
YehiOr
Rezensionen
Detailliert
Dicke Bretter bohren braucht Geduld
TL;DR: Braucht eine halbe Stunde um sich zu entwickeln. Toller holziger Duft begleitet von etwas erdigen und hesperidischen Noten mit starker Sillage und Haltbarkeit.
Der Flakon ist stylisch. Das galt schon für die Vorgänger und auch diesmal macht die flache Flasche mit dem massiven Metallkopf und der darum gewundenen Schlange optisch was her. Wie zuvor ist der Flakon anfällig für Fingerabdrücke. Der darin enthaltene Saft ist allerdings nicht so kohlrabenschwarz sondern whiskeybraun. Es ist also obacht bei nicht-schwarzer Kleidung geboten. Das zu sehende Schwarz ist Aufdruck, allerdings so sauber und glatt eingearbeitet, dass es aussieht als wäre es Teil des Glas. Der Sprühkopf ist nicht pressurized und daher empfehle ich beherzt zu drücken, sonst gibt es einen Strahl wie aus einer Spritze.
Der Hawas Black startet mit einer kräftigen Note Alkohol. Gemildert wird die recht harsche zitrik der Grapefruit von Ananas. Sonst rieche ich vor allem "Holzlack". Das ist in dem Fall bloß persönliche Assoziation von Holz+Alkohol=Holzlack. Ich kann es nicht anders sagen, das Opening von Hawas Black ist harsch, nicht angenehm und nicht einladend.
So richtig entwickeln tut sich der Duft erst nach vielleicht zwanzig, eher dreißig Minuten. Der Alkohol ist verschwunden, die Zitrik ist sehr dezent im Hintergrund wahrzunehmen. Das Spektrum der holzigen Noten wird breiter, der Duft wird sanfter und sehr angenehm. Er bleibt eher trocken und holzig. Er hat einen leichten grünen und frischen Unterton und geht keinesfalls in Richtung einer Oud-Bombe.
Die Haltbarkeit ist sehr stark, ebenso die Sillage. Auf der Kleidung wird man ihn nur durch intensiv Waschen zeitnah los. Ich rate deswegen interessierten Käufern beim Dosieren zu Vorsicht und Sparsamkeit. Das ist ein "Ein Sprüher pro Tag" Performer.
Ich habe diesen Duft Ende Januar 2025 von einem deutschen Online Discounter erworben. Ich habe online viel über die angebliche Potenz der Hawas Düfte gehört und gelesen und diese in 2024 bei dem selben Onlinehändler gekauft. Meine Erfahrungen mit Hawas (Neuauflage) und Hawas Ice waren bestenfalls mittelmäßig. Ich bin mir immer noch nicht sicher ob ich Fakes bekommen habe, ob da was gekippt ist oder ob ich einfach bestimmte darin verwendete Verbindungen nicht rieche. Aber da ich bei anderen teureren Produkten von dort stets Originale bekommen habe würde ich das nicht annehmen.
Der Flakon ist stylisch. Das galt schon für die Vorgänger und auch diesmal macht die flache Flasche mit dem massiven Metallkopf und der darum gewundenen Schlange optisch was her. Wie zuvor ist der Flakon anfällig für Fingerabdrücke. Der darin enthaltene Saft ist allerdings nicht so kohlrabenschwarz sondern whiskeybraun. Es ist also obacht bei nicht-schwarzer Kleidung geboten. Das zu sehende Schwarz ist Aufdruck, allerdings so sauber und glatt eingearbeitet, dass es aussieht als wäre es Teil des Glas. Der Sprühkopf ist nicht pressurized und daher empfehle ich beherzt zu drücken, sonst gibt es einen Strahl wie aus einer Spritze.
Der Hawas Black startet mit einer kräftigen Note Alkohol. Gemildert wird die recht harsche zitrik der Grapefruit von Ananas. Sonst rieche ich vor allem "Holzlack". Das ist in dem Fall bloß persönliche Assoziation von Holz+Alkohol=Holzlack. Ich kann es nicht anders sagen, das Opening von Hawas Black ist harsch, nicht angenehm und nicht einladend.
So richtig entwickeln tut sich der Duft erst nach vielleicht zwanzig, eher dreißig Minuten. Der Alkohol ist verschwunden, die Zitrik ist sehr dezent im Hintergrund wahrzunehmen. Das Spektrum der holzigen Noten wird breiter, der Duft wird sanfter und sehr angenehm. Er bleibt eher trocken und holzig. Er hat einen leichten grünen und frischen Unterton und geht keinesfalls in Richtung einer Oud-Bombe.
