Pour Lui Annayake / アナヤケ 2000 Eau de Toilette
4
Hilfreiche Rezension
Vanille auf japanisch!
Ist das Parfum in meiner Probe schon umgekippt oder riecht das wirklich so? Dieses war mein erster Gedanke nach dem Aufsprühen aus dem ca. 2 Jahre alten Tester. Es gibt ein bisschen zitrische Noten, die sofort vergehen. Dann kommt etwas Grünes mit einem floralen Anteil. Die angegebenen Kopfnoten kann ich nicht identifizieren. Alles ist erst mal furchtbar kratzig und bitter.
Nach dem ersten Schock wird dieser Duft – das muss man zugestehen – dann doch erheblich besser. Die Kratzigkeit legt sich und es macht sich ein vanilleartiger Grundton breit, wiederum versehen mit hellen Blüten. Schließlich kommen die Hölzer dazu und treiben die Vanille wirklich ganz langsam und ganz minimal in die Richtung eines benzinartigen Akkords à la Le Male von Gaultier. Hier muss ich zugestehen: Ich habe diesen Akkord selten dezenter in einem Parfum wahrgenommen. Jetzt wird die Sache also doch interessant!
Vanille und Lotusblüte klingen sehr feminin. Doch das trifft auf diesen Duft sicher nicht zu. Denn dies ist alles verbunden mit einer trockenen Holzigkeit, die den Duft auch schön transparent hält. Hier fällt mir Jil Sanders Man Absolute als Vergleich ein. Etwas unehrlich finde ich, dass weder Vanille noch Tonkabohne von Douglas/Annayake in der Pyramide erwähnt werden, wo es doch ganz klar um Vanilliges geht! Aber Vanille passt wohl kaum zum Japan-Image der Marke Annayaké.
Dennoch würde ich Douglas das Japan-Image abnehmen. Denn im weiteren Duftverlauf entwickelt sich die Vanille zu einer Art transparenter Kühle. Das ist schon gelungen. Ein japanischer Garten, nebelverhangene Berge, Lotusblüten auf einem Teich, Töne einer Shakuhachi-Flöte, ein Teehaus, in dem japanische Geschäftsleute das Ritual praktizieren – diese Bilder sind hier berechtigt.
Douglas verkauft hier ein Image, aber keinen Duft. Denn die beschriebenen Noten in Annayké pour Lui sind so fein und zurückhaltend, dass man sie in einer olfaktorisch überfüllten Douglas Filiale sicher kaum wahrnehmen kann. Hätte ich diesen Duft nicht ausführlich zuhause, sondern im Vorbeigehen bei Douglas getestet, hätte ich niemals diese feine Komplexität entdeckt und es wäre ein Verriss geworden.
Nach dem ersten Schock wird dieser Duft – das muss man zugestehen – dann doch erheblich besser. Die Kratzigkeit legt sich und es macht sich ein vanilleartiger Grundton breit, wiederum versehen mit hellen Blüten. Schließlich kommen die Hölzer dazu und treiben die Vanille wirklich ganz langsam und ganz minimal in die Richtung eines benzinartigen Akkords à la Le Male von Gaultier. Hier muss ich zugestehen: Ich habe diesen Akkord selten dezenter in einem Parfum wahrgenommen. Jetzt wird die Sache also doch interessant!
Vanille und Lotusblüte klingen sehr feminin. Doch das trifft auf diesen Duft sicher nicht zu. Denn dies ist alles verbunden mit einer trockenen Holzigkeit, die den Duft auch schön transparent hält. Hier fällt mir Jil Sanders Man Absolute als Vergleich ein. Etwas unehrlich finde ich, dass weder Vanille noch Tonkabohne von Douglas/Annayake in der Pyramide erwähnt werden, wo es doch ganz klar um Vanilliges geht! Aber Vanille passt wohl kaum zum Japan-Image der Marke Annayaké.
Dennoch würde ich Douglas das Japan-Image abnehmen. Denn im weiteren Duftverlauf entwickelt sich die Vanille zu einer Art transparenter Kühle. Das ist schon gelungen. Ein japanischer Garten, nebelverhangene Berge, Lotusblüten auf einem Teich, Töne einer Shakuhachi-Flöte, ein Teehaus, in dem japanische Geschäftsleute das Ritual praktizieren – diese Bilder sind hier berechtigt.
Douglas verkauft hier ein Image, aber keinen Duft. Denn die beschriebenen Noten in Annayké pour Lui sind so fein und zurückhaltend, dass man sie in einer olfaktorisch überfüllten Douglas Filiale sicher kaum wahrnehmen kann. Hätte ich diesen Duft nicht ausführlich zuhause, sondern im Vorbeigehen bei Douglas getestet, hätte ich niemals diese feine Komplexität entdeckt und es wäre ein Verriss geworden.
2 Antworten
Apicius
