18.04.2018 - 08:11 Uhr
Duftjäger
3 Rezensionen
Duftjäger
Sehr hilfreiche Rezension
4
Wer hat sein Zitronensorbet auf der frisch gemähten Wiese vergessen?
Liebe Parfumos,
manchmal legt man einen Duft auf und hat sofort Bilder im Kopf - Bilder die versuchen, das Gerochene optisch zu manifestieren. So geschehen heute morgen in einem Badezimmer, irgendwo im Süden Deutschlands...
Da mir ein netter Parfumo , der gesehen hatte, dass ich im Besitz dieses Duftes bin, ein paar Fragen über genau jenen Welchen gestellt hatte, wollte ich den Praxistest wagen (zur Erklärung: oft teste ich Neuzugänge erst auf einem Riechstreifen, um mir einen ersten Eindruck zu vermitteln, um ihn dann in die "Warteschleife" zu verbannen, bis er eben dran ist...) und die Fragen beantworten. Ich sprühte also eine Handvoll Hübe auf die dafür vorgesehenen Stellen - und da war sie...eine frisch gemähte Wiese im Spätfrühling (oder Frühsommer, wie es euch lieber ist), auf dem ein großer Becher Zitronensorbet steht, garniert mit einem Minzblatt. Nun bitte ich die Hobby- und Berufspsychologen darum, mich mit Verhaltensprofilen und Analysen meiner Kindheit zu verschonen - ich würde es eh ignorieren. Aber so roch es für mich, als ich mir den Sport-Animale aufsprühte.
Für alle, die mit solchen Assoziationen nichts anfangen können, die nüchterne (individuelle) Geruchsanalyse: die Kopfnote wird von Hesperiden (Zitrone und Bergamotte) dominiert, ich vermag ein wenig Minze und Sandelholz wahrzunehmen. Nach ca. einer halben Stunde treten die Zitrusfrüchte langsam in den Hintergrund, die Birne, die ich am Anfang nur sehr wage erraten kann, wird ein wenig stärker. Von jetzt an habe ich diesen Wiesenakkord, gepaart mit einem Süßholzakkord, in der Nase, die von der Birne flankiert wird - keine schlechte Kombination. Die Süße hält sich dabei in Grenzen, der (von mir ausgemachte) Wiesenakkord sorgt für anhaltende Frische. Nach ca. 4 Stunden ist die Basis erreicht - hier dominieren Hölzer und Vetiver. Der Duft hält ca. 6 Stunden, ist aber nach ca. 4 Stunden nur noch sehr schwach zu erahnen
An sich riecht der Kollege ja ganz lecker und die Haltbarkeit ist ok. Doch die Sillage ist seine Achillesverse: schon nach einer Stunde ist der Duft so zurückhaltend, dass ich ihn nur noch riechen kann, wenn ich meine Nase sehr nahe an meinen Unterarm bewege. Da er so schwach auf der Brust ist, taugt er für mich nur für heiße Tage oder für Gelegenheiten, bei denen olfaktorische Zurückhaltung ein Muss ist. Das ist aber für den Preis (200ml für knapp 22 Euronen) zu verschmerzen, ist er doch qualitativ besser, als die meisten Mitbewerber in dieser Preisklasse....
manchmal legt man einen Duft auf und hat sofort Bilder im Kopf - Bilder die versuchen, das Gerochene optisch zu manifestieren. So geschehen heute morgen in einem Badezimmer, irgendwo im Süden Deutschlands...
Da mir ein netter Parfumo , der gesehen hatte, dass ich im Besitz dieses Duftes bin, ein paar Fragen über genau jenen Welchen gestellt hatte, wollte ich den Praxistest wagen (zur Erklärung: oft teste ich Neuzugänge erst auf einem Riechstreifen, um mir einen ersten Eindruck zu vermitteln, um ihn dann in die "Warteschleife" zu verbannen, bis er eben dran ist...) und die Fragen beantworten. Ich sprühte also eine Handvoll Hübe auf die dafür vorgesehenen Stellen - und da war sie...eine frisch gemähte Wiese im Spätfrühling (oder Frühsommer, wie es euch lieber ist), auf dem ein großer Becher Zitronensorbet steht, garniert mit einem Minzblatt. Nun bitte ich die Hobby- und Berufspsychologen darum, mich mit Verhaltensprofilen und Analysen meiner Kindheit zu verschonen - ich würde es eh ignorieren. Aber so roch es für mich, als ich mir den Sport-Animale aufsprühte.
Für alle, die mit solchen Assoziationen nichts anfangen können, die nüchterne (individuelle) Geruchsanalyse: die Kopfnote wird von Hesperiden (Zitrone und Bergamotte) dominiert, ich vermag ein wenig Minze und Sandelholz wahrzunehmen. Nach ca. einer halben Stunde treten die Zitrusfrüchte langsam in den Hintergrund, die Birne, die ich am Anfang nur sehr wage erraten kann, wird ein wenig stärker. Von jetzt an habe ich diesen Wiesenakkord, gepaart mit einem Süßholzakkord, in der Nase, die von der Birne flankiert wird - keine schlechte Kombination. Die Süße hält sich dabei in Grenzen, der (von mir ausgemachte) Wiesenakkord sorgt für anhaltende Frische. Nach ca. 4 Stunden ist die Basis erreicht - hier dominieren Hölzer und Vetiver. Der Duft hält ca. 6 Stunden, ist aber nach ca. 4 Stunden nur noch sehr schwach zu erahnen
An sich riecht der Kollege ja ganz lecker und die Haltbarkeit ist ok. Doch die Sillage ist seine Achillesverse: schon nach einer Stunde ist der Duft so zurückhaltend, dass ich ihn nur noch riechen kann, wenn ich meine Nase sehr nahe an meinen Unterarm bewege. Da er so schwach auf der Brust ist, taugt er für mich nur für heiße Tage oder für Gelegenheiten, bei denen olfaktorische Zurückhaltung ein Muss ist. Das ist aber für den Preis (200ml für knapp 22 Euronen) zu verschmerzen, ist er doch qualitativ besser, als die meisten Mitbewerber in dieser Preisklasse....