Balenciaga L'Essence Balenciaga 2011

...ganz still und stumm-
Es hat aus lauter Purpur
ein Mäntlein um
Sag wer mag das Männlein sein,
das da steht im Wald allein?

Das Männlein im Walde könnte ich gut gewesen sein - mit meinem purpurfarbenen Dufflecoat bekleidet, und still in meine Gedanken und Betrachtungen versunken.
Ich liebe die versammelnde Waldesruh, durchsetzt mit den grünen Noten der Kräuter am Wegesrand, aus denen rührend hier und da ein Veilchen herauslugt.

Raschelnde Blätter von aufflatternden Vögeln lassen mich den Kopf drehen - dann herrscht wieder feierliche Stille in der Waldkathedrale.

Der Harzgeruch der Hölzer
besänftigt die Sinne, gemischt mit dem saftigen Vetiver.

Die Baüme bewegen sich Knarzend im Wind und ihre Kronen spenden mir Schutz und Geborgenheit.
Meine feuchten Lederstiefel federn lautlos über den weichen Moosteppich.
Die Luft ist kühl, würzig und rein.

Dass es regnet, stört mich nicht, werden die Waldaromen durch die Nässe noch deutlicher.

Mein Herz schlägt höher, sehe ich doch auf der Lichtung zwei grazile Rehe stehen, die mich genauso fragend ablicken, wie ich sie.

Ihr könnt mir vertrauen - denke ich in ihre Richtung, und sie verstehen, senken die schönen Köpfe und äsen.
Ich mag mich nicht bewegen - um den Zauber zu halten.

Inzwischen fällt Nebel herab und gibt der Szene etwas zauberhaft unwirkliches.

Ich denke daran, wenn sonore Männerchöre "Waldeslust" intonieren, und gehe langsam weiter.

Die Rehe blicken kurz auf, fürchten mich aber nicht, und äsen gemächlich weiter.

Ich habe das beglückende Gefühl der Zugehörigkeit, und bedanke mich leise.