann ich erneut nach Herzenslust auflegen.
Hier ein paar Dinge denen ich mich nicht anschließen kann:
- es sei ein Winterduft, also ein Duft für eher kältere Tage:
Wieso? Gerade in den etwas wärmeren Jahresabschnitten kommt er noch besser zur Geltung. Außer im Hochsommer. Da trage ich selbst kaum Parfüm da mir von Hitze wegen Schweißbildung kein Duft lange anhaften bleibt.
- eben diese Idee es sei ein Irisduft:
Meiner Meinung nach spielen Vetiver und Zedernnote gleichstarke Rollen. Aber keiner sagt deswegen DHI sei ein Vetiverduft oder ein Zedernduft. Es ist halt alles das zugleich. findet mal eine solche Kombo in einem anderen Parfüm. Da hat das Haus Diordoch echt mal was eigenständiges geiles kreiert.
- Lippenstiftduft:
Da scheiden sich dann die Meinungen. Sprich meine Meinung und die Meinung einer mir in Zahl unbekannten Mehrheit. Man hat ja schon so manche Dame auf die Lippen geküsst. Egal zu welcher Jahreszeit. Und viele Damen tragen Schminke. Da gehört der Lippenstift nicht selten ebenso dazu. Aber, auch wenn in manchen Lippenstiftfabrikaten diverse Duftkomponenten vorkommen, mit Lippenstift konnte ich soweit keinen Vergleich herbeizaubern.
Bei Parfümneulingen möchte ich diversen Gerüchten noch gerne nachsehen. Aber bei erfahrenen Parfümträgern, -jägern und -sammlern, allen voran diesen Youtube Parfümverdröslern, sollten solche Beirrungen nicht stattfinden. Da wird dann aus Youtube ganz schnell "Shmoo-Tube", wo die kopflosen Gerüchte ihre Kreise ziehen und deren losgelösten eigenständig umherfliegenden und dazu inhaltsleeren Köpfe haltlos unschuldige Interessenten anfallen.
Und ja, ich habe noch so einige Düfte bei denen "Irisnoten" enthalten sind, jedoch wie in Dior Homme Intense KEIN Alleinstellungsmerkmal bilden.

Wie gesagt hat Dior Homme Intense einen ganz eigenen Charakter, welcher ihn deutlich von der Konkurrenz abhebt. Daher sind ständige Vergleiche wohl am ehesten noch mit Dior Homme Parfum zu suchen. Und auch da finden sich deutliche Unterschiede.
Damit bietet sich Dior Homme Intense also für Menschen an die sich mit einer Trinität aus Vetiver, Iris und Zeder anfreunden können und auch wollen.
Als Anmerkung nebenbei deute ich noch darauf hin, dass Dior Homme Intense sich in seiner Gesamtheit in die Ränge der Fougere-Düfte einreiht, also die Duftkategorie der gräsernen/farnartigen Parfüme. Durch die Vetivernote ist der Duft schon als gräsern zu bezeichnen. Durch die Irisnote fügt sich noch ein gut ausbalancierter Hauch Erde in die Komposition ein. Und durch die Zedernnote kommt das Gefühl des "Zuhauseseins" ins Spiel.
Dior Homme Intense, ein Duft der kein Mitschwimmer sein will, auch wenn er ein echter Designer ist. Genau so wie sein Träger zwar ein Mensch von vielen ist, aber trotzdem ein eigenständiger Denker und Lebemann.