Die Haltbarkeit ist sehr stark, ebenso die Sillage. Auf der Kleidung wird man ihn nur durch intensiv Waschen zeitnah los. Ich rate deswegen interessierten Käufern beim Dosieren zu Vorsicht und Sparsamkeit. Das ist ein "Ein Sprüher pro Tag" Performer.
Ich habe diesen Duft Ende Januar 2025 von einem deutschen Online Discounter erworben. Ich habe online viel über die angebliche Potenz der Hawas Düfte gehört und gelesen und diese in 2024 bei dem selben Onlinehändler gekauft. Meine Erfahrungen mit Hawas (Neuauflage) und Hawas Ice waren bestenfalls mittelmäßig. Ich bin mir immer noch nicht sicher ob ich Fakes bekommen habe, ob da was gekippt ist oder ob ich einfach bestimmte darin verwendete Verbindungen nicht rieche. Aber da ich bei anderen teureren Produkten von dort stets Originale bekommen habe würde ich das nicht annehmen.
Gelegenheit macht Düfte
Ich will versuchen etwas nüchtern und pragmatisch an die Sache heranzugehen. Eine Rezension beschränkt sich meist auf einen persönlichen Eindruck und auf wenige Blickwinkel. Ich will also nach Möglichkeit ansprechen, wenn ich bei einer Bewertung etwas ausklammere.
Duft:
Es beginnt mit einem Opening an frischer fruchtiger Ananas die von vorne herein vom rauchigen Aroma begleitet wird. Die Ananas steht hier ganz klar im Vordergrund, die anderen fruchtigen Noten und der Pfefferkick sind Cheerleader.
Es braucht nicht lange, dann treten besagte Cheerleader etwas in den Hintergrund und die frisch-fruchtige Ananas wandelt sich zu einer fruchtig-süßen kandierten (geräucherten) Ananas. Dazu kommt der würzig-frische Charakter der, bösen Zungen zufolge an Duschgel erinnert (nutzen die Leute alle die selbe Marke und wenn ja welche ist das?) oder an den Charakter würziger Fougeres. Eine Kreuzung aus Sauvage-Elixir und Aventus wäre der Absolu sagen einige. Ich verstehe was gemeint ist, aber zutreffend finde ich die Beschreibung nicht.
Ich würde sagen er geht mehr in die Richtung eines warmen, würzigen Duftes. Moschus, Labdanum, Hölzer und Gewürze flankieren diese rauchig-kandierte Ananas hervorragend. Dem ein oder anderen ist das zu viel Harmonie, zu viel Stromlinienform, wo er den Kontrast und die Ambivalenz vieler unter Liebhabern gefeierten Herrendüfte vergeblich sucht.
Bis auf die vielleicht letzten 2 Stunden bleibt das kandiert-geräucherte Ananas Kunstwerk intakt, danach verlässt die Frucht die Bühne und es bleibt ein frisch-rauchiger, leicht würziger Grundton der langsam ausklingt. Dem Grundton fehlt etwas die Farbe, aber das war bisher schon immer so mein Eindruck von Aventus.
So, das ist mein Eindruck von Duft. Ich mag ihn, ist ein toller Duft den man überall tragen kann.
Er hat die komplette DNA von Aventus in sich, aber er ist sein eigenes Ding.
Macht er das Original redundant oder umgekehrt? Hmmm. Für mich, der ich keinen gereiften Batch des Original Aventus besitze mit dem ich das vergleichen kann, macht er das. Aber wer bereits einen gereiften Batch besitzt, der ihm persönlich zusagt, der wird hier möglicherweise nicht genügend neues finden.
H/S:
Ich habe inzwischen mehrere Batches des Originals getestet, aber alle hatten auf meiner Haut eine schlechte Haltbarkeit. Die OG-Batches von 2010-2013 habe ich nie testen können. Auch der Absolu ist kein "Beastmode"-Duft, aber die Haltbarkeit auf Haut und Kleidung ist akzeptabel. Auf dem Hemd hält er zwar zwei Tage, auf meiner Haut ist aber etwa nach 6 Stunden die Ananas-Flamme ausgebrannt.
Flakon:
Der Flakon ist Creed typisch solide und hübsch anzusehen, der Sprühkopf verteilt großzügige Mengen der kostbaren Flüssigkeit bei zu wenig Druck als Strahl. Er tropft oder leckt aber nicht.
