09.02.2020 - 15:02 Uhr
Meggi
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32
Erlebnisse
Seit über 20 Jahren, mein ganzes Berufsleben, arbeite ich in Hamburg und wohne fast ebenso lange im Speckgürtel. Als Einheimischer habe ich mich in der Stadt indes nie gefühlt. Natürlich auch nicht als gänzlich Auswärtiger, sondern irgendwie dazwischen. Gute Voraussetzung vielleicht, die Acqua-di-Hamburg-Reihe sachlich zu testen. Nicht minder gut ist es möglicherweise, das bereits vom werten Herrn SchatzSucher im Auftakt-Kommentar enttarnte und seither mehrfach bestätigte Vorbild ‚CK One‘ tatsächlich nicht zu kennen.
Mit der ‚Alster‘ fange ich meine kleine Testreihe an, weil mein Arbeitgeber viele Jahre in Alsterdorf residierte, in einer denkmalgeschützten Fritz-Höger-Villa von 1924 mit Blick auf den Fluss und auf ein seinerzeit etwas heruntergekommenes Backstein-Gebäude, welches heute ein Lokal namens „Braband“ beherbergt.
Was ich in jenen Jahren in der Firma alles erlebt habe, spottet jeder Beschreibung. Mein Büro etwa – um harmlos zu beginnen – befand sich zeitweise in einer ehemaligen Einlieger-Wohnung und ich musste es durch einen Wand-Schrank betreten, bis alles umgebaut war.
Unvergessen die Tage, an denen der Chef seine Harley aus der Garage holte (er wohnte nebenan) und die Belegschaft begeistert am Fenster hing, weil eine riesige Puck-die-Stubenfliege-Sonnenbrille auf einem Motorrad einfach zu herrlich aussah. Oder der Nachmittag, an dem rudelweise Polizisten durch die Gegend und über das Grundstück rannten, weil aus dem unweit gelegenen Knast „Santa Fu“ ein paar schwere Jungs ausgebüxt waren.
Ein denkwürdiger Anblick war auch der im Garten umherirrende Aufsichtsratsvorsitzende auf der Suche nach dem richtigen Eingang. Das war jedoch nichts gegen die Pinkel-Pulle: Der Buchhaltungsleiter sollte offenbar eine „kumulierte“ Urin-Probe abgeben und hatte die dazu vorgesehene Liter-Flasche hinter sich außen aufs Fensterbrett gestellt, so dass alle den allmählich steigenden Füllstand verfolgen konnten. Die ihm gegenüber unfreiwillig in der allerersten Reihe sitzende Kollegin kommentierte wunderbarer trocken: „Naja, wenigstens holt er sein Geschleuder nicht an Ort und Stelle raus…“. Und dann war da noch die Dame vom Empfang, die – selbstredend ungefragt – ihre Bluse öffnete, um sich von einer (immerhin…) Kollegin bestätigen zu lassen, was für einen tollen BH sie trage.
Undsoweiter – von den irren Begebenheiten des eigentlichen Geschäfts mal überhaupt nicht zu sprechen.
Aber ich wollte ja sachlich sein. Also: ‚Alster‘ nun ist weder spektakulär noch lustig noch denkwürdig. Er ist frisch, einen Hauch seifig, luftig und leicht, auf eine angenehm unsüße, herbe Weise. Eher seifig als zitrisch: Die Meinetwegen-Bergamotte ist praktisch völlig entfruchtet, ohne im Gegenzug bitter-adstringierend zu sein. Als mehr als nur ein bisschen floral empfinde ich die Alster heute und tippe auf einen Tupfer Maiglöckchen(!). Schon nach rund einer Stunde fügt sich eine pilzig-cremig-saubere Moschus-Note zum Blumigen.
Im Verlauf des Vormittags bildet sich neben einem anschwellenden Beitrag der Süße aus dem Floralen heraus eine latexhaft-kondomige Note… He, das ist ‚Alster‘, nicht ‚Kiez‘! Bin gespannt, was sie aus der Richtung in ‚Kiez‘ aufbieten, vielleicht ist das Ding dann gebraucht… Nein, ein sacht talkum-bepuderter Latex-Handschuh trifft es besser, hier ist was Staubiges mit drin.
Der Nachmittag ist im Prinzip wie der Vormittag, nur mit verschobenen Gewichten. Es darf immer noch relativ frisch genannt werden, bloß eben jetzt eher auf so eine Wäsche-Art. Ergänzend liefert die Floral-Creme ihre enorm ausdauernde Beduftung.