Seid keine Iris-, Puder-, Lippenstiftduft-Propagandisten. Seid Dior Homme Intense Träger!
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Vanillepause vor 4 Monaten 5
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Flakon
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Sillage
9
Haltbarkeit
10
Duft
Valentino Uomo.....
Nach anfänglicher Skepsis, ob ich den Duft überhaupt kaufen sollte, ob ich den tragen könnte, habe ich letztlich zugeschlagen.
Woher die Skepsis überhaupt erst? Man kennt es doch. Mal hier nachschauen. Wo anders was nachlesen. Sämtliche Videos auf Youtube dazu anhören und sich ein Bild dazu ausmalen was die Menschen einem alles dazu erzählen.
Einen Hauch von Kaffee. Etwas Toffee. Irgendwie schokoladig. So in diese Richtung sollte er gehen.
Tja, da hatte ich aber bereits den Uomo Intense. Der größere Bruder vom Uomo EDT. Und der gefiel mir schon seit dem ersten Testen. Aber dann die EDT Variante mit Toffeenote? Kann sowas funktionieren? Lange habe ich gezögert endlich mal zu testen und dann eine definitive Entscheidung zu treffen.

Also kam der Tag. Auf zum Douglas Laden. Testen. Hmm...... War nicht schlecht, kam seinem Intense Nachfolger allerdings nicht so recht hinterher. Klar habe ich an ein EDT etwas andere Erwartungen. Aber so wirklich wollte es nicht klappen. Dieses Toffee-Einerlei ging mir nicht als Duftkonzept ins Herz. Er ging mir eher durch den Magen und mir verlangte es nach Kuchen und einem frisch aufgesetzten Mocca. Also gab es zunächst keine Kaufentscheidung. Die kam erst etwas später und anders als erwartet.
Also wieder zum Douglas Laden. Diesmal allerdings on-line, also per Internet zum digitalen Einkauf. Und da sah ich die Duftpyramide. Nicht was ich erwartet hätte. Zumal der Flakon dazu auch im moderneren Look zu sehen war. Was war geschehen? Reformulierung? So ganz offiziell die Duftpyramide umgestellt ohne ein Geheimnis draus zu machen?
Das alleine fand ich bereits interessant. Aber wie musste ich mir den jetzt vorstellen?
So beschloß ich kurzerhand den Duft direkt digital anzufordern. Den kleinen 50ml Flakon bestellt und abgewartet. Ich kenne meine Erwartungen bereits wenn ich Duftpyramiden sehe. Meistens kommen diese meinen Ideen gelegen. Manchmal fehlt ein Teil und ich muss mehr recherchieren oder halt doch testen und nachtesten. Diesmal nicht.

Ich gestehe, was ich bekam übertraf meine Vorstellung bei Weitem.
Da kam kein Hauch leicht klebriger Toffee aus der Sprühdüse, wie ich es sogar zunächst erwarten wollte. Da hatte ich die kurz zuvor gesichtete Duftpyramide mal eben kurz ausgeblendet. Mir wallte da ein sehr sinnlicher, leicht romantischer, dezent appetitlich anmutender und alltagstauglicher Duft entgegen. Ach ja, so fuhr es mir wieder in den Sinn. Die neue Duftpyramide.
Ein sehr schönes EDT mit Hauptaugenmerk auf Kardamom. Laut Duftpyramide als Basis, gepaart mit Pfeffer. Hört sich eventuell langweilig an, vor allem für eingefleischte Parfümsammler und -träger. Aber lasst euch nicht täuschen. Hier wurde mal wieder alles richtig gemacht.
Valentino Uomo wurde konzepttechnisch aufgewertet.
Von der orientalischen Basis, über die herrlich zartbuttrige Hüfte, geziert mit Vetiver, und der schönen leicht zitrisch fruchtigen Eröffnung - diese Duftkomposition ist ein Traum.

Allgemein muss man damit rechnen nicht meterweit damit um sich schlagen zu können. Der Duft ist ein Schmeichler. Ein Diplomat, kein Boxer. In kühleren Zeiten hält er für ein EDT ordentlich lange, so etwa sieben bis acht Stunden. Das geht absolut in Ordnung für diese Preisklasse. Zumal mir auch nichts abwertend synthetisches aufgefallen ist. Etwas womit mancher einer vielleicht rechnen würde. Fehlanzeige. Entwarnung.
Ich empfehle den Duft gerne zur Alltagsbekleidung. Aber auch zur festlichen Garderobe passt Valentino Uomo ausgezeichnet. Ein sehr guter Duft für sämtliche Angelegenheiten. Sogar mal für zu Hause am Kaminfeuer zu einem Glas Wein und einem guten Buch.
Eurer Fantasie sind hier keine Grenzen gesetzt.

