16.11.2018 - 05:47 Uhr
Candila
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Candila
Top Rezension
6
Anyway the wind blows
“Bohemian Rhapsody” zeigt sich für meine Nase als Mittelding zwischen einem frisch-herben, grünen Chypre und einem seifig-sauberen, floralen Aldehydduft.
Für mich ein zurückhaltend auftretender Duft mit enger Sillage (aber langer Haltbarkeit) und einer still melancholischen Aussage.
Ein weites Feld. Vetivergräser und grüne Patchouliblätter bis zum Horizont. Vereinzelt ragen Beerensträucher aus dem dichten Grün, die meisten tragen noch nur Knospen, einige bereits ausgereifte, dunkle Beeren. Die Landschaft ist in Raureif erstarrt.
Der erste Sprühstoß fängt diese Landschaft in genau jenem Moment ein, wenn die Sonne aufgeht, die Erde sich zu erwärmen und das frische Grün zu atmen beginnt. Nun geben pfeffriges, würziges Patchouli, frisches, hellgrünes Vetiver und die matt glänzenden, dunklen Beeren ihre über Nacht eingeschlossenen, intensiven Aromen ab.
Bald zieht eine sachte, nur hauchig warme Brise über die Landschaft und bringt den Duft heller Rosen- und Tuberosenblüten mit sich. Aldehyde wirbeln den Duft der frischen Erde, des würzigen Grüns und der beerig gefärbten Blütenluft auf.
Ein kühler, aber nicht kalter Auftakt, während ich der Landschaft beim Aufwachen zuschaue und die Energie und Kraft pfeffriger und würziger Aromatik wahrnehme.
In weiterer Folge verliert der Duft an mir allerdings rasch an Power. Er entwickelt sich für die nächsten 1-2 Stunden zu einem sehr seifigen Duft dank einer extra sauberen Rose und einer sehr hellen, abstrakt und bereinigt, beinah „steril“ wirkenden weißen Tuberose. Eine enttäuschende Phase für mich; dies könnte ein x-beliebiger seifiger Rosenduft sein, von Bronnley oder Yardley oder Floris (wirkt irgendwie so britisch kühl). Wirkt aber auch vintage, nach seifig-aldehydigem Rosenduft im steifen Tweedjackett.
„Bohemian Rhapsody“ kann aber mehr. Die stille, gedämpft wirkende, dunkle und leicht herbe Beerennote beruhigt die florale, gleißende Helligkeit. Diese kühl und relativ unsüß gehaltene, matt wirkende Johannisbeernote, eher herbe Knospen als reife Beeren, verleiht dem Duft Tiefe und einen Anflug stiller Melancholie.
Es dauert an meiner Haut ca. 2 Stunden, bis sich die bis dahin dominierende Seifigkeit etwas zurückzieht bzw. weicher abgerundet wird. Für den restlichen Verlauf bietet „Bohemian Rhapsody“ dann einen sehr ruhigen, leicht erdigen und luftig-sauberen, mit zunehmender Tragedauer auch etwas wärmeren Rosen-Tuberosenduft, stets begleitet von dieser sanft schimmernden Beerennote und den intensiven Aromen, die von der grünen, würzigen Landschaft aufsteigen.
Durch einen glücklichen Zufall ergab sich ein kurzer Mailkontakt mit Ali Kashani, dem Gründer von Art meets Art, der mir bestätigte, es wäre von Beginn an die Absicht gewesen, zusammen mit Frank Voelkl einen romantischen Vintage-Charakter zu erschaffen. Ich empfinde, wie ich oben erwähnte, den Duftcharakter auch als „vintage“, zwischen rauem Chypre und sauber-floralem Aldehydduft angesiedelt, ich empfinde ihn aber nur bedingt als romantisch. Dazu fehlen mir über lange Zeit ein paar Grad Wärme im Duft.
„Bohemian Rhapsody“ ist kein Duftzwilling zu „Madame de Carven“, „Lady Knize“ oder „Lady Stetson“, aber der Duftcharakter geht durch seine kühl-seifig-blumige und würzig grüne Aussage in eine ähnliche Richtung.
