YElektra

YElektra

Rezensionen
1 - 5 von 7
Ungewöhnlicher Natur-Sauberduft
Vielleicht hat sich der Duft mit den unterschiedlichen Chargen etwas gewandelt, denn meine Erfahrung ist ganz anders als die eher schlechten Bewertungen hier.

Ich denke nach dem Aufsprühen sofort an ein beliebtes Spülmittel, ich meine Neroli zu riechen obwohl das nicht gelistet ist, und dieser Eindruck bleibt lange bestehen. Ich fange an den Duft für mich einzuordnen, "Zitrus", "Frisch" und "Blumig" sind schnell geklickt, weil dies etwas mager scheint wähle ich später noch "Cremig" und "Süss". Der Duft hat durchaus eine etwas scharfe, fast aggressiv frische Note, vielleicht ist es der Koriander, aber mir gefällt's gut, wahrscheinlich weil ich als Kind mit dem Spülmittel oft Seifenblasen geblasen habe. Ich denke an Petit Matin von Francis Kurkdjian den ich früher sehr mochte, die zwei sind sicher keine Duftzwillinge, aber es hatte mich auch an das gleiche Spülmittel erinnert. Nach ein, zwei Stunden wandelt sich der Eindruck etwas, die scharfe Note tritt in den Hintergrund, ich rieche mehr Vetiver und der Gesamteindruck wird etwas weicher und runder.

Wer einen Sauberduft sucht nach dem nicht alle riechen sollte Hindu Honeysuckle probieren, besonders im Naturparfum-Bereich gibt es diese Art von Duft sonst kaum. Vielleicht kann mir dann jemand erklären, was an der Komposition "Hindu" sein soll, denn das erschliesst sich mir beim besten Willen nicht.
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Einfach schön
Direkt nach dem Aufsprühen verstehe ich die Einordnung als Cologne, es riecht frisch, zitrisch, leicht herb und nach Sommer. Ich versuche heraus zu finden woran es mich erinnert und dann fällt es mir ein: Es riecht wie die idealisierte Erinnerung an Besuche im Gartencenter, glückliche Sommertage mit meiner Mutter, umgeben von frisch gegossenen Pflanzen und Blumen. Der Blütenduft ist dezent und doch betörend, vermischt mit einer Ahnung frisch zerquetschten grüns. Mit der Zeit verflüchtigen sich die grünen Stängel und die für Providence Perfume typische cremige Weissblüher-Basis tritt in einer herb-frischen Variation mit Vetiver hervor.

Ich finde den Duft wunderschön und greife immer wieder danach. Wer Colognes und Blumen mag sollte ihn probieren und sich selber eine Meinung bilden.
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Creme für eine elegante Dame
Beim Auftragen der Probe rieche ich sofort den Efeu! In der ersten Minute folgen weitere Garten-Eindrücke, ich denke an frisch gemähtes Gras, Blumenwiesen, der Geruch geknickter Stängel bei der Gartenarbeit. Das Grüne tritt leider schnell in den Hintergrund und leichte Frühlingsblumen übernehmen die Führung. Ich kann keine bestimmte Note ausmachen, alles verschmilzt in eine helle Cremigkeit. Der Duft weckt Erinnerungen an unbeschwerte Zeiten im Ferienhaus meiner Grossmutter, als sie noch viel jünger war, zu allen Anlässen elegant gekleidet und perfekt frisiert, da rochen sie und ihr Haus so.
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Perfekt für mein 12-jähriges ich
Der Duft riecht wirklich aussergewöhnlich fruchtig, frisch, süss, aber nicht schwer, eine grosse Überraschung und Leistung für ein Parfum aus 100% natürlichen Inhaltsstoffen. Erinnert mich an sommerliches Fruchteis, Mango, Passionsfrucht, Ananas. Gourmandige Düfte sind für mich oft Abwaschkandidaten, aber dieser ist dezent und unaufdringlich, geradezu angenehm.

Mein Geschmack als Erwachsene ist es nicht, aber für mich als 12-Jährige, die gerne endlich gross wäre und auch Parfum tragen möchte, wäre er perfekt gewesen.

Wenn ich einen Teenie als Tochter hätte würde ich ihr Davana & Vanille Bourbon schenken. Bei den Inhaltsstoffen hätte ich weniger Bedenken als bei anderen Parfums (ich denke konkret an die hormonell wirksamen Phthalate), und mit 39€ pro 50ml bzw. 65€ für die 200ml-Nachfüllflasche ist er auch noch erschwinglich.
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Der Garten auf dem Dach der Hermès-Boutique in Paris
Dieses Parfum reflektiert einen der schönsten Dachgärten, den ich je gesehen habe. Es ist kein Dachgarten, in dem man zehn mickrige Tomatenpflanzen in verschiedenen Töpfen vernachlässigt; kein Dachgarten, wo in Kübeln mit den Kindern gedreckelt wird. Nein, dieser Dachgarten ist ein richtiger Garten, samt englischem Rasen und Bäumen, nur eben auf einem Dach in Paris. Dieses Dach ist aber nicht irgend ein Dach. Es ist das Dach der Hermès-Boutique in Paris. So sieht der Garten auch aus: Nobel, gar piekfein, gepaart mit einer pariser Lässigkeit, als sei er ein natürlicher Garten, als sei er schon immer dort gewesen. Es gedeihen Rosen, Malven, Prachtkerzen, üppig und zugleich beherrscht, umrahmt von einer steinernen Brüstung. Ein knorriger Birnbaum und eine Magnolie verleihen den Eindruck eines verwunschenen Märchengartens. Wie solch ein Garten auf einem Dach möglich ist, ist mir unverständlich. Aber er ist da, künstlich, eine Illusion eines Gartens, wie es auch der Duft ist.

Ich lasse mich gerne verführen. Das wunderschöne an diesem Traum, den Un Jardin sur le Toît für mich malt, ist, dass er real ist. Dass es diesen Dachgarten, so unglaublich bezaubernd, tatsächlich gibt. Die Beschreibung ist nicht meiner Fantasie entsprungen. Wer will, kann den Hermès-Dachgarten im BBC-Dokumentarfilm 'Bottling the memory' ab 26:50 selber sehen. Ich empfehle es jedem Parfum-Fan. Es ist für mich ein Erlebnis zu erkennen, wie wortwörtlich eine Szene in einem Duft erfasst werden kann, gleichzeitig beschreibend und poetisch.

Nachtrag 10.04.2018: Hier noch der Hermes-Garten aus Gärtneraugen: https://youtu.be/qDgQrnUlxlc?t=43m5s
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