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Honour Woman 2011 Eau de Parfum

Valinor
01.12.2022 - 10:15 Uhr
8
6
Preis
8
Flakon
8
Sillage
9
Haltbarkeit
6
Duft

Das betörende antiseptische Krankenhausputzmittel


Köpft mich nicht, aber am Anfang erinnert es mich entfernt an L’Eau d`Issey. Ich weiß: die gemeinsamen Bestandteile( Gartennelke, Tuberose und Amber) sind nicht in der Kopfnote. Nebeneinander gerochen sind die beiden Parums sich auch nicht ähnlich. L`Eau d`issey ist seifiger. Trotzdem ist da dieser 90er Jahre kühle Blüten- Vibe. Wo ist das fluide, vielschichtige an diesem Duft? Das Weiß dieses Duftes fühlt sich erst einmal opak und eisern an. Dafür, dass Amouage natürliche Bestandteile benutzt, ist die Sillage und Haltbarkeit gut.
Auf die Süße musste ich etwas warten. Für mich hat Sie nichts federiges, sondern ist eher nektarhaft, feucht. Unter den kühlen weißen Blüten erst wartet die Puderigkeit. Geißblatt und Tuberose haben für mich eine Duftverwandschaft und hier rieche ich tatsächlich eher Geißblatt raus. Das macht den Duft auch zu der ernsteren großen Schwester von „Honeysuckle and Davana“ von Joe Malone.
Viele nennen den Duft damenhaft und elegant und das stimmt. Gleichzeitig ist diese Reinheit fast klinisch. Komplex ist er schon, aber jede neue Ebene bleibt Arztkittelweiß.
Am ehesten verblüfft mich noch die Herznote. Etwas an der Herznote ist „lecker“, obwohl sie nichts gourmandiges an sich hat. Will ich jetzt Blüten essen? Da ist so etwas leicht adstringierendes, ohne bitter zu sein. Das macht es interessant.
Inzwischen mag ich den Duft ohne ihn zu verstehen. Gleichzeitig war der Opener schon eine Berg –und- Tal fahrt. Wäre der Duft nicht so vielgepriesen und teuer hätte ich gar nicht so viele Versuche gemacht, sein Geheimnis zu finden. Vielleicht ist es ein Problem mit der Hautchemie. Am Streifen riecht er besser als an mir.
Ein einzigartiger und hübscher Duft, der mir zu stählern daherkommt.
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