P/L:
Soll man einen Duft jetzt unabhängig von allem, also dem Preis in absoluten Zahlen, dem Preis Leistungsverhältnis in der Relation zu anderen Kreationen aus dem selben Haus, anderen Produkten aus der selben Nische bewerten?
Ja, sollte man. Für genau diese Erwägungen gibt es den Preis-Leistung Wert den man vergeben kann. Und wie ist diese Preis-Leistung so? Auweia. Mangelhaft wäre noch wohlwollend. Ne, die P/L ist eine Katastrophe mit Ansage.
Wer aber glaubt er kommt mit einem der bekannteren Duftklone wie jenen aus der CDNIM Reihe, denen aus dem Hause Afnan, Al Haramain oder Parfums Vintage in den Genuss einer gleichwertigen und gar identischen Dufterfahrung, den muss ich ebenfalls enttäuschen. Zum neuen aus dem Hause DUA kann ich kein Urteil abgeben, aber auch wäre ich skeptisch.
Davon ausgehend würde ich zu folgendem Schluss kommen: Jeder der bereits einen Original Aventus hat, sollte ich reiflich überlegen, ob er diesen Duft braucht. Wer diesen Creed Duft will, wird wohl ohnehin bereit sein dafür auch Creed Preise zu bezahlen. Wer aber auf der Suche nach einem Duft mit der Aventus DNA ist, der findet reichlich Auswahl da draußen (auch jenseits der Duftklone) wo nicht nur der Duft, sondern auch das P/L Verhältnis stimmt.
Duft:
Es beginnt mit einem Opening an frischer fruchtiger Ananas die von vorne herein vom rauchigen Aroma begleitet wird. Die Ananas steht hier ganz klar im Vordergrund, die anderen fruchtigen Noten und der Pfefferkick sind Cheerleader.
Es braucht nicht lange, dann treten besagte Cheerleader etwas in den Hintergrund und die frisch-fruchtige Ananas wandelt sich zu einer fruchtig-süßen kandierten (geräucherten) Ananas. Dazu kommt der würzig-frische Charakter der, bösen Zungen zufolge an Duschgel erinnert (nutzen die Leute alle die selbe Marke und wenn ja welche ist das?) oder an den Charakter würziger Fougeres. Eine Kreuzung aus Sauvage-Elixir und Aventus wäre der Absolu sagen einige. Ich verstehe was gemeint ist, aber zutreffend finde ich die Beschreibung nicht.
Ich würde sagen er geht mehr in die Richtung eines warmen, würzigen Duftes. Moschus, Labdanum, Hölzer und Gewürze flankieren diese rauchig-kandierte Ananas hervorragend. Dem ein oder anderen ist das zu viel Harmonie, zu viel Stromlinienform, wo er den Kontrast und die Ambivalenz vieler unter Liebhabern gefeierten Herrendüfte vergeblich sucht.
Bis auf die vielleicht letzten 2 Stunden bleibt das kandiert-geräucherte Ananas Kunstwerk intakt, danach verlässt die Frucht die Bühne und es bleibt ein frisch-rauchiger, leicht würziger Grundton der langsam ausklingt. Dem Grundton fehlt etwas die Farbe, aber das war bisher schon immer so mein Eindruck von Aventus.
So, das ist mein Eindruck von Duft. Ich mag ihn, ist ein toller Duft den man überall tragen kann.
Er hat die komplette DNA von Aventus in sich, aber er ist sein eigenes Ding.
Macht er das Original redundant oder umgekehrt? Hmmm. Für mich, der ich keinen gereiften Batch des Original Aventus besitze mit dem ich das vergleichen kann, macht er das. Aber wer bereits einen gereiften Batch besitzt, der ihm persönlich zusagt, der wird hier möglicherweise nicht genügend neues finden.
H/S:
Ich habe inzwischen mehrere Batches des Originals getestet, aber alle hatten auf meiner Haut eine schlechte Haltbarkeit. Die OG-Batches von 2010-2013 habe ich nie testen können. Auch der Absolu ist kein "Beastmode"-Duft, aber die Haltbarkeit auf Haut und Kleidung ist akzeptabel. Auf dem Hemd hält er zwar zwei Tage, auf meiner Haut ist aber etwa nach 6 Stunden die Ananas-Flamme ausgebrannt.
Flakon:
Der Flakon ist Creed typisch solide und hübsch anzusehen, der Sprühkopf verteilt großzügige Mengen der kostbaren Flüssigkeit bei zu wenig Druck als Strahl. Er tropft oder leckt aber nicht.