Valentimo Uomo EDT in neuer Formulierung.
Fein sinnlich. Diplomatisch. Ein Kenner von Normalität und Weltklasse.
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Vanillepause vor 2 Jahren 2 1
8
Flakon
3
Sillage
4
Haltbarkeit
9
Duft
Trance-Formation, keine Außerirdische und etwas Sonne im Gepäck
So etwas kommt mir erneut in den Sinn wenn ich diesen leichten Duft auftrage.

Was darf ich erwarten? Ein Gefühl von Nostalgie und Glückseeligkeit. Genau das verkörpert Sun für mich.
Die kleine Reisetasche gepackt.
Den Flakon Sun mit reingeschubst.
Tasche zu.
Kann losgehen.

So fuhren wir dann mit unserem falsch verstandenen spät-90er-Jahre-Verständnis des "spät-60er-Jahre-Motivs" "Friede, Freude, Eierkuchen" zu unserem temporären Reiseziel. Woodstock! HA! Hätten wir gerne gehabt. Nein. Stattdessen irgendwo inmitten der Pampa, kleines abgelegenes Waldstück. Wahrscheinlich auf keiner Karte verzeichnet. Alles eine Verschwörung. I want to believe!
Bunte Verhänge, Zelte, Schwarzlichtlampen, große Lautsprecher. Da kamen wir also nach etwas Fußweg da hin und fühlten uns so verbunden mit der Natur, welche wir schon in Kürze mit unserem Hippie-Gewummere aus dem Schlaf klatschen würden.
Und hey, schaut mal da. Die Zwerge, Elfen und Hobbits sind auch schon alle da. Ach was! Alles nur so Eingeschworene Underground Psyanhänger wie wir. Aber wenn man es nicht besser gewusst hätte, abgesehen vom doch stark nicht an den Film erinnernden fetten Sound, man hätte glauben können es wäre wahr geworden. Ach quatsch!
Aber es war trotzdem unser kleines Wunderland. Heute hier, in nem halben Jahr wo anders. Ständig wechselnde Veranstaltungsorte.
Was mich das alles verändert hat. Meinen Blick auf die Welt verdreht. Mich in Büchern lesen lassen, die ich heute als Relikte meiner persönlichen Verirrung bezeichnen und bestens als Stuhlbeinersatz verwenden möchte. Reinhold Messner hat den Bigfoot gesichtet? Das war ein armer Mensch in einem Wookie-Kostüm. Sowas hätte man sich aber auch denken können. Die haben da irgendwelche Szenen zum Kitschfilm "der Mond von Endor gedreht". So ein kleiner Star Wars Abklatsch, weil man noch schnell ein oder zwei Dollar extra benötigte. Und dann tauchte der Herr Messner da einfach auf und hat die Szene verpatzt. Na die Gesichter hätte ich gerne gesehen: "Schnitt! Der ist für nen Wookie zu klein und für nen Ewok zu groß! Sie da! Runter vom Set!"