Bei meiner Lieblingskollegin (das ist übrigens die seinerzeit nach ihrer Meinung zur Unterwäsche befragte…) fiel der Duft durch; sie ist von mir schlichtweg anderes gewöhnt. Als ich aber – und das kann als Fazit gelten – darauf verwies, dass wir dankbar sein dürften, wenn mehr Leute ‚Alster‘ statt gar keinen Duft trügen, stimmte sie zu und wir einigten uns auf...
...solide.
Ich bedanke mich bei Gerdi für die Probe.
Mit der ‚Alster‘ fange ich meine kleine Testreihe an, weil mein Arbeitgeber viele Jahre in Alsterdorf residierte, in einer denkmalgeschützten Fritz-Höger-Villa von 1924 mit Blick auf den Fluss und auf ein seinerzeit etwas heruntergekommenes Backstein-Gebäude, welches heute ein Lokal namens „Braband“ beherbergt.
Was ich in jenen Jahren in der Firma alles erlebt habe, spottet jeder Beschreibung. Mein Büro etwa – um harmlos zu beginnen – befand sich zeitweise in einer ehemaligen Einlieger-Wohnung und ich musste es durch einen Wand-Schrank betreten, bis alles umgebaut war.
Unvergessen die Tage, an denen der Chef seine Harley aus der Garage holte (er wohnte nebenan) und die Belegschaft begeistert am Fenster hing, weil eine riesige Puck-die-Stubenfliege-Sonnenbrille auf einem Motorrad einfach zu herrlich aussah. Oder der Nachmittag, an dem rudelweise Polizisten durch die Gegend und über das Grundstück rannten, weil aus dem unweit gelegenen Knast „Santa Fu“ ein paar schwere Jungs ausgebüxt waren.
Ein denkwürdiger Anblick war auch der im Garten umherirrende Aufsichtsratsvorsitzende auf der Suche nach dem richtigen Eingang. Das war jedoch nichts gegen die Pinkel-Pulle: Der Buchhaltungsleiter sollte offenbar eine „kumulierte“ Urin-Probe abgeben und hatte die dazu vorgesehene Liter-Flasche hinter sich außen aufs Fensterbrett gestellt, so dass alle den allmählich steigenden Füllstand verfolgen konnten. Die ihm gegenüber unfreiwillig in der allerersten Reihe sitzende Kollegin kommentierte wunderbarer trocken: „Naja, wenigstens holt er sein Geschleuder nicht an Ort und Stelle raus…“. Und dann war da noch die Dame vom Empfang, die – selbstredend ungefragt – ihre Bluse öffnete, um sich von einer (immerhin…) Kollegin bestätigen zu lassen, was für einen tollen BH sie trage.
Undsoweiter – von den irren Begebenheiten des eigentlichen Geschäfts mal überhaupt nicht zu sprechen.
Aber ich wollte ja sachlich sein. Also: ‚Alster‘ nun ist weder spektakulär noch lustig noch denkwürdig. Er ist frisch, einen Hauch seifig, luftig und leicht, auf eine angenehm unsüße, herbe Weise. Eher seifig als zitrisch: Die Meinetwegen-Bergamotte ist praktisch völlig entfruchtet, ohne im Gegenzug bitter-adstringierend zu sein. Als mehr als nur ein bisschen floral empfinde ich die Alster heute und tippe auf einen Tupfer Maiglöckchen(!). Schon nach rund einer Stunde fügt sich eine pilzig-cremig-saubere Moschus-Note zum Blumigen.
Im Verlauf des Vormittags bildet sich neben einem anschwellenden Beitrag der Süße aus dem Floralen heraus eine latexhaft-kondomige Note… He, das ist ‚Alster‘, nicht ‚Kiez‘! Bin gespannt, was sie aus der Richtung in ‚Kiez‘ aufbieten, vielleicht ist das Ding dann gebraucht… Nein, ein sacht talkum-bepuderter Latex-Handschuh trifft es besser, hier ist was Staubiges mit drin.
Der Nachmittag ist im Prinzip wie der Vormittag, nur mit verschobenen Gewichten. Es darf immer noch relativ frisch genannt werden, bloß eben jetzt eher auf so eine Wäsche-Art. Ergänzend liefert die Floral-Creme ihre enorm ausdauernde Beduftung.
Bei meiner Lieblingskollegin (das ist übrigens die seinerzeit nach ihrer Meinung zur Unterwäsche befragte…) fiel der Duft durch; sie ist von mir schlichtweg anderes gewöhnt. Als ich aber – und das kann als Fazit gelten – darauf verwies, dass wir dankbar sein dürften, wenn mehr Leute ‚Alster‘ statt gar keinen Duft trügen, stimmte sie zu und wir einigten uns auf...
...solide.
Ich bedanke mich bei Gerdi für die Probe.
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