P/L:
Soll man einen Duft jetzt unabhängig von allem, also dem Preis in absoluten Zahlen, dem Preis Leistungsverhältnis in der Relation zu anderen Kreationen aus dem selben Haus, anderen Produkten aus der selben Nische bewerten?
Ja, sollte man. Für genau diese Erwägungen gibt es den Preis-Leistung Wert den man vergeben kann. Und wie ist diese Preis-Leistung so? Auweia. Mangelhaft wäre noch wohlwollend. Ne, die P/L ist eine Katastrophe mit Ansage.
Wer aber glaubt er kommt mit einem der bekannteren Duftklone wie jenen aus der CDNIM Reihe, denen aus dem Hause Afnan, Al Haramain oder Parfums Vintage in den Genuss einer gleichwertigen und gar identischen Dufterfahrung, den muss ich ebenfalls enttäuschen. Zum neuen aus dem Hause DUA kann ich kein Urteil abgeben, aber auch wäre ich skeptisch.
Davon ausgehend würde ich zu folgendem Schluss kommen: Jeder der bereits einen Original Aventus hat, sollte ich reiflich überlegen, ob er diesen Duft braucht. Wer diesen Creed Duft will, wird wohl ohnehin bereit sein dafür auch Creed Preise zu bezahlen. Wer aber auf der Suche nach einem Duft mit der Aventus DNA ist, der findet reichlich Auswahl da draußen (auch jenseits der Duftklone) wo nicht nur der Duft, sondern auch das P/L Verhältnis stimmt.
Bausparaquat.
Der offensichtliche Aquat beginnt mit einer gelungenen Portion Grapefruit, fruchtig und würzig durch den Kick des Kardamom und abgerundet mit einer leicht floralen Note.
Nur Momente später schließt aber schon das Feld der Herz- und Basisnoten auf. Das Moos ist hierbei kurz sehr dominant und wird mit Sicherheit den ein oder anderen irritieren, es findet aber schnell den Rhythmus und bildet mit dem Patchouli einen Gegenpol zur maritimen Frische.
Das Ensemble bleibt, auch wenn die Grapefruit schnell raus ist, aber trotz grün-erdiger und würzig-aquatischer Noten eindeutig frisch und aromatisch.
Es ist mehr ein "heiterer Tag am Baggersee" als ein "Sonnenbad an der italienischen Riviera" Typ von Aquat.
Der Duft erfindet das Rad nicht neu, er ist bis auf die kleine Moos-Situation unaufdringlich, höflich und angenehm. Es ist ein gut gemachter Funktionsduft, keine olfaktorische Reise ins Märchenreich. Manch ein Zyniker würde jetzt daraus ein "konformistisch und charakterlos" machen, aber manch ein Zyniker duftet auch nach feuchter Scheune und Civet-Urin und fühlt sich gut dabei.
Wie man die Haltbarkeit bewertet hängt nicht zuletzt von der eigenen Erwartungshaltung ab. Auf meiner Haut hält der Duft gute 4 Stunden, er bleibt aber als Hautduft erheblich länger wahrnehmbar. Die Performance ist gerade für geschlossene Räume und ein berufliches Umfeld auch bei hohen Temperaturen absolut ok.
Nur Momente später schließt aber schon das Feld der Herz- und Basisnoten auf. Das Moos ist hierbei kurz sehr dominant und wird mit Sicherheit den ein oder anderen irritieren, es findet aber schnell den Rhythmus und bildet mit dem Patchouli einen Gegenpol zur maritimen Frische.
Das Ensemble bleibt, auch wenn die Grapefruit schnell raus ist, aber trotz grün-erdiger und würzig-aquatischer Noten eindeutig frisch und aromatisch.
Es ist mehr ein "heiterer Tag am Baggersee" als ein "Sonnenbad an der italienischen Riviera" Typ von Aquat.
Der Duft erfindet das Rad nicht neu, er ist bis auf die kleine Moos-Situation unaufdringlich, höflich und angenehm. Es ist ein gut gemachter Funktionsduft, keine olfaktorische Reise ins Märchenreich. Manch ein Zyniker würde jetzt daraus ein "konformistisch und charakterlos" machen, aber manch ein Zyniker duftet auch nach feuchter Scheune und Civet-Urin und fühlt sich gut dabei.
Wie man die Haltbarkeit bewertet hängt nicht zuletzt von der eigenen Erwartungshaltung ab. Auf meiner Haut hält der Duft gute 4 Stunden, er bleibt aber als Hautduft erheblich länger wahrnehmbar. Die Performance ist gerade für geschlossene Räume und ein berufliches Umfeld auch bei hohen Temperaturen absolut ok.