Auf alle Fälle bin ich bis heute langsam auch zu alt, zu eingesessen und viel zu faul für geworden. Fürs Herumpilgern in pseudo-Hippie-Laune, meine ich.
Aber die Bässe wummern noch immer. Und noch immer kaufe ich mir mal ab und an eine neue CD, auch wenn die Musik in ihrer Gesamtheit leicht stagniert. Tja, Shotgun happens. It happens to all of us and to everything we love.
Und neben der Musik bleibt eine Sache so Sicher wie das "Herr hab Erbarmen" bei uns damals in der Küche - die Nostalgie. Und Sun von Jil Sander. Der Duft existierte noch nicht als meine Reise begann. Aber so lange hat er nicht auf sich warten lassen. Kaum im nächsten Jahrtausend angekommen, war Sun auch schon da. Klang das doch so herrlich futuristisch. Das nächste Jahrtausend. In nur 15 Jahren, so hatte ich gehofft, würden wir mit dem Auto fliegen und schillernde Mützen tragen. Ich erinnere mich noch an so vieles. Aber ich kann mich nicht mehr erinnern wie ich an diesen Duft gekommen bin. Ihr könnt mich genau so fragen, wer mich auf meine erste "nicht-Rollenspiel-im-Wald-aber-dafür-mit-viel-Bass-Turbulenz" mitgenommen hat. Vor allem wieso? Keine Ahnung. Ist heute so als wäre es mir schon immer im Blut gelegen. Oder gar von bärtigen alten Männern - vor Äonen so genannte Magier - in Stein gemeißelt worden. Wer weiß denn sowas heute noch mit Exaktheit? Könnte auch Gott in seinem "grande plan" so vorgezeichnet haben. Vielleicht sind sie ja doch unter uns. Ihr wisst schon. Die da!

Also Sun von Jil Sander ist real. Muss so sein. Sonst gäbe es die vielen Wertungen nicht.
Und was tut der so?
Nostalgie und viel Fantasie wachrufen.
Vor allem aber gut riechen. Schöner weißer Moschus, begleitet von Muskat und Kardamom. Sehr leicht und daher vor allem für die wärmeren Tage sehr zu empfehlen. Denn wenn euch die Düfte eurer Mitmenschen herzhaft erschlagen, so erschlagt ihr mit diesem Duft wenigstens niemanden. Sehr anständig. Echte Blumenkraft.
Leicht und fein gesponnen. Wie ein geschmeidiger Film bildet der Duft dort wo ich ihn auftrage eine Art zweite Haut. Erinnert stark an Sommer, Sonne und vor allem Urlaub. Daher ein Sommerduft.
Allgemein könnte dieser Duft - wenn die Duftpyramide akkurat ist - ein modern kreierter sein. Moschus, Kardamom, Bernstein, etwas zitroniges in den Kopfnoten. Das erinnert mich irgendwie an Bleu Noir von Narciso Rodriguez und auch etwas an den kürzlich eingetroffenen Valentino Uomo - auf den ich noch speziell zu sprechen komme, euch aber mit Bestimmung sagen kann dass es sich um die neue Version handelt, mit Zackenkranz, Deckel und neuer Duftpyramide.
Ihr erhaltet mit Sun also einen Duft der bereits 20 Jahre in unseren Duftstoffregalen lustwandelt, aber genau so heute erst frisch auf den Markt gekommen sein könnte. Dies liegt jedoch nicht nur an der Duftpyramide, sondern auch daran dass er wie viele Düfte von heute eher ruhiger in Erscheinung trutt. Er tut euch nicht weh und ihr auch niemanddem anderen. Also eine echte "win-win"-Situation.
Für kleines Geld, einen schönen Duft, ganz ohne Kopfschmerzen oder Geltungssucht. Genau richtig für den Urlaub im Sommer und für die Freizeit. Oder man trägt ihn einfach auf Arbeit. Ich trage ihn auch gerne zu Hause, egal ob Tag oder Nacht, ob Schnee liegt oder die ersten Blüten knospen. Ein Hauch Nostalgie geht immer.
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Vanillepause vor 2 Jahren 11
10
Flakon
8
Sillage
9
Haltbarkeit
9.5
Duft
Uomo Intense Version 2.0
Ein Duft der damals wie heute noch begeistert. Heute allerdings mehr als damals.
Wie war das noch bei der älteren Formulierung? Wie steht es mit der Neuen?
Im Gesamtbild bleibt die neue Version der alten treu. Ich möchte behaupten "eigentlich" doch "relativ" identisch?
Einfach mal dran bleiben.