Ich sehe den Duft an einer britischen Lady in steifem Tweed, grün mit matt burgundroten Streifen. Und an mir :-), allerdings eher im Sommer, für den Winter empfinde ich ihn einen Ticken zu kühl.
Für mich ein zurückhaltend auftretender Duft mit enger Sillage (aber langer Haltbarkeit) und einer still melancholischen Aussage.
Ein weites Feld. Vetivergräser und grüne Patchouliblätter bis zum Horizont. Vereinzelt ragen Beerensträucher aus dem dichten Grün, die meisten tragen noch nur Knospen, einige bereits ausgereifte, dunkle Beeren. Die Landschaft ist in Raureif erstarrt.
Der erste Sprühstoß fängt diese Landschaft in genau jenem Moment ein, wenn die Sonne aufgeht, die Erde sich zu erwärmen und das frische Grün zu atmen beginnt. Nun geben pfeffriges, würziges Patchouli, frisches, hellgrünes Vetiver und die matt glänzenden, dunklen Beeren ihre über Nacht eingeschlossenen, intensiven Aromen ab.
Bald zieht eine sachte, nur hauchig warme Brise über die Landschaft und bringt den Duft heller Rosen- und Tuberosenblüten mit sich. Aldehyde wirbeln den Duft der frischen Erde, des würzigen Grüns und der beerig gefärbten Blütenluft auf.
Ein kühler, aber nicht kalter Auftakt, während ich der Landschaft beim Aufwachen zuschaue und die Energie und Kraft pfeffriger und würziger Aromatik wahrnehme.
In weiterer Folge verliert der Duft an mir allerdings rasch an Power. Er entwickelt sich für die nächsten 1-2 Stunden zu einem sehr seifigen Duft dank einer extra sauberen Rose und einer sehr hellen, abstrakt und bereinigt, beinah „steril“ wirkenden weißen Tuberose. Eine enttäuschende Phase für mich; dies könnte ein x-beliebiger seifiger Rosenduft sein, von Bronnley oder Yardley oder Floris (wirkt irgendwie so britisch kühl). Wirkt aber auch vintage, nach seifig-aldehydigem Rosenduft im steifen Tweedjackett.
„Bohemian Rhapsody“ kann aber mehr. Die stille, gedämpft wirkende, dunkle und leicht herbe Beerennote beruhigt die florale, gleißende Helligkeit. Diese kühl und relativ unsüß gehaltene, matt wirkende Johannisbeernote, eher herbe Knospen als reife Beeren, verleiht dem Duft Tiefe und einen Anflug stiller Melancholie.
Es dauert an meiner Haut ca. 2 Stunden, bis sich die bis dahin dominierende Seifigkeit etwas zurückzieht bzw. weicher abgerundet wird. Für den restlichen Verlauf bietet „Bohemian Rhapsody“ dann einen sehr ruhigen, leicht erdigen und luftig-sauberen, mit zunehmender Tragedauer auch etwas wärmeren Rosen-Tuberosenduft, stets begleitet von dieser sanft schimmernden Beerennote und den intensiven Aromen, die von der grünen, würzigen Landschaft aufsteigen.
Durch einen glücklichen Zufall ergab sich ein kurzer Mailkontakt mit Ali Kashani, dem Gründer von Art meets Art, der mir bestätigte, es wäre von Beginn an die Absicht gewesen, zusammen mit Frank Voelkl einen romantischen Vintage-Charakter zu erschaffen. Ich empfinde, wie ich oben erwähnte, den Duftcharakter auch als „vintage“, zwischen rauem Chypre und sauber-floralem Aldehydduft angesiedelt, ich empfinde ihn aber nur bedingt als romantisch. Dazu fehlen mir über lange Zeit ein paar Grad Wärme im Duft.
„Bohemian Rhapsody“ ist kein Duftzwilling zu „Madame de Carven“, „Lady Knize“ oder „Lady Stetson“, aber der Duftcharakter geht durch seine kühl-seifig-blumige und würzig grüne Aussage in eine ähnliche Richtung.
Ich sehe den Duft an einer britischen Lady in steifem Tweed, grün mit matt burgundroten Streifen. Und an mir :-), allerdings eher im Sommer, für den Winter empfinde ich ihn einen Ticken zu kühl.
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