Der Ersteindruck beim Aufsprühen hat sich verändert. Die ältere Variante erinnerte mich beim Auftragen immer ein wenig an diese 80er Jahre Kaugummikissen, die man für wenige Pfennig an jedem Kiosk um die Ecke erstehen konnte. Bazooka Joe oder so? Gabs dann später aber auch mit Sprüchen von Alf und Co. an der Verpackungspapierinnenseite. Irgendwie lustig und irritierend zugleich, empfand ich diesen Auftakt.
Beim neuen Uomo Intense fehlt dieser Eindruck gänzlich, zumal ich die Mandarine, oder doch Orange (?), wesentlich besser wahrnehmen kann.

Der weitere Verlauf ließ damals so eine art schokoladige Ahnung entstehen. Hier aber doch eher geht es in Richtung Karamel. Der Streich Muskatnuß bezieht sich zudem schön mit in die Herznoten mit ein, verleiht der Mandarine etwas mehr Würze und zieht den Salbei in eine leicht andere Richtung. Wenn die Erfahrung mit der älteren und der neuen Version etwas auseinanderliegen, dann fällt es den meisten eigentlich kaum oder nur wenig auf. Vor dem Kauf eines 100ml Flakons, der dann der neuen Generation angehören sollte, habe ich sogar, nicht so weit in der Vergangenheit, einen 50ml der alten Formel verschenkt.
Ja, so ein Frevel. Aber Ja doch / nicht doch.
Denn der Kombination aus Bazooka Joe und Schokolade wurde ich überdrüssig. Das konnte ich nicht mit der ledrigen, mit Patchouli umgarnten Basis in Verbindung bringen. Das war leicht jugendlich arrogant, und hatte da schon was, aber dann war es auch regelrecht dekadent zugleich und schuf sich seinen eigenen Widerspruch. Dies gehört zum Glück der Vergangenheit an.

Jetzt passt das ganze wesentlich besser. Nein so klingt es falsch. Jetzt passt zusammen, was zusammen gehört. Ja.
Würzige Mandarine (ich denke trotz allem dass es Orange ist) gleitet mit würzig kräutriger frische, dank richtig platziertem Salbei und dem geschickt verbindenden Muskatnuß, so wie einem Hauch Wacholderbeere (sofern ich der Duftpyramide trauen darf), hinunter zur Basis.
Dort erwarten mich dann die üblichen Tatverdächtigen. Die Vanille, das Maß Tonkabohne, der würzige Patchouli, der zarte Hauch von Leder. Und zum Schluß noch die Irisnote, welche das alles noch sehr schön abrundet.

Vom Scheitel bis zur Sohle wurde die Duftformel überdacht und dort überholt wo es dringend notwendig war. Teils unscheinbare Veränderungen, könnte man meinen. Doch das Gesamtbild spricht für sich.
Vom würzig spritzigen Auftakt bis hin zum Ableben des Duftverlaufs, wenn dann noch streichzart der letzte Hauch Vanille, fast wie lieblicher weißer Moschus, abklingt.
Hier haben die Nasen hinter dem Uomo Intense es verstanden wie die Variante "Intense" richtig funktioniert.
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Vanillepause vor 2 Jahren 12 2
10
Flakon
6
Sillage
8
Haltbarkeit
9
Duft
Modern und artgerecht
Hallo alle zusammen

Dior Homme - Formulation 2020
Um diese Version des EDT soll es gehen.

Das Haus Christian Dior hat sich entschieden den Homme EDT neu aufzulegen. Vielen Duftliebhabern gefällt sowas nicht, anderen ist es eher egal. So auch mir.
Um es vorweg zu nehmen, ich nahm die Homme Linie nie als speziell Iris-zentrisch wahr, also anders als viele es eigentlich vermuten ließen. Iris mag als Note im Intense und Parfum noch heute gelistet sein, und wahr auch in der älteren EDT Variante eine charakterbildende Eigenschaft. Aber jetzt der drastische Hauptdarsteller war die Iris auch wieder nicht.
Zu viele Ideen, die vor allem auf youtube ihre Verbreitung fanden, und immer mal gerne als Kommentarfüllung verwendet werden, fanden ihren Weg in die Beschreibungspraxis, wenn es um die Homme Linie geht.
Daher war auch der Aufschrei 2020 zunächst groß, hat Dior das Homme EDT eben mal neu aufgelegt.
Eventuelle Vorurteile, kleine und flauschige Verschwörungstheorien, die persönlichen Empörungen und gedankliche Inbesitznahme des Dior Homme EDT waren gängig und sind es wohl auch heute noch. Ich sage aufgrund von Irrtümern zum Duftbild, der Idee die uns Dior da verkaufen wollte. Ideen und Theorien machen sich halt mal schnell breit und vermehren sich immer asexuell. Gerade im Internet.

So finden heute noch viele den Namen Homme beim 2020er EDT als unpassend. Und das nach nun zwei Jahren eingewöhnungszeit. Hat es damals auch so lange gedauert Iris als Duftkomponente in Herrendüften zu akzeptieren? Geradezu irreführend. Aber, und das muss man sich fragen: "Wer hat letzlich wen über die Jahre hinweg in den Irrgarten geführt?" Online Influencer? Mitläufer, die keine eigenen Ideen hatten? Trittbrettfahrer? Warum soll Dior deswegen dem Duft einen anderen Namen geben?
Vielleicht war das ursprüngliche Duftkonzept gar nicht so weit vom neuen entfernt? Darüber sollte man einfach mal ganz kurz innehalten.

Ich finde Homme passend für dieses EDT. Denn genau das ist was Dior uns hiermit nahebringen möchte. Der moderne und sachlich auftretende Mann/Mensch. Mit oder ohne Iris als Duftnote im Gepäck.
Holzige Düfte gibt es zwar viele. Doch so wie der Homme 2020 riecht in meiner Sammlung noch keiner. Für einen Holzduft angenehm locker, gerade obwohl es kein sogenannter "Freshie" ist.
Schöne holzige Basis. Auch im Kern schön holzig. In der Eröffnung leicht pfeffrig und etwas harzig.
Wie man schon an der Duftpyramide erkennen kann, nichts Kompliziertes. Und warum auch nicht.
Dior hat mit der Umgestaltung nichts falsch gemacht. Ein Duft, der im Gesamtbild die Männerwelt (und überhaupt uns als Menschen) als solche sehr umfassend ansprechen möchte und dies auch zielstrebig tut.
Mit diesem Duft startet der moderne Mensch locker, luftig und denoch fein holzig in den Tag. Er strahlt Selbstsicherheit, Offenheit und Seriösität aus. Keine Klischees haften ihm an. Keine Gerüchte liegen in der Luft.

Wer also nach einem modernen holzigen Duft sucht, frei von Zwängen der Vergangenheit, der zu so gut wie allen Gelegenheiten passt, der liegt hier goldrichtig. Schule, Büro, sonstiger Berufsalltag. Nicht nur im maßgeschneiderten Anzug, sondern auch mal locker gekleidet oder mit der geilen Lederjacke, sitzt der Duft perfekt wie eine zweite Haut.

[Tipp mit auf den Weg:
Als kleinen Tipp kann ich alle Irisliebhabern auf den "neuen" Valentino Uomo verweisen. Neu in Anführungszeichen, denn den gibt es in neuer Formulierung jetzt auch bereits seit einem Jahr. Doch nur wenige Influencer haben bisher dazu etwas geschrieben und mir fiel es auch erst kürzlich beim Online Bestellvorgang auf. Sowie mein Paket da ist kann ich mehr dazu berichten